Architekturobjekt 180 von 501
Nominiert für die Shortlist der Jury 2020 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2020 - Nachwuchsarbeiten


H4N - Health for Neukölln

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Berlin, Architektur, Katharina Zull

Vorplatz und Eingangsbereich - H4N - Health for Neukölln

© Katharina Zull

Schnittperspektive - H4N - Health for Neukölln

© Katharina Zull

Patientenwartebereich - H4N - Health for Neukölln

© Katharina Zull

Zentrales Atrium - H4N - Health for Neukölln

© Katharina Zull

Modell Kubatur I - H4N - Health for Neukölln

© Maischa Hohm

Schnittmodell - H4N - Health for Neukölln

© Maischa Hohm

Modell Kubatur II - H4N - Health for Neukölln

© Maischa Hohm

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Berlin, Architektur, Katharina Zull

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

Habisreutinger

Fassadenverkleidungen

vorvergraute Weißtanne

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

21.320 m³

 

Bruttogrundfläche

4.964 m²

 

Nutzfläche

2.947 m²

 

Verkehrsfläche

1.460 m²

 

Grundstücksgröße

2.400 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Gestellte Entwurfsaufgabe

Zentrale Aufgabe des Entwurfssemesters von Professor Lars Steffensen war es im Herzen des Rollbergviertels Berlins ein Gesundheitszentrum als medizinische Anlaufstelle für jedermann zu entwickeln. Neukölln und insbesondere der Bereich Rollberg gehören zu den Arealen in Berlin, die am meisten von Armut betroffen sind. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist hier zudem prozentual am höchsten. Das Gesundheitszentrum soll eine medizinische Erstversorgung bieten und als Auffangstätte für jegliche Probleme funktionieren. 
Zunächst sollte das gesamte Areal mittels eines Masterplans optimiert werden, um daraufhin einen geeigneten Standort für die Tagesklinik zu wählen und diese zu entwerfen.

Beschreibung des Masterplans

Um der Kindl-Brauerei ausreichend Raum zur Wirkung zu verleihen, wird ihr ein Vorplatz vorgeschaltet. An diesen von Backsteinbauten prädominierten Platz gliedert sich die Tagesklinik H4N. Das Gesundheitszentrum wird als Ergänzung des Ensembles gesehen, es selbst ist ein hölzerner Skelettbau, welcher sich durch seine an Backstein erinnernde Anmut städtebaulich einfügt. H4N schließt den Platz und damit das kulturelle Areal des Rollbergviertels hin zu einer Park-/Wohnanlage ab und dient durch seine offenen unteren beiden Geschossen als Vermittler der beiden Gebiete. 

Beschreibung des Entwurfs 

Man betritt die im Erdgeschoss öffentlich gehaltene Tagesklinik über einen zentralen Eingang am Vorplatz der Kindl-Brauerei. Von dort gelangt man in ein großes lichtdurchflutetes Atrium, eine Art Aufenthaltszone, Wartebereich und Verteiler. Diese Etage fungiert als eine einladende Geste: Für jedermann zugänglich bietet sie öffentliche Einrichtungen wie beispielsweise eine Bibliothek, ein Café und eine allgemeine Information. Der hintere Bereich ist abgetrennt und dient dem Personal als Forschungsbereiche und Laboratorien. Das mit dem natürlichen Hang verbundene Untergeschoss fungiert als Erweiterung dieser öffentlichen Struktur und schließt mit einer Apotheke, der medizinischen Anlieferung und Shops an die östliche Ladenstraße an.
In den darüber liegenden Geschossen setzt sich H4N aus vier inneren Volumenkörper zusammen. Nach einer kurzen ersten medizinischen Beratung im Erdgeschoss, gelangt man in das erste Obergeschoss, das Diagnosegeschoss, mit Allgemeinarzt, Kinderarzt, Zahnarzt und Gynäkologie. Über das große Atrium herum betritt man die verschiedenen Ärztehäuser und gelangt in einen introvertierten Wartebereich mit einem grünen Innenhof, angeschlossen daran ist ein Anmeldebereich mit Krankenschwester. Der Patient kann hier erst einmal zur Ruhe kommen, sich in den Regalsystemen ringsherum ein Buch greifen und auf seine Behandlung warten. Die Natur und die dort in sich gekehrte Architektur helfen ihn für einen Moment den hektischen Alltag hinter sich zu lassen. Nach einer erfolgreichen Diagnose, folgt in manchen Fällen eine Therapie. Dieses findet im letzten oberen Geschoss statt. Ähnlich wie bei der Diagnose gibts es vier verschiedene Therapieformen in den vier inneren Haustypen. Physiotherapie, Logopädie, Kunsttherapie und ein Mutter-Kind Zentrum orientieren sich jeweils um das doppelgeschössige Atrium, an dem sich Aufenthaltszonen angliedern.

Konstruktion & Fassade

Die vier einzelnen „Häuser“ sind als eine tragenden Kassetten-Holzkonstruktion gedacht, um die Introvertiertheit dieser Bereiche zu untermalen und einen geborgenen inneren Kern zu schaffen. So sitzen die vier hölzernen „Häuser“ auf einem funktional eher öffentlich gehaltenen transparenten Sockel. Die Fassade in den Therapie- und Diagnosegeschossen folgt dem Prinzip der Holzkassetten-Konstruktion, die Fensteröffnungen sind genau jeweils ein oder zwei Tragrasterpunkte weit und auch die Holzständerwände und Regelsysteme schließen bündig mit der Deckenkonstruktion ab. Nach außen hin werden die einzelnen inneren „Häuser“ sichtbar. Noch weiter werden diese durch Einbuchtungen in den zwischenliegenden Fluren betont, wodurch sie sich klar in der Fassade abzeichnen. Die äußere Materialität der Fassade soll farblich im Kontrast zum inneren warmen Kern stehen, weshalb hier eine vorvergraute Weißtanne gewählt wurde. Eine transluzente Gebäudehülle kehrt das Vorort vorherrschende Thema des Backsteins um, wahrt damit die öffentliche Geste des Gebäudes und unterstützt dessen Eingliederung in den städtischen Raum, den rauen Charakter Neuköllns und des Rollbergareals im Allgemeinen.
 

Beschreibung der Besonderheiten

H4N ist eine Vorreiterin des klimagerechten Krankenhausbaus. Sowohl die Tragstruktur als auch die vorgehängte Fassade sind aus dem nachwachsenden Ressource Holz ausgebildet. Damit ist H4N einer der ersten hölzernen Krankenhausbauten Deutschlands und kann daher als Modellcharakter dienen. Wir wählten den Baustoff Holz nicht nur wegen seiner nachhaltigen Funktion als ökologischer Baustoff, sondern auch auf Grund seiner wohngesunden und die Raumluft regulierenden Eigenschaften. Durch seine natürliche Wirkung fördert es nachweislich den Heilungsprozess der Patienten und reduziert Stress. Denn in unserem Konzept steht das Wohlergehen der Nutzer im Sinne einer Healing Architecture, im Vordergrund. Neben wohngesunden Baumaterialien, geht es in diesem Projekt zudem um die Maximierung des Tageslichteinfalls mittels Grundrissoptimierung. Die wichtige Rolle, welche Tageslicht angesichts des Genesungsprozess und generell für gesunde Nutzer einnimmt, ist wissenschaftlich belegt. Beim Entwurf des Grundrisses achteten wir daher auf eine maximal durchlichtete Zonierung. Wir ordneten Aufenthaltsräume an die Fassade an und maximierten die Tageslichtversorgung in der Gebäudetiefe durch ein großes, lichtdurchflutetes Atrium und vier kleinere begrünte Höfe in den Ärztehäusern. Weitere stressreduzierende und gesundheitsfördernde Faktoren sind die Begrünung der Höfe, welche gleichzeitig die Qualität der Innenluft regulieren.

Schlagworte

Holzbau, Tagesklinik, Green Architecture, Atrium, Healing Architecture, sustainable, Hohm, Zull, Herrera, Novak, nachhaltig, Neukölln, Berlin, Holz, TU-Berlin, Berlin, Krankenhausbau, Hospital

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Geothermie

 

Sekundärenergie

Solarthermie

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