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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer


Haus B

one fine day: office for architectural design , Ulrike Thies Freie Architektin M.Sc. IPM

Garten und Terrasse - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Veranda - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Leseecke - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Küche - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Enfilade - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Essen und Ostfenster - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Essen - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Treppe und Sitzkommode - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Luftraum - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Essen und Galerie - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Wohnzimmer - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

Ansicht - Haus B

© one fine day / Foto: Roland Borgmann

one fine day: office for architectural design , Ulrike Thies Freie Architektin M.Sc. IPM

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dreieich, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2017

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

one fine day: office for architectural design

Gartenstraße 90

42107 Wuppertal

Deutschland

Tel. +49 202 49654510

info@o-f-d.net

Architekt/Planer

Ulrike Thies Freie Architektin M.Sc. IPM

Gelastraße 89

60388 Frankfurt am Main

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Dipl.-Ing. Jürgen Scholte-Wassink

Schichaustraße 16

60314 Frankfurt am Main

Deutschland

Bauleistung: Tischler

Grosse Frericks

Hölderlinstraße 49-51

48703 Stadtlohn

Deutschland

Verwendete Produkte

Gutmann

Fenster

System MIRA contour integral

Kebony

Terrassen

Kebony Select

WAREMA Renkhoff SE

Sonnenschutz

Warema Zipscreen

Wienerberger

Gebäude rohbaufertig

Hochlochziegel

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Wohnfläche

296 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Stadt und Haus
Für ein Grundstück in einer Kleinstadt im Umland von Frankfurt am Main, war ein Einfamilienhaus zu entwerfen. Bis heute ist das Viertel durch den suburbanen Siedlungsbau für die zunehmend wohlhabende Gesellschaft des Wirtschaftswunders der 1960er Jahre geprägt. Die weitgehend einheitliche städtebauliche Struktur aus ein- und eineinhalbgeschossigen Bungalows, sowie die durchgängige Verwendung von regionaltypischen Stilelementen, wie Giebel- und Walmdächern, aber auch eine stilistisch eher rustikale Anwendung von Materialien verweist dabei bis heute auf den damals vergleichsweise homogenen und konservativen Grundton des Viertels. Heute zeigt sich die Siedlung städtebaulich und stilistisch wesentlich heterogener und so ist das Viertel mit zwei- und mehrgeschossigen Villen durchsetzt, die stilistisch sehr unterschiedliche Vorlieben bedienen. 
Daher ist eine möglichst präzise Reaktion auf diesen einerseits oberflächlich einheitlichen, bei näherer Betrachtung allerdings sehr heterogenen Kontext, für den Entwurf maßgeblich: zunächst sind die für das Viertel typischen Gebäudegrößen mit heute üblichen Raumbedarfen auszubalancieren. So orientiert sich das Haus an den Schmalseiten zwar an der Größe und Ausrichtung der Nachbargebäude, überhöht aber, auch als Verweis auf die traditionell geneigten Dächer des Viertels, das Dach in der Mitte des Gebäudevolumens. Die so entstandene Krümmung führt in der Übertragung in den Grundriss zu einem leicht gebogenen und verwinkelten Baukörper, der die Ausrichtungen der Nachbarhäuser aufnimmt, um diese dann mit der eigenen geometrischen Logik, die vor allem der inneren Raumorganisation folgt, zu verbinden. Es entsteht eine Art elastisches Gebäudemodell, das, auf bewusst gesetzten proportionalen Abhängigkeiten beruhend, im Entwurfsprozess explizit formulierte Forderungen der Bauverwaltung mit Bedürfnissen von Ort und Bewohnern abgleicht.

Haus und Garten
Die Erschließung des Grundstücks über die westliche Ecke bedeutet, dass das Haus über seine Südwestfassade verschiedene wichtige und teilweise widersprüchliche Funktionen lösen muss: einerseits einladend und repräsentativ, muss die Fassade gleichzeitig auch informelles Alltagsleben zwischen Haus und Garten ermöglichen. Der Vorhof mit angrenzender Garage dient dabei als wichtiger Puffer, der die Privatheit von Haus und Garten klar von der Öffentlichkeit trennt. So geschützt, können verschiedene Arten des Übergangs zwischen Garten und Innenraum durchdekliniert werden. Dabei ermöglicht die Krümmung und Verflechtung der Gartenfassade die formale und räumliche Integration verschiedener Übergänge, wie der Veranda vor dem Eingang, einer Terrasse vor dem Wohnzimmer, sowie einer Dachterrasse und eines Dachgartens im Obergeschoss.

Innenraum
Anschließend an diese Übergangszone werden bekannte Elemente des bürgerlichen Wohnens, wie eine Enfilade, eine Raumspange, eine Galerie, oder auch das Spiel mit unterschiedlichen Raumhöhen zu einem reichhaltigen Raumgefüge geschichtet. Aus dieser Überlagerung entstehen teilweise klar definierte und begrenzte Zimmer, zum Teil aber auch höchst ambivalente Bereiche, die je nach Bedarf Rückzugsorte für den Alltag, aber auch Bühnen für die besonderen Momente im Leben einer Familie bieten. Dafür werden funktionale Elemente, wie die Treppe zum Obergeschoss, die zwischen Ess- und Wohnbereich bewusst präsent positioniert ist, oder auch die Küche, die sich nicht nur zum Esszimmer, sondern über die Enfilade und eine großformatige Schiebetür vor allem auch zum Garten öffnet, überhöht. Vielfältige visuelle Bezüge zwischen Garten, Enfilade, Zimmern, Luftraum und Galerie im Obergeschoss lassen Räume größer erscheinen, als sie eigentlich sind. Darüber hinaus werden räumliche Übergängen und typologische Überblendungen durch entsprechend gestaltete Einbaumöbel überhöht: so wird aus der Sitzbank, die sich an der Ostfassade um einen runden Esstisch schlängelt, im Wohnbereich, ermöglicht durch den Split-Level, eine langgestreckte Kommode.

Material
Die durchaus expressive Gestalt des Hauses wird durch eine bewusst zurückhaltende und alltägliche Material- und Farbwahl gemildert. So übernehmen die weißgrau gestrichenen Putzfassaden im Zusammenspiel mit den farblich abgesetzten Fenstern, Dachrändern und Gesimsen den ortstypischen Material- und Farbkontrast. Aufgrund der vergleichsweise komplexen Raumkonstruktion in den Wohnbereichen, sind auch diese in Material und Farbe sehr neutral gehalten und entsprechen bewusst üblichen Gestaltungsmustern. So wird den Bewohnern, trotz einer sehr expliziten Architektur, Raum gelassen, das Haus nach eigenen Vorlieben zu gestalten.
 
Ökologie
Haus B wurde über die Anforderungen der Energieeinsparverordnung hinaus in allen Bauteilen hochgedämmt ausgeführt und für eine möglichst nachhaltige Energiegewinnung mit Wärmepumpe und Solarthermie ausgestattet. Darüber hinaus soll durch eine gleichsam funktionale wie in Teilen aufregende Grundrissgestaltung, sowie durch eine dem Ort entsprechende und doch besondere Formensprache das Interesse an einer langfristigen Erhaltung des Hauses unterstützt werden.
 

Schlagworte

Einfamilienhaus, Veranda, Enfilade, Luftraum, Wohnlandschaft, Kontext, Verfremdung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

Objektdetails

Das Objekt im Internet

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