Architekturobjekt 21 von 61
Nominiert für die Shortlist der Jury 2022

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2022


Hageloft

49078 Osnabrück, Lotter Straße 47-48

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS

Das alte Pförtnerhäuschen schultert nun ein weiteres Geschoss. In dem goldgerahmten Kubus befindet sich eine Multifunktionshalle. - Hageloft

© Jette Golz

Eine Etage wurde aufs Dach gesetzt, sodass weitere Wohnfläche generiert wurde, ohne die denkmalgeschützte Struktur zu verändern. - Hageloft

© Jette Golz

Das Staffelgeschoss grenzt sich in Formensprache und Materialität klar vom Bestand ab. - Hageloft

© rolf tammen / tammen gmbh

Der zur Lotter Straße gelegene Gebäudeteil beherbergt die ca. 140 Mitarbeiter der MUUUH! Group. - Hageloft

© foto: romanmensing.de

Das Pförtnerhäuschen korrespondiert mit der großen Fassadenöffnung im Fabrikgebäude. - Hageloft

© Roman Mensing

Von der Turnhalle gelangt man über eine goldene Brücke im Freien in das erste Geschoss des benachbarten Hauptgebäudes - direkt ins Café Centrale. - Hageloft

© Roman Mensing

Das Gold der Fassaden der Erweiterungselemente wie Staffelgeschoss und aufgesatteltem Kubus ist in allen Lichtstimmungen lebendig. - Hageloft

© rolf tammen / tammen gmbh

Gemeinsam mit den umliegenden Wohnbauten, die in den vergangenen Jahren auf dem Areal geschaffen wurden, entstand ein begrünter Innenhof. - Hageloft

© Jette Golz

Die Klinkerfassade musste aus statischen, aber auch energetischen und bauphysikalischen Gründen komplett erneuert werden. - Hageloft

© Roman Mensing

Im südlichen Gebäudeteil befinden sich 18 moderne Wohnungen mit variierenden Wohnflächen von 50m² bis 150 m². - Hageloft

© Roman Mensing

Der neue Verblender ist bewusst dunkel gehalten worden, um dem ansonsten originalgetreuen Nachbau den nötigen Abstraktionsgrad zu verleihen. - Hageloft

© Roman Mensing

Zu dem rauen und farblich abstrakten Klinker mit seiner gleichfarbigen Fuge wurde mit der goldenen Blechverkleidung aus TECUGold eine handwerkliche Oberfläche positioniert, die den alten Industriecharakter als Erweiterung behutsam weiterdenkt. - Hageloft

© Jette Golz

Die Wohnlofts im Erdgeschoss haben einen direkten Zugang zum Quartiersplatz. - Hageloft

© Jette Golz

Wohnloft im Erdgeschoss - Hageloft

© Jette Golz

Die Stützen aus Gusseisen wurden aus brandschutztechnischen Gründen aufwändig aufgearbeitet. - Hageloft

© Jette Golz

Eingestellte Boxen bilden die Infrastruktur mit Bad, Küche, Gäste-WC und Schrankelement. - Hageloft

© Jette Golz

Die Wohnlofts erhalten durch die Ost-West-Ausrichtung viel Licht. - Hageloft

© Jette Golz

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Lotter Straße 47-48, 49078 Osnabrück, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

07.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KRESINGS

Lingener Str. 12

48155 Münster

Deutschland

Tel. 0251987780

info@kresings.com

Bauherr

Hageloft GmbH / Grimm Holding GmbH

Hafenweg 22

48155 Münster

Deutschland

Bauherr

Hageloft GmbH / MUUUH! Group

Lotter Straße 48

49078 Osnabrück

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Ludwig Strathmann

Münsterstraße 40

48291 Telgte

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

Ingenieurbüro Michael Beffart

Salzstraße 21

48143 Münster

Deutschland

Fachplanung: Brandschutz

nees INGENIEURE GMBH

Hafenweg 14

48155 Münster

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

EVERSMANN beratende Ingenieure

Hansestraße 51

48165 Münster

Deutschland

Verwendete Produkte

Hera

Holzfenster

Janinhoff

Fassade / Ziegel

Original Wasserstrich MSZ-NF-14/7

KME

Fassade / Goldenes Blech

TECU® Gold

OTIS

Aufzüge

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

23.340 m³

 

Bruttogrundfläche

6.120 m²

 

Nutzfläche

4.940 m²

 

Wohnfläche

2.070 m²

 

Grundstücksgröße

3.240 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Wo früher Lenkergriffe und Tischtennisbälle hergestellt wurden, ist ein neues innerstädtisches Quartier zum Wohnen und Arbeiten entstanden. Die ehemalige Chemiefabrik Hagedorn in Osnabrück (Baujahr 1897, nach Kriegsbeschädigungen verändert wieder aufgebaut) wurde nach vielen Jahren Leerstand sorgfältig umgebaut, saniert und erweitert. Der Komplex bietet nun Platz für moderne Loftwohnungen und den neuen Firmensitz des Dienstleisters MUUUH! Group sowie einen öffentlich zugänglichen Quartiersplatz mit Frei- und Grünflächen. Oberstes Ziel war es, den industriellen Charakter der erhaltenswerten Gebäude in der Grundstruktur zu bewahren und gleichzeitig zeitgemäßen und nachhaltigen, klimaorientierten Wohnraum zu schaffen.

Der Charakter des alten industriellen Hauptgebäudes wurde teilweise beibehalten, teilweise bewusst unterbrochen. Das gesamte Gebäude wurde durch ein Staffelgeschoss erweitert. Der alte, undefinierte helle Bestandsziegel wich einem dunklen, fast schwarzen Klinker mit dunklen Fugen. Dieser dunkle Klinker entspricht in etwa dem Bestand von 1897. Dem gegenüber steht die goldene Blechverkleidung des Staffelgeschosses, das sich ganz klar in Formensprache und vor allem Materialität vom Bestand abgrenzt. Das alte Pförtnerhaus des Hagedornschen Areals schultert nun ein weiteres Geschoss, welches sich in den Straßenraum schiebt. Dieser goldgerahmte Kubus dient als Multifunktionshalle für Veranstaltungen und als voll funktionsfähige Sporthalle für die Belegschaft. Das Pförtnerhäuschen korrespondiert zudem mit der großen Fassadenöffnung im Fabrikgebäude. Diese Öffnung ist besonders wichtig, um die gewünschte Transparenz herzustellen. Mit rund zehn Metern Breite und über 13 Metern Höhe überspannt dieses Fensterelement immerhin vier Geschosse an der Ostfassade. Auch die Innenaufteilung ist durch große Offenheit gekennzeichnet.

Im südlichen, komplett neukonzipierten Gebäudeteil befinden sich 18 moderne Wohnungen mit variierenden Wohnflächen von 50 bis 150 m². Ohne die Bestandsstruktur zu verändern wurde Wohnfläche vor allem durch die offenen, effizienten Grundrisse meist ohne Flurflächen, das neue Staffelgeschoss und den Anbau von Balkonen gewonnen. Großformatige Fenster, gusseiserne Stützen und stützenfreie Stahlbetonträger kennzeichnen die Wohnräume und bewahren den industriellen Charme der alten Fabrik. Die Stützen aus Gusseisen wurden aus brandschutztechnischen Gründen aufwändig aufgearbeitet. Eingestellte Boxen bilden losgelöst davon die Infrastruktur mit Bad, Küche, Gäste-WC und Schrankelement. So entstanden in Zusammenhang mit den großen Fenstern großzügige Loftwohnungen mit fließenden Räumen. Durch die Ost-West Ausrichtung gibt es zudem viel Licht. Gemeinsam mit den umliegenden Wohnungsbauten entstand ein öffentlicher begrünter Innenhof, der allen Bewohnern und Mitarbeitern der Büros zur Verfügung steht.

Um die Optik aufzuwerten, ohne den Charakter zu zerstören, wurde eigens ein doppelt gebrannter und mit einer speziellen Veredelung versehener Wasserstrichziegel von der Janinhoff Klinkermanufaktur für die fast 2.500 m² Fassadenfläche entwickelt. Der Stein wird traditionell hergestellt, weist also minimale Toleranzen und eine unregelmäßige Oberfläche auf. Das schafft einen lebendigen Eindruck und erweckt den Charakter, dass die Fassade alt sei. Um aber nicht einfach Altes zu imitieren, entschied man sich für einen modernen Farbton. Sehr bewusst hat man sich bei der Erweiterung (Staffelgeschoss und Turnhalle) für das Material TECU®Gold entschieden, da im Vergleich dazu Alucobond sehr glatt und maschinell wirkt. Zu dem rauen und farblich abstrakten Klinker mit seiner gleichfarbigen Fuge wurde so eine handwerkliche Oberfläche positioniert, die den alten Industriecharakter als Erweiterung behutsam weiterdenkt. Bei der Verarbeitung entstehen Wellen und das Material hat eine charmante Art zu Altern. Die originale Farbe des Materials steht in bewusstem Kontrast zum matten, rauen Stein. Das Gold ist in allen Lichtstimmungen sehr weich und immer lebendig.

Besonderen Wert legten die Bauherren auf nachhaltige Materialien, so kommt das Gebäude beispielsweise ganz ohne künstliche Dämmstoffe aus und besitzt ein quartierseigenes Blockheizkraftwerk als Wärmeerzeuger. Der Energieverbrauch liegt weit unter EnEV, das Hageloft erreicht KfW 70. Alle Wohnungen sind barrierefrei zugänglich mit Anschluss an die Tiefgarage.

Beschreibung der Besonderheiten

KW 70, eigenes Blockheizkraftwerk

Auszeichnungen

Bau des Jahres 2021 - german-architects

Wohnbaupreis Osnabrück 2022

Wohnbauten des Jahres 2022 | Nominierung

Schlagworte

Hageloft, Hagedorn, MUUUH!, Janinhoff, Ziegel, TECUGold, Goldener Kubus, Wohnen, Arbeiten, Osnabrück, Grimm Holding, KRESINGS, Bau des Jahres

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

140

 

Anzahl Wohneinheiten

18

Das Objekt im Internet

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