Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer
H2
55585 Oberhausen a.d.Nahe, Hallgartener Strasse 2
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steffen Lüttger Freier Architekt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steffen Lüttger Freier Architekt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hallgartener Strasse 2, 55585 Oberhausen a.d.Nahe, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.510 m³
Bruttogrundfläche
414 m²
Nutzfläche
156 m²
Verkehrsfläche
18 m²
Wohnfläche
240 m²
Grundstücksgröße
941 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Hierfür sollte das Gebäude den heutigen Standards und eigenen Bedürfnissen anpasst werden.
Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Gebäudesubstanz und den inhaltlichen Erfordernissen, wurden die Vorgaben ohne äußerlich erkennbare Veränderungen umgesetzt und realisiert.
Im Zuge der Baumaßnahme konnten im Erdgeschoss die Eltern der Bauherrin weiterhin wohnen bleiben und die neu geschaffene, eigenständige Wohneinheit nutzen.
Im Obergeschoss und dem neu ausgebauten Dachgeschoss leben die Bauherren mit ihren beiden Kindern. Drei Generationen unter einem Dach !
Folgende Maßnahmen wurden geplant und erforderlich:
Der vorhandene erd- und eingeschossige Anbau blieb im Wesentlichen erhalten, aber um einen Außenaufgang zur Wohnung der Bauherren ergänzt und innenräumlich neu organisiert.
Für den erforderlichen Dachgeschossausbau wurde die vorhandene Dachkonstruktion bis auf die Schieblinge am Übergang zum Bestandsmauerwerk zurückgebaut und durch eine neue, den statischen, energetischen und konzeptionellen Vorgaben entsprechende Konstruktion ersetzt.
Bei dieser Maßnahme blieben beide Giebeldreiecke und somit auch die Dachneidung unverändert erhalten.
Straßenseitig wurden konzeptionell vier Dachflächenfenster erforderlich.
Durch die Nutzung der o.g. Schieblinge sowie die statisch und energetischen Anforderungen hat sich der Dachaufbau um ca. 20cm erhöht. Dies bleibt durch die unveränderten Giebelwände und einer detailierten, am Bestand orientierten Trauf- und Ortgangausbildung nahezu völlig unauffällig.
Vom öffentlichen Straßenraum aus sind keine erkennbaren Veränderungen wahrzunehmen.
Die bestehenden Fenster wurden durch neue ersetzt, deren Unterteilung nach Vorgaben und in Absprache mit der Dorferneuerung zu einem harmonischen Gesamtbild entwickelt wurde.
Die neue Dachkonstruktion ermöglicht eine großzügige und großräumige Anordnung von Küche – Ess – Wohnbereich im Dachgeschoss. Dadurch konnte das bisherige Obergeschoss nahezu unverändert auch weiterhin als private „Schlafebene“ genutzt werden.
Demzufolge konnte hier auch konzeptionell auf eine Veränderung der Befensterung verzichtet werden und alle Bestandsöffnungen unverändert erhalten bleiben – das harmonische äußere Erscheinungsbild bleibt damit gewahrt !
Um die Wohnqualität zu erhöhen, wurde hofseitig im Dachgeschoss ein kleiner Balkon als Loggia integriert.
Fazit:
Im Straßenraum sind nur die ausgetauschten Fenster mit der abgestimmten Unterteilung sowie die neu detailierten Traufen und Ortgänge als einzig wahrnehmbare Veränderungen im Vorher-Nachher-Vergleich erkennbar.
Alle anderen Anpassungen erfolgten bewusst unter größtmöglicher Wahrung des Gebäudebestandes OHNE äußerlich wahrnehmbare Veränderungen.
Die Entwicklung der beiliegenden Konzeption wurde unter dieser Vorgabe [„keine Veränderungen der Außenfassaden“] entwickelt, diskutiert und immer wieder hinterfragt.
Hierin lagen und liegen die Bemühungen und das Verständnis der Bauherren und deren [Schwieger-] Eltern gegenüber dem "Familienwohnsitz".
Der nun nutzbare Wohnraum im Dachgeschoss des elterlichen Wohnhauses bietet der jungen Familie mit ihren beiden Kindern die Möglichkeit, gemeinsam mit den [Groß-] Eltern „unter einem Dach“ zu wohnen – in der sechsten Generation.
Beschreibung der Besonderheiten
Nach einer intensiven Konzeptfindungsphase war die bestmögliche Nutzungsvariante gefunden: das EG wurde als Einliegerwohnung ausgebildet, das OG und das umgenutzte neue DG wurden zur Wohnung der Bauherren umgeplant. Um äußere Veränderungen zu vermeiden, wurde im OG die ursprüngliche Balkontür zum neuen Wohnungseingang umfunktioniert.
Hierdurch konnte die Raumstruktur im OG perfekt für die zukünftige Schlaf- und Kinderzimmernutzung belassen werden.
Die nunmehr seitlich gelegene äußere Erschließungssituation ermöglichte mit der inneren Erschließung durch eine als "Band aus Stahl" gestaltete Innentreppe ins DG einen großen, zusammenhängenden Wohnraum. Es blieb Platz für eine Loggia, die nicht nur Freisitz, sondern vor allem für Belichtung, Belüftung und Außenraumbezug dient.
Aber vor allem hierdurch wird der DG- Um- und Ausbau sowohl nach Innen, aber auch nach Aussen als einzige Veränderung zum Ursprungszustand als eigenständige und moderne Weiterentwicklung erkennbar.
Im Dachgeschoss finden sich in einem offenen Raumvolumen die Küche mit Ess- und Wohnbereich.
Nach Innen hat sich alles verändert, nach Außen hin scheinbar nichts.
2. Das statische Konzept
Der Wunsch der Bauherren, die äußere Erscheinung des Gebäudes unverändert zu belassen, führte nicht nur bei der Grundrissorganisation, sondern auch in statischer und konstruktiver Hinsicht zu spezifischen Lösungen.
Die Dachkonstruktion wurde inkl. Ringanker aus Holz hergestellt, d.h. es wurde aufgrund der Vorgaben bewusst auf eine betonierte Lösung verzichtet.
Die Traufseiten wurden mit einer ca. 12m langen Kertoplatte als Ringanker einnivelliert auf den vorhandenen Mauerkronen aufgelegt und dort kraftschlüssig verbunden. Diese Maßnahme vermeidet jeden Eingriff in das Mauerwerk:
Weder Rückbau für einen eingelegten Stahlbeton-Ringanker, noch eine deutliche Gebäude-/Trauferhöhung durch einen aufgesetzten Stahlbeton-Ringanker waren nötig.
Auf diese beiden 51mm starken Kertoplatten konnten die innenseitig vor den Giebelwänden gestellten Holzständerwänden aufgebaut und kraftschlüssig zum umlaufenden Ringanker ausgebildet werden.
Gleichzeitig wird hierüber die Dämmebene lückenlos an die der Dachfläche herangeführt.
Auf beiden Holzständer-Giebelwänden lagert wiederum die Firstpfette auf.
Durch die ausreichend verfügbare Raumhöhe fällt deren Höhe von 85cm nicht auf und ermöglicht damit einen komplett stützenfreien Dachraum in den Abmessungen von ca. 11 x 12m.
Durch diese Maßnahme wiederum konnten zusätzliche Lasten auf die vorhandene Holzbalkendecke vermieden werden.
Im Zusammenwirken von Architekt, Tragwerksplanung und vor allem dem ausführenden Dachdecker- und Zimmereibetrieb entstand somit ein "Neubau" auf einem Altbau ohne Eingriffe in das Bestandsmauerwerk oder tragende Bestandsbauteile wie Fachwerkwände oder Holzbalkendecken. Ein stützenfreier Dachraum.
"Schade", aber Zielsetzung:
vom Straßen- und öffentlichen Raum, also 3-seitig, sind keine Veränderungen am Gebäudebestand wahrnehmbar.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Öl
Sekundärenergie
Strom
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
2
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