Architekturobjekt 113 von 175

Architekturobjekte


Grundschule Christophorus Kärlich

56218 Mülheim-Kärlich, Clemensstraße 2

Mit freundlicher Unterstützung von Rockpanel

Mit freundlicher Unterstützung von Rockpanel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Clemensstraße 2, 56218 Mülheim-Kärlich, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm, Raphaela Adler

Kärlicher Straße 4

56575 Weißenthurm

Deutschland

Bauleistung: Fassade

Werhand GmbH & Co. KG

Wiesengärtenweg 46

56567 Neuwied

Deutschland

Bauleistung: Fassade

KON-THERM GmbH

Am Schulkamp 88

48369 Saerbeck

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

In Mülheim-Kärlich entstand ein Schulgebäude, das sich wohltuend von herkömmlichen Standards im Schulneubau unterscheidet. Die Fassadenbekleidung erfolgte aus Rockpanel® Fassadentafeln der Produktlinien Rockpanel Metallics und Colours, die aus nicht brennbarem, langlebigem und nachhaltigem Vulkangestein Basalt hergestellt werden. Eine Gestaltung der Fassadenplatten durch das Künstlerduo Elke Pfaffmann und Stefan Kindel, deren Entwurf in die Fassadentafeln gefräst wurde, macht das Gebäude zu einem echten Eye-Catcher. Die Ausführung entsprach zudem den Anforderungen des Bauherrn, der für eine robuste, langlebige und wartungsarme Lösung plädiert hatte.
 
Das alte, 1907 errichtete Schulgebäude erwies sich als nicht mehr sanierungsfähig und musste abgerissen werden. Jetzt konnten die Schüler der Grundschule Christophorus in Mülheim-Kärlich nach nur 20monatiger Bauzeit ihre neue Schule beziehen und freuen sich über ideale Unterrichtsbedingungen. Der Neubau besteht aus zwei Gebäudeflügeln, die durch ein großzügiges Foyer miteinander verbunden werden. Eine nach Norden hin geöffnete Glasfassade, die sich über die gesamte Gebäudehöhe erstreckt, sorgt für einen hellen, lichtdurchfluteten Raum und vermittelt einen einladenden Eindruck. Der Eingangsbereich dient gleichzeitig als Mehrzweckraum. Er bietet 80 bis 120 Sitzplätze und kann durch Schiebewände flexibel gestaltet werden. Von hier aus können die Kinder über eine Freitreppe oder über den zentral positionierten Aufzug den Galeriegang oberhalb des Foyers erreichen und gelangen von dort aus in weitere  Klassenräume. Insgesamt sind im rechten, zweigeschossigen Gebäudeteil acht moderne Unterrichtsräume untergebracht. Zwei Klassen teilen sich jeweils einen Gruppenraum. Im linken Gebäudeteil befinden sich die Verwaltungs- und Nebenräume mit dem Büro des Schulleiters, Lehrerzimmer, Bibliothek sowie ein zusätzlicher Raum für die Nachmittagsbetreuung. Die L-förmige Gebäudeanlage umschließt den Schulhof und sorgt dafür, dass die Kinder gut und sicher abgeschirmt von den umgebenden Straßen spielen können.
 
Prägnante Fassade

Der Stadt Mülheim-Kärlich ist es mit dem Schulneubau gelungen, ein ortsbildprägendes Gebäude zu schaffen. Dafür sorgt nicht zuletzt die prägnante Ausbildung der Fassade. Glas sowie Klinkersteine werden mit Rockpanel Fassadentafeln kombiniert, in die das Bild des heiligen Christophorus mit dem Christuskind auf den Schultern gefräst ist. Der Entwurf der beiden Südpfälzer Künstler Elke Pfaffmann und Stefan Kindel, die sich in einem zweistufigen Kunst-am-Bau-Wettbewerb gegen 9 Mitbewerber durchgesetzt hatten, zeigt den Heiligen stark gebeugt von seiner schweren Last. Nach links gerichtet kommt er auf den Betrachter zu und durchwatet dabei das Wasser, das durch eine Linie aus schmalen, leuchtend blau emaillierten Stahlblechen angedeutet wird. Die Last der ganzen Welt, die Christophorus auf seinen Schultern trägt, wird durch die Darstellung der Kontinente sowie auch durch den „Reichsapfel“ in der Hand des Christuskindes symbolisiert. „Die Gestaltung,“ erklären die Künstler ihren Entwurf, der auf einem Holzschnitt von Hans Sebald Beham (1500–1550), einem Dürer Zeitgenossen basiert, „möchte aber über die christliche Symbolik hinausgehen und bietet eine Interpretation an, in der jedes Kind die Welt bedeutet. Eltern, Schule und Gesellschaft ‚schultern‘ in der Erziehung und Bildung der Kinder die Verantwortung für die Zukunft der Welt.“ Um diesen ‚Bogen‘ zu spannen läuft eine feine, mit Blattgold belegte, bogenförmige Linie, als Ausschnitt eines imaginären Kreises, von der oberen Fassadenkante scheinbar durch den Heiligenschein des Christuskindes. Dieser kann so als Planet und die Linie als dessen Kreisbahn, seinen ‚Erdkreis‘, gesehen werden.
Der Entwurf der Künstler wurde als grafisches Relief 2 mm tief in die Rockpanel Fassadenplatten gefräst. Die Projektverantwortlichen entschieden sich hier für Fassadentafeln aus der Serie Rockpanel Metallics in der Ausführung 10 mm Durable und der Farbe Graphitgrau. Für Details rund ums Dach wählten sie die Tafeln Rockpanel Colours RAL 7039 in der Ausführung 8 mm Durable aus. Darüber hinaus wurde im Innenhof zur Bekleidung der Fassade noch Rockpanel Colours RAL 040 40 50 in der Ausführung 8 mm Durable verwendet. Rockpanel Fassadentafeln werden aus gepresstem natürlichem Basalt, einem nachhaltigen und leicht verfügbaren Vulkangestein, hergestellt. Dies sorgt für Produkteigenschaften, die die Vorteile von Holz und Stein miteinander verbinden und dabei hohe Gestaltungsfreiheit, Robustheit und Nachhaltigkeit kombinieren.
 
Im Kern gelb

Das Kunstwerk wurde von den Spezialisten der KON-THERM GmbH aus Saerbeck auf die Platten übertragen. Dazu wurde der Entwurf der Künstler als DXF- bzw. DWG-Datei an das Unternehmen geliefert, und mit Hilfe einer CNC-gesteuerten Anlage mit speziellen angefertigten Diamantwerkzeugen gefräst. Die Werkzeuge durchdringen dabei die farbige Beschichtung der Tafeln und legen so den Kern der Rockpanel Fassadentafeln frei. Die Fräsung erschien zunächst hell gelb – in der Farbe des Materialkerns – dunkelte jedoch unter dem Einfluss der Witterung zu einem warmen, dunklen Braun nach.
 
„Wir bekommen die Dateien,“ beschreibt Geschäftsführer Christian Peters die Vorarbeiten des Fräsvorganges, „und wandeln diese aus dem großen Bild auf die einzelnen Plattenmaße um.“ Die besondere Herausforderung war dabei die Berücksichtigung der Abstands- und Fugenmaße. Sie mussten von Anfang an mit berücksichtigt werden, damit sich später im Gesamtbild keine Unterbrechungen ergeben. „Es war,“ unterstreicht Peters, „eine große Herausforderung, ein so großes und komplexes Bild der Anlage zu übergeben, so dass später ein zusammenpassendes Bild entsteht.“ Eine Aufgabe, die von den Mitarbeitern des Unternehmens, das über rund 20 Jahre Erfahrung in Konfektion, Veredlung sowie Handel von Dämmstoffen verfügt und auf modernen und individuellen Produktionsanlagen vielfältige Spezialartikel nach Kundenwunsch fertigt, mit Bravour gelöst wurde: „Der Entwurf war gut umzusetzen,“ lobt Peters, „und hat weitaus weniger Probleme mit sich gebracht, als ursprünglich gedacht. Die Vorarbeit von Rockpanel im Zusammenspiel mit unseren Komponenten hat dazu geführt, dass wir so gut wie keinen Verschnitt hatten.“ Und dass, obwohl der Spezialist mit diesem Auftrag Neuland betrat: „Etwas Entsprechendes dieser Art haben wir noch nie vorher gemacht,“ betont der Firmenchef. Für seinen Betrieb hat sich die Pionierarbeit gelohnt: „Mittlerweile bekommen wir regelmäßig Anfragen für die Ausführung entsprechender Objekte.“
 
Fassadenbekleidung robust und ohne großen Pflegeaufwand

Für die Gestaltung der Fassade suchten die Planer jedoch nicht nur einen Baustoff, der sich gut fräsen ließ, vielmehr „war es der Wunsch der im Rat der Stadt vertretenen Politiker,“ berichtet Raphaela Adler, die für die Planung zuständige Architektin der Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm, „dass die Außenfassade des Schulgebäudes als vorgehängte hinterlüftete Fassade entstehen soll. Der Bauherr wollte eine robuste und langlebige Fassade ohne großen Pflegeaufwand in der Unterhaltung.“ Entsprechend entschieden sich die Planer gegen ein Wärmedämmverbundsystem mit Putzfassade und für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Rockpanel Platten.
 
Zwar sei die Putzfassade in der Errichtung günstiger, gibt die Planerin zu, „aber sie muss auch in regelmäßigen Abständen gestrichen werden. Langfristig gesehen sind daher die Unterhaltungskosten bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade geringer.“ Denn Rockpanel Tafeln sind nicht nur robust wie Stein, sondern außerdem mit einer qualitativ hochwertigen, vierschichtigen, wasserbasierten Beschichtung versehen, in der Erscheinungsbild, Farbe und Oberflächenstruktur der Platten auf Jahre hinaus festgehalten sind. „Für unseren Anwendungszweck bei der Fassade der Christophorus Schule exakt das richtige Produkt,“ betont die Planerin, „die Fassadentafeln der Serie Metallics und Colours boten genau die hochwertige Oberfläche und Anpassungsfähigkeit, die wir benötigten. Sie dehnen sich bei Temperaturschwankungen kaum aus und sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit, sodass keine spezielle Behandlung nötig war, obwohl das Kunstwerk in die Oberfläche gefräst und der Kern der Tafeln freigelegt wurde.“
 
Als zusätzlicher Vorteil kam hinzu, dass Rockpanel Metallics Platten mit einer Extra-Schutzbeschichtung ausgestattet sind. Diese transparente sogenannte ProtectPlus Schicht ist wasserabweisend und erhöht die Selbstreinigungskraft der Tafeln. Abgelagerter Schmutz, etwa von den direkt am Gebäude vorbeiführenden Straßen, bleibt so nicht an der Oberfläche haften, sondern wird durch Regen oder Wasser einfach weggespült. Die Platten bleiben sauber, Verschmutzungen und auch Graffitis, die an Schulen häufiger vorkommen, können mit einem speziellen Reiniger leicht wieder entfernt werden.
 
Im Vergleich zu anderen Fassadenbekleidungsmaterialien sind Rockpanel Platten zudem eine besonders umweltfreundliche Alternative. Das Institut BRE Global, das zu dem weltweit für seine unabhängigen Expertisen anerkannten britischen Forschungs- und Zertifizierungszentrum Building Research Establishment (BRE) gehört, hat die ökologischen Qualitäten der Rockpanel Fassadenplatten mit A+ / A bestätigt. Auch beim Brandschutz sind Planer auf der sicheren Seite. Bereits in der Standardausführung weisen Rockpanel Platten ein gutes Brandverhalten auf und entsprechen der europäischen Baustoffklasse B-s2, d0 (nach DIN EN 13501-1). Die Ausführung FS-Xtra erfüllt bei Montage auf einer Aluminium-Unterkonstruktion sogar die Anforderungen der europäischen Baustoffklasse A2-s1, d0 und ist damit gemäß der internationalen Klassifizierung nichtbrennbar. Sie verursachen bei einem Brand keine Rauchentwicklung, ein Ablösen oder Abtropfen brennender Teile kommt nicht vor.
 
Schnelle und einfache Verarbeitung

Mit ihrem relativ geringen Flächengewicht ließen sich die Tafeln ebenso leicht und einfach wie Holzwerkstoffe verarbeiten und konnten von den Mitarbeitern der Werhand GmbH aus Neuwied vor Ort einfach mit Nieten in der passenden Farbe auf der Metall-Unterkonstruktion befestigt werden. Die Verarbeitung erfolgte mit Standardwerkzeugen. Pass-Stücke wurden einfach auf das erforderliche Maß gesägt. Im Bereich der Fräsung wurden alle Schnittkanten aus ästhetischen Gründen in der Fassadenfarbe lackiert. Da das Tafelmaterial feuchtigkeits- und temperaturunempfindlich ist, war bei der restlichen Fassade eine nachträgliche Behandlung der Schnittkanten nicht erforderlich.
 
Entstanden ist ein Neubau, der durch die künstlerische Ausgestaltung der Fassade nicht nur den Namen der Grundschule aufgreift, sondern auch viel Identifikationsspielraum für Schüler, Eltern und Lehrer bietet. Dank der Haltbarkeit und Formbeständigkeit der Platten aus den Produktlinien Rockpanel Metallics und Colours werden sich an der kunstvoll gestaltete Fassade noch viele Schülergenerationen erfreuen.
 

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