Architekturobjekte


Hans-Sachs-Haus

45875 Gelsenkirchen, Ebertstr. 11

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Das Hans-Sachs-Haus soll mehr sein als ein Verwaltungstrakt – es soll Zentrum der Stadtgesellschaft werden. - Hans-Sachs-Haus

© Olaf Rohl

Im Innern des Gebäudes setzt sich der Alfred-Fischer-Platz als neues Bürgerforum fort. - Hans-Sachs-Haus

© Olaf Rohl

Große Glasfassaden sorgen für einen fast barrierefreien Übergang vom Alfred-Fischer-Platz in das Hans-Sachs-Haus. - Hans-Sachs-Haus

© Olaf Rohl

Beim Blick von oben in das Forum bestätigt sich der Eindruck des „offenen Hauses“. - Hans-Sachs-Haus

© Olaf Rohl

Auch die Mitarbeiter des neuen Rathauses profitieren vom großzügigen Glaseinsatz. - Hans-Sachs-Haus

© Olaf Rohl

Mit dem hell erleuchteten Forum wirkt das Haus auch nachts einladend. - Hans-Sachs-Haus

© Olaf Rohl

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ebertstr. 11, 45875 Gelsenkirchen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

08.2013

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Rainvilleterrasse 4

22765 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 88151-200

hamburg-r@gmp.de

Bauleistung: Fassade

Fassaden-Technik Berlin Innovations

Mohriner Allee 30

12347 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Beleuchtung

Conceptlicht GmbH

Kantstraße 18b

83301 Traunreut

Deutschland

Tel. +49 8669 901151

post@conceptlicht.com

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Multifunktionsgläser im umgebauten Gelsenkirchener Baudenkmal Hans-Sachs-Haus
Nach vier Jahren Bauzeit weihte die Stadt Gelsenkirchen Ende August 2013 ihr neues Rathaus nach den Plänen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ein. Herausforderung war, das bestehende Rathaus im Zentrum der Stadt abzureißen und unter Beibehaltung der denkmalgeschützten Backsteinfassade aus den 1920er-Jahren ein neues Rathaus mit öffentlichem Bürgerforum zu bauen. Entstanden ist eine bemerkenswerte Kombination aus Backsteinexpressionismus und gläserner Haut, die es ins Weltlexikon der Architektur geschafft hat.

Verwaltung, Geschäfte, Büros, Hotel, Gastronomie, Kultureinrichtungen und ein Konzertsaal – alles in einem Haus: 1927 eröffnete in Gelsenkirchen ein ungewöhnlicher Neubau, für den man mit dem Nürnberger Meistersänger Hans Sachs den idealen Namenspaten gefunden hatte – steht der dichtende Handwerker doch sinnbildlich für die Verknüpfung von Werkarbeit und Kunst. Dem einzigartigen Nutzungskonzept entsprach die unverwechselbare Architektur: Architekt Alfred Fischer setzte mit einer einmaligen Verbindung von neuer Sachlichkeit und Backsteinexpressionismus architektonische Maßstäbe, die noch heute bewundert werden. „Wahrheit, Klarheit, Einfachheit sind die Richtlinien, denen der schöpferische Geist folgt“, beschrieb Fischer 1927 seine gestalterische Idee, fügte jedoch hinzu, dass erst die Zukunft zeigen werde, […] ob dem Werk die Qualität innewohnt, die ihm dauerndes Leben sichert.“
Und tatsächlich, es war diese architektonische Qualität, die das Hans-Sachs-Haus vor seinem sicher geglaubten Ende bewahrt hat. Nachdem Anfang der 2000er-Jahre im Zuge einer ursprünglich geplanten Sanierung erhebliche Baumängel festgestellt worden waren, war der Abriss des Gebäudes bereits beschlossene Sache. Durch das Engagement eines Bürgerforums, von Architekten und Stadtplanern konnte der Entschluss rückgängig gemacht und die Bauaufgabe formuliert werden: Das alte Rathaus im Zentrum Gelsenkirchens sollte abgerissen und zusammen mit einem Bürgerforum in das Hans-Sachs-Haus integriert werden. Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner entschieden den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für sich, der vorsah, die historische Fassade und den Hotelturm zu erhalten und das Gebäude ansonsten komplett zu entkernen. Ein Erweiterungsbau der 1950er-Jahre wurde gänzlich abgerissen.

Multifunktionalität plus Schallschutz

Der Architektenentwurf erhält den Charakter des modernen Gebäudes, ergänzt ihn aber um Transparenz und Funktionalität. Augenfällig ist dabei die Rolle des Glases: Da wo einst der Erweiterungsbau stand, öffnet sich das Hans-Sachs-Haus nun über eine große Glasfassade zum neu entstandenen Bürgerplatz hin. Die Flachglaswerk Radeburg GmbH, Teil der GLASSOLUTIONS-Gruppe, fertigte und lieferte dafür insgesamt rund 1.370 m² Multifunktionsglas. Der Großteil der äußeren Pfosten-Riegel-Fassade erhielt das – teilweise gebogene – Zweifach-Isolier- und Sonnenschutzglas CLIMAPLUS COOL-LITE aus ESG und VSG, in Teilen ausgeführt als Übergrößen und mit Alarmspinne. Die in die meisten Isolierglaseinheiten integrierte Schallschutzfolie sorgt für Schalldämmwerte von bis zu 42 dBA. Noch höhere Schallschutzanforderungen wurden an die Innenverglasungen des Atriums gestellt: Hier kamen rund 700 m2 Festverglasungen und Flügel aus extraweißem Glas DIAMANT als VSG zum Einsatz, durch deren 1,14 mm starke Schallschutzfolie Schalldämmwerte bis zu 49 dBA erreicht werden. Den Einbau der Gläser vor Ort nahmen die Fassadenbauer von der Fassaden-Technik Berlin Innovations-GmbH (BFTi) vor.

Für Gelsenkirchen – und ins Weltlexikon der Architektur

Die ursprüngliche Idee des öffentlichen Bürgerhauses mit dem zentralen Veranstaltungssaal als Bürgerforum wurde wieder aufgenommen und neu interpretiert. Durch den Abriss des Ergänzungsbaus entstand ein neuer „Bürgerplatz“, der Alfred-Fischer-Platz, der im Erdgeschoss des neuen Hans-Sachs-Hauses als Bürgerforum fortgesetzt wird. Bei gutem Wetter können die Türen der Westfassade geöffnet werden und Veranstaltungen und Konzerte innen und außen stattfinden. Durch diesen fließenden Übergang wird besonders der Eindruck eines „offenen Hauses“ für die Bürger gestärkt – was Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski im Rahmen der Einweihungsfeier noch einmal explizit betonte: „Das neue Hans-Sachs-Haus ist da, und es soll – und wird – wie sein Vorgänger ein offenes Haus der Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener sein.“ Und nicht nur das: Als Paradebeispiel neuer Sachlichkeit und gehobener Baukultur des Backsteinexpressionismus hat es das Hans-Sachs-Haus ins Weltlexikon der Architektur geschafft.

Beschreibung der Besonderheiten

verwendete Produkte:

  • SGG CLIMAPLUS COOL-LITE aus ESG und VSG
  • SGG DIAMANT als VSG

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