Architekturobjekt 1.467 von 1.482

Architekturobjekte


Handelshof Leipzig

Leipzig

Mit freundlicher Unterstützung von Daikin Airconditioning Germany

Mit freundlicher Unterstützung von Daikin Airconditioning Germany

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Leipzig, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2009

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

architektur von domaros und partner

Katharinenstr. 1-3

04109 Leipzig

Deutschland

Tel. +49 341 9804811

info@vondomaros.de

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

25.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Im Herzen der Stadt - ein neues Energiekonzept setzt Maßstäbe
DAIKIN VRV im Handelshof Leipzig


Der denkmalgeschützte Handelshof Leipzig wurde mit der neuesten Klimatechnologie ausgestattet: DAIKIN VRV. Doch moderne Klimatechnik ist heute auch Wärmetechnik. Das bedeutet, dass auf fossile Energieträger wie Öl und Gas verzichtet werden kann. Es wird mit der erneuerbaren Energie Luft geheizt und gekühlt. Mehr noch: dank Wärmerückgewinnung kann auch die gewonnene Abwärme zum Heizen genutzt werden - sparsam und energieeffizient. Dass der Komfort dabei nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst.


Der Handelshof Leipzig im Überblick

Der Handelshof in Leipzig gehört zu den ältesten Messehäuser der Stadt. Er liegt in der Innenstadt, auf der Rückseite des alten Rathauses, direkt am Naschmarkt und wurde von der Stadt Anfang des 19. Jahrhunderts von 1908 bis 1909 erbaut. Die Eisenbetonbauweise war seiner Zeit richtungweisend und bis heute ein markantes Merkmal des Gebäudes. Das Gebäude war, wie der Name es schon vermuten lässt, für den Handel bestimmt. Er wurde zur Herbstmesse 1909 eröffnet. (Abb. 1) Der Gebäudekomplex ist 84 Meter lang und 52 Meter breit. Insgesamt umfasst die Fläche des Gebäudekomplexes ca. 25.000 m². Charakteristisch für den Handel waren die Innenhöfe, die als Lichthöfe gestaltet wurden. Die Geschosse unterteilen sich in die Keller-, Erd-, Zwischen- und Obergeschosse. Diese teilen sich nach der Sanierung in unterschiedliche Nutzungen auf. Die Obergeschosse werden ausschließlich zu einem Hotel umgebaut. Etwa ein Drittel des unteren Gebäudebereiches wird als Hotel genutzt, in das ein Restaurant mit integriert wird. Das Keller- und das Erdgeschoss sowie das erste Obergeschoss wurden hauptsächlich für den Handel ausgebaut. Die Flächen des Handels in den genannten Geschossen umfassen ca. 5.000 m² und sind von unterschiedlichen Nutzern, von kleineren Läden mit einer Grundfläche von 100 m² bis 1.000 m², angemietet.


Höchsten Anforderungen gerecht werden

Die Sanierung des Handelshof Leipzig gestaltete sich durch den veranschlagten Denkmalschutz alles andere als leicht. Insbesondere an die Wärme- und Kälteerzeugung stellte der Bauherr hohe Anforderungen: Man durfte sie nicht hören, sehen und spüren, da das Gebäude im Herzen der Stadt liegt. Um die erforderliche Technik den Gegebenheiten entsprechend zu installieren, musste genügend Fläche bereitgestellt werden, was nach einem System verlangt, dass ins Gebäude integriert werden kann, ohne dass Mietfläche dabei verloren geht. Aufwendige Steig- und Verteilnetze hatten keinen Platz. Ebenso war in den unteren Geschossen kein Platz für Heiz- und Kältezentralen vorhanden. Aus diesem Grund wurde ein Platz sparendes, leistungsstarkes System gesucht, welches die Kühl- und Heizanforderungen kompakt erfüllt. Im Dachbereich wurde ein Lichthof gedeckelt, um Platz für die benötigte Lüftungsanlage des Mietbereiches Handel zu schaffen mit dem positiven Nebeneffekt, dass für die darunter liegenden Geschosse eine größere einheitlichere Mietfläche für den Ausbau zur Verfügung stand.


DAIKIN VRV - die Wärmemaschine


Durch den Einsatz der DAIKIN VRV3 Energy-Rec wurde man den Anforderungen an die Wärme- und Kälteversorgung mit nur einem System gerecht. Die leistungsstarken, kompakten Außengeräte sind im Dachbodenbereich untergebracht. Das System basiert auf dem Kältemittel R-410A und ist ein Wärmepumpensystem mit integrierter Wärmeverschiebung, das zur gleichen Zeit heizt und kühlt. So ist es möglich, dass die hohen inneren Wärmelasten des Handels abgeführt werden und anderen Handelsmietflächen als Wärmeenergie zugeführt werden. Beispielsweise muss eine Confiserie (Abb. 2) eine maximal garantierte Temperatur von 16° halten, was eine sehr hohe Wärmelast zur Folge hat. Andererseits sind die Nachbarmietflächen Textildiscounter, die ein entsprechendes Wohlfühlklima für einen attraktiven Verkauf benötigen. So verschiebt sich die vorhandene Wärme nach Bedarf: Ohne zusätzlichen Energieaufwand erhalten die verschiedenen Abnehmer ihre individuelle Wärme- bzw. Kälteleistung. (Abb. 3) Auf diese Weise werden die Energiekosten gegenüber herkömmlichen Wasser- oder Luftsystemen erheblich gesenkt. Jedoch wäre das DAIKIN VRV3 Energy-Rec System ebenso in der Lage, das gesamte Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Durch die Einbringung der kompakten Wärme- und Kälteerzeugungsanlage im Dachbodenbereich war es notwendig den benötigen Luftaustausch für die Luftwärmepumpen bereitzustellen. Sie sind frei ansaugend und blasen über ein angeschlossenes Kanalnetz die Luft über Lüftungsgitter im Dachbereich fort. (Abb. 4 u. 5) Die Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen (Außengeräte) werden über ein einfaches Kältemittelrohrnetz mit den Wärme- und Kälteübertragungseinheiten (Innengeräten) verbunden. Verschiedene Innengeräte im installierten DAIKIN VRV3 Energy-Rec System behandeln die Luft, wie sie benötigt wird, indem sie diese erwärmt oder kühlt. Nicht nur die Standardgeräte, wie z. B. Deckenkassetten oder Wandgeräte sind hier angeschlossen (Abb. 6-9), sondern auch eigens dafür entwickelte Türluftschleieranlagen. (Abb. 10-11) Im Handelshof Leipzig wurden die Türluftschleier vor den über drei Meter hohen Türen mit an das DAIKIN VRV3 Energy-Rec System gehängt und die Verkaufsräume mit Umluftgeräten ausgestattet.


Intelligent, Kosten sparend, energieeffizient

Das gesamte Gebäude wird mittels Gebäudeleittechnik geregelt, gesteuert und überwacht. Auch das VRV System ist darin eingebunden. Die Abrechnung der Energiekosten für die einzelnen Mietbereiche erfolgt über das interne numerische System des VRV Systems und kann jederzeit abgerufen werden. Systembedingt verkürzte sich die Bauzeit und schon im letzten Herbst konnte der überwiegende Teil in Betrieb genommen werden. Erste Erfahrungen für die hohe Energieeffizienz liegen vor. Während der Wintermonate mit Tiefsttemperaturen von bis zu -25°C war dies das einzige Einkaufszentrum in der Region, welches ihre Kunden mit offenen Türen empfing. Mehr noch: Beim simultanen Kühlen und Heizen mit Wärmerückgewinnung durch DAIKIN VRV3 Energy-Rec wird die Wärme, die den zu kühlenden Räumen entzogen wird, den zu heizenden Räumen bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. Aus Abwärme wird Nutzwärme. Und selbstverständlich entscheidet der jeweilige Mieter individuell über die Raumtemperatur in seinen Verkaufsräumen. Dies spiegelt sich in den einzelnen Betriebskosten der Mietflächen wider: Die Kosten pro Quadratmeter liegen bei durchschnittlich 1,66 € für den Zeitraum Oktober bis März, bei einem Strompreis von 0,20€/kWh. (Abb. 12)

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