Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Hauptverwaltung Stadtbau Moers GmbH
47441 Moers, Vinzenzstraße 37
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: zweiwerk architekten Kaus + Kurz PartmbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Vinzenzstraße 37, 47441 Moers, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
5.166 m³
Bruttogrundfläche
1.463 m²
Nutzfläche
993 m²
Verkehrsfläche
281 m²
Grundstücksgröße
1.619 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
4.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Auf dem von der Deutschen Bahn erworbenen, brach liegenden Grundstück sollte die neue Hauptverwaltung der Stadtbau Moers GmbH und der Wohnungsbau Stadt Moers GmbH an zentraler Stelle in Moers entstehen. Die alten Räumlichkeiten waren bereits in die Jahre und für die Anzahl der Mitarbeiter zu klein geworden.
Lage
Das geplante Gebäude steht östlich der Moerser Innenstadt in unmittelbarer Nähe zum Moerser Bahnhof in prominenter Lage an der innerstädtischen Ost-West-Hauptverkehrsachse Homberger Straße, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt mit Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sowie Fahrzeug-, Fuß- und Radverkehr. Eingefasst vom historischen Bahnhofsgebäude mit dem neu gestalteten Vorplatz im Norden und der Grünanlage Vinzenzpark im Westen kommt dem Gebäude eine hohe stadtbildprägende Bedeutung zu.
Konzept
Die beiden zu planenden Fassadenseiten zum Vinzenzpark/ Vinzenzstraße sowie zum Bahnhofsvorplatz/ Homberger Straße prägen das Bild des Gebäudes. Gleichzeitig liegen hier auch die Hauptsichtachsen in Richtung Innenstadt und Bahnhofsvorplatz. Wesentlich für den Fassadenentwurf ist die Integration des Gebäudes in den Stadtraum und Beruhigung des heterogenen Umfeldes. Dies erfolgt u.a. durch Ausbildung einer klaren und durchgängigen Fassadenstruktur und die Verwendung des Materials Klinker als ortstypischen Baustoff unter Berücksichtigung des im nahen Umfeld vorhandenen Farbspektrums.
Der Entwurf vermittelt durch die Aufnahme der im Umfeld vorhandenen Höhen zwischen den verschiedenen Gebäuden am Bahnhofsvorplatz und am Vinzenzpark. Zur einen Seite nimmt das Gebäude mit zwei Geschossen die Höhensituation des flacheren Bahnhofsgebäudes auf, zur anderen Seite, bedingt durch die vorgesehene Höhenstaffelung, mit drei Geschossen die Oberkante des schräg gegenüberliegenden Büro- und Geschäftsgebäudes. Der Übergang zur Westfassade mit viergeschossiger Ausrichtung zum Vinzenzpark erfolgt durch die Betonung des hier liegenden großen Besprechungsraums mit Öffnung der Fassade über Eck.
Die Anordnung des Eingangs wurde gemäß des bisherigen Entwurfs beibehalten, da bedingt durch die Lage der Straßenübergänge sowohl der Fußgängerverkehr vom Bahnhof, als auch aus der Innenstadt kommend auf den Eingang zugeführt werden und in einer Aufweitung des Gehwegs münden. Die Ausbildung der Fassade im Eingangsbereich dreht sich im rechten Winkel zur Nordfassade, so dass eine natürliche Überdachung entsteht. Durch diese Maßnahme, die Ausbildung der Ecksituation mit strukturierter Schichtfolge des Klinkers und der Anordnung der Logos der Stadt Moers GmbH und der Stadtbau Moers GmbH erfährt der Eingangsbereich eine zusätzliche Betonung im Straßenbild.
Das Eindrehen der Fassadenbereiche wird als gestaltendes Element konsequent im gesamten Entwurf fortgeführt und trägt so wesentlich zum einheitlichen Erscheinungsbild des Gebäudes und zur Beruhigung des Baukörpers bei. Dies erfolgt in der weiteren Fassade durch Eindrehen der Wandscheiben zu den Fensteröffnungen. Im Eckbereich erfolgt dies in gleichem Winkel, im weiteren Fassadenbereich erfolgt eine gespiegelte Anordnung. Dies verleiht der Gebäudeecke eine besondere Betonung und begünstigt den Lichteinfall. Die durchlaufenden Deckenbänder verbinden die beiden strassenseitigen Fassaden zu einer Einheit und schaffen ein homogenes Erscheinungsbild.
Bedingt durch den Schalleintrag von Straße und Gleisanlagen erfolgt die Ausführung zur Homberger Straße mit verringerter Fenstergröße. Im Bereich der stark frequentierten neu anzuordnenden Bushaltestellen schließt sich die Fassade entsprechend Ihrer Nutzung. Auf den weiteren Fassaden soll die einheitliche Gestaltung in reduzierter Form im Bereich der Fassadenöffnungen fortgeführt werden.
Integration in das Stadtbild
Die einheitlich gestaltete Fassade des Gebäudes integriert sich in die heterogene Bebauung. Der Baukörper erhält eine ruhige aber repräsentative Wirkung mit besonderer Betonung von Eingang und Eckbereich. Durch Reduzierung der Materialien und Durchgängigkeit der Gestaltung über alle Gebäudeelemente/ -höhen stellt sich der Baukörper selbstbewusst, aber dennoch zurückhaltend und ergänzend in den städtischen Raum und trägt zu einer starken Aufwertung des Bahnhofumfeldes bei.
Materialität/ Wirtschaftlichkeit
Bei der Gestaltung wurde Wert auf wenige, sich wiederholende Detailausbildungen gelegt. Hierdurch wird mit durchschnittlich wirtschaftlichem Aufwand eine hochwertige Ausgestaltung des Baukörpers erreicht. Das Hauptmaterial der Fassade besteht aus einem Wärmedämm-Verbundsystem mit Bekleidung aus Klinkerriemchen in rot – grauer Farbgebung und grauen Fugen. Hier wurde aus wirtschaftlichen Gründen dem Klinkerriemchen der Vorzug vor dem Massivklinkerstein gegeben.
Die Ausführung der Fenster erfolgt als Aluminium-Blockrahmensystem mit einseitigem Dreh-Kippflügel und feststehendem Brüstungselement in dunkelgrauem DB-Eisenglimmer-Farbton. Sonnen- und Blendschutz in den Obergeschossen erfolgen durch Raffstores mit Flachlamelle. Raffstorekasten, Abschlussprofil und seitliche Schienenführung folgen der Farbgebung der Fenster, die Ausführung der Lamellen erfolgt in leicht hellerem DB-Farbton. Im Erdgeschoss erfolgt die Ausführung als Aufsatzrollladenkasten mit Aluminiumpanzer, der zudem als Schutz vor Vandalismus dient.
Funktion
Die Zugänglichkeit des Gebäudes erfolgt über eine barrierefrei ausgeführte Schiebetüranlage. Die Fenster der Büroarbeitsplätze im Erdgeschoss werden im Brüstungsbereich innenseitig mit einer semitransparenten Sichtschutzfolie versehen. Zudem erhalten die Büroräume einen zusätzlichen, von innen transluzenten, Sicht- und Blendschutz als Flächenvorhang gegen direkte Einblicke. Im Bereich der Archivräume und des Heizungsraums erfolgt die Ausführung der Sichtschutzfolie auf dem ganzen Flügel. Der Foyerbereich ist bodentief durchsichtig verglast.
Die Büroarbeitsplätze und Besprechungsräume in den Obergeschossen erhalten bodentiefe Fenster mit festem Brüstungsbereich als Absturzsicherung. Soweit bauphysikalisch erforderlich erfolgt die Ausführung der Fenster zur Homberger Straße als Schallschutzfenster. Alle Räume erhalten zusätzlich zur geplanten Lüftungsanlage öffenbare Fensterelemente.
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
41
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