Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer
Haus B
70184 Stuttgart, Bopserwaldstraße 84
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Yonder – Architektur und Design
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Yonder – Architektur und Design
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bopserwaldstraße 84, 70184 Stuttgart, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
08.2016
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.820 m³
Bruttogrundfläche
612 m²
Nutzfläche
346 m²
Verkehrsfläche
31 m²
Wohnfläche
282 m²
Grundstücksgröße
934 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Sinne energetisch nachhaltigen Bauens wurde bewusst entschieden, den Bestand so weit wie möglich zu erhalten. Gleichzeitig sollten mit dem Umbau räumliche Situationen geklärt und die überwältigende Aussicht inszeniert werden. Außerdem sollte das Gebäude mit vier Ebenen in extremer Hanglage zukünftig mit weniger Barrieren genutzt werden können.
Hierfür wurden Dach- und Erdgeschoss des Bestandes in Teilen abgetragen und mit neuer Luftigkeit, einem Aufzug und einer großzügigen Dachterrasse als Holzbau wieder errichtet. Überwältigende Blicke über Stuttgart und zum Teehaus werden schon beim Betreten der beiden neu gestalteten Ebenen durch großflächige Panoramafenster freigegeben. Das Gebäudeinnere ist als offenes Raumkontinuum mit differenziert gestalteten Teilbereichen, Einbaumobiliar aus geölten Nuss- und Eichehölzern und bewusst gesetzten Gebäudeöffnungen entwickelt. Das Leben im Grünen über den Dächern der Stadt wird so mit immer neuem Raumerleben und wechselnden Blickrichtungen inszeniert. Erd- und Obergeschoss werden über ein offenes Treppenhaus mit großzügigen Holzeinbauten miteinander verschränkt.
Insbesondere aber entsteht ein nahezu energieautarker Bau, der zukünftig als EnergiePlus-Haus Energie ans Netz abgeben wird. Hierfür wurden Geothermiesonden gebohrt, mit deren Hilfe über Decken und Fußbodenflächen sowohl geheizt als auch gekühlt werden kann. Das Dach wurde vollflächig mit Photovoltaikschindeln belegt, die gleichzeitig als wasserführende Dachdeckung dienen. Eine hochgedämmte Fassade sorgt für optimalen sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz. Elektrotankstellen stützen eine sanfte E-Mobilität.
Beschreibung der Besonderheiten
Durch die Sanierung des vierfach umgebauten Hauses wurde der architektonische Ausdruck des Gebäudes zu einer einheitlichen Handschrift entwickelt und somit gestärkt.
Bautechnik / Tragwerk
Im Sinne des nachhaltigen Bauens wurde bewusst entschieden, den Bestand so weit wie möglich zu erhalten und auf die bestehenden Untergeschosse in Massivbau einen vorgefertigten Holzrahmenbau mit Decken und Dach aus Brettsperrholz aufzusetzen. Das geringere Gewicht des Holzbaus ermöglicht den Erhalt der Bestandsgründung. Durch die Nutzung der Untergeschosse des Bestands und der Kombination mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz für den Neubau konnte der energetische Aufwand für den Bau des Gebäudes auf ein Minimum reduziert werden. Die schlanken Fassadenpfosten aus Eichenbrettschichtholz im Dachgeschoss ermöglichen nicht nur einen uneingeschränkt beeindruckenden Blick über Stuttgart, sondern tragen zugleich die Dachkonstruktion. Das gesamte Haus wird mit einer Lattenfassade aus Lärchenholz verkleidet und einer Einblasdämmung aus Holzfaser energetisch ertüchtigt. Die sichtbare Unterkonstruktion der Latten verläuft diagonal, was zu einem flirrenden Moiré-Effekt in der Fassadenansicht führt.
Innenraum
Im Gebäudeinneren wurde durch Einbaumöbel und Oberflächen aus geölten Nuss- und Eichenhölzern differenziert gestalteten Teilbereichen und eine natürliche Wohnatmosphäre geschaffen. In der Eingangshalle mit offenem Treppenhaus wird das Erd- und Obergeschoss mit großzügigen Holzeinbauten aus Eichenholz miteinander verschränkt.
Energiekonzept in Bau und Nutzung
Durch die Nutzung der Untergeschosse des Bestands und der Kombination mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz für den Neubau des Erd- und Dachgeschosses konnte der energetische Aufwand für den Bau des Gebäudes auf ein Minimum reduziert werden. Das Gebäude wurde als Plusenergiehaus entwickelt. Zur solaren Energiegewinnung wurden die Dachflächen vollflächig mit Photovoltaik Glasschindeln belegt, die gleichzeitig als wasserführende Dachdeckung gestalterisch vollintegriert sind. Zur Minimierung des Bedarfs kam ein geothermisches System mit vier Erdsonden zum Einsatz, mit deren Hilfe über Decken und Fußbodenflächen sowohl geheizt als auch in sommerlichen Hitzeperioden gekühlt wird. Eine hochgedämmte Fassade mit Dreifachverglasung und außenliegendem Sonnenschutz sorgt für optimalen sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz. Ein Energiemanagementsystem mit Lithium-Ionen-Batterie macht das Gebäude Großteils energieautark. Überschüssiger Strom der Photovoltaik wird für E-Mobilität genutzt.
Auszeichnungen
2017 - Hugo-Häring-Auszeichnung, BDA Stuttgart / Mittlerer Neckar
2017 - Wood Design & Building Award, Honor international
2018 - S.ARCH Award, Short-List
2018 - Geplant + Ausgeführt, Nominierung
2018 - Architekturpreis Farbe.Struktur.Oberfläche, Nominierung
2018 - DAM Preis für Architektur, Nominierung
2018 - Deutscher Solarpreis, Plakette
2018 - The International Architecture Award (The Chicago Athenaeum)
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
31,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
16,30 kWh/(m²a)
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