Unser Entwurf für die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt ging 2007 als 1. Preis aus einem geladenen Wettbewerb hervor. Das Hauptverwaltungsgebäude am Besenbinderhof wurde 1956 nach Plänen der Hamburger Architekten Sprotte und Neve errichtet. Es steht mit seiner Kubatur und Detailgestaltung als typisches Beispiel für Kontorhäuser der 1950er Jahre. Im Rahmen unserer Bauaufgabe haben wir die gesamte Fassade energetisch modernisiert und das Gebäude um ein neues Staffelgeschoss aufgestockt. Im Zuge der energetischen Sanierung wurde die Chance genutzt, neben der Gebäudehülle auch die interne Struktur den heutigen Anforderungen an einen modernen Verwaltungsbau anzupassen. Um auch zukünftigen Ansprüchen gerecht zu werden, wurden die Geschosse zu Nutzungseinheiten mit sowohl offenen als auch geschlossenen Bürostrukturen umgewandelt. Die neuen Verbundfensterelemente zeigen das elegante schlanke Gestaltungsbild der Originalfenster. Wir entwickelten sie gemeinsam mit einem industriellen Kooperationspartner eigens für dieses Gebäude und haben sie energetisch sowie akustisch optimiert. In das Verbundfenster integrierte Sonnenschutz- bzw. Lichtlenklamellen leiten Tageslicht in die Tiefe der Büroräume, so dass zusätzliche Energie gespart werden kann. In das neu interpretierte gestalterisch prägende und städtebaulich markante Flugdach wurde eine neue Photovoltaikanlage – optisch nicht wahrnehmbar – integriert.2013 konnten wir das VOF Verfahren für den nächsten Bauabschnitt im IFB-Gebäudeensemble für uns entscheiden. Diese Maßnahme betraf den Besenbinderhof 37 und somit das zweite Hauptgebäude auf dem Gelände. Wie schon beim vorherigen Bauabschnitt wurde auch hier die Fassade komplett saniert bzw. modernisiert. Zudem wurden die Büroflächen vollständig bis auf den Rohbau entkernt und gemäß den neuen Erfordernissen neu gestaltet. Da weiterer Bedarf nach Büroflächen bestand, wurde außerdem auf der Straßenseite ein 2-geschossiger Gebäudeteil abgebrochen und durch einen 5-geschossigen Neubau ersetzt. Die Fassade wurde in Abstimmung mit den behördlichen Gestaltungsgremien an das ursprüngliche Fassadenbild benachbarter Gebäudeteile angepasst. Die Elementeinteilung mit den schwarzen und weißen Profilen orientiert sich demgemäß an der originären, zwischenzeitlich jedoch zurückgebauten, Glasfassade des Verbindungsbaus der Hauptgebäude aus den 50er Jahren.
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