Architekturobjekt 123 von 126

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2010: Teilnehmer


haus berkhan

72415 Grosselfingen, Schreinergasse 3

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: fischer berkhan architekten

Straßenansicht - haus berkhan

© Peter Wildanger

Außenansicht - haus berkhan

© Thomas Hermann

Blick in Innenhof - haus berkhan

© Thomas Hermann

Erdgeschoss Treppe - haus berkhan

© Marion Klahm

Blick in Esszimmer 2 - haus berkhan

© Peter Wildanger

Zwischenraum Südwestseite - haus berkhan

© Peter Wildanger

Bild 1 - haus berkhan

© Thomas Hermann

Wohnraum - haus berkhan

© Thomas Hermann

Bild 2 - haus berkhan

© Thomas Hermann

Bild 3 - haus berkhan

© Thomas Hermann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: fischer berkhan architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schreinergasse 3, 72415 Grosselfingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2006

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

fischer berkhan architekten

Stavangerstr. 21

10439 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 25358098

info@fischer-berkhan.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

500 m³

 

Nutzfläche

90 m²

 

Wohnfläche

110 m²

 

Grundstücksgröße

340 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

40.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

110.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Haus Berkhan
Wohnhaus und Gästehaus für zwei Personen im Ortskern von Grosselfingen Süddeutschland
a. 110 m² Wohnfläche (10 m² Gästehaus)
Baukosten (KG 300 + 400) ca. 110.000 Euro brutto - ohne Gästehaus
Zielsetzung:
Die Aufgabe bestand darin, ein kostengünstiges Haus für zwei Personen zu entwerfen. Trotz der begrenzten Mittel, lag das Hauptaugenmerk auf der Gestaltung. Es war gewünscht, auf einem kleinen, preisgünstigen Grundstück (340qm) ein Gebäude zu entwerfen, dass trotz kleiner Größe hell, offen und großzügig sein, Raum für Gäste bieten und einen kleinen intimen Garten schaffen sollte.
Im Falle eines Weiterverkaufs sollte es für eine Familie mit 1-2 Kindern umgenutzt werden können.
Ein hochwertiges, funktionales Design sollte mit einfachen Mitteln erreicht, auf übermäßige Technik verzichtet werden. Die Oberflächen sollten so einfach und schlicht, wie möglich gestaltet werden.

Städtebau:
Um den Außenraum besser zu gliedern, das Grundstück besser zu bespielen, gleichzeitig von der Straße abzuschotten und die Privatsphäre der Nutzer und der Gäste nicht zu stören, wurde der Gästebereich aus dem Gesamtvolumen des Baukörpers herausgenommen und ein separates Gästehaus geschaffen.

Konzeption:
Entwickelt wurde ein schlichter, länglicher Baukörper, um das Grundstück optimal zu nutzen. Im Gebäudeinneren wurde die lange Grundfläche mit wenigen Elementen zoniert.
Zwei Elemente gliedern den Baukörper: Die Treppe und zwei Sanitär- und Technikkörper, die wie Wandschränke gestaltet und im Innern farblich abgesetzt sind. Sie bergen im Obergeschoss das Badezimmer, im Erdgeschoss Gästetoilette und Garderobenbereich. Alle Funktionen, darunter Therme, Hausanschlüsse und Sanitärelemente sind in diesen Nischen eingebaut. Hinter schlichten Flächen kommt oft unerwartetes zum Vorschein. Im Kleiderschrank verbirgt sich der "Hauswirtschaftsraum" bestehend aus Waschmaschine und Trockner und einer Arbeitsfläche. Hinter einer Blende im WC ist die Heizungsanlage versteckt. Um ins Schlafzimmer zu gelangen, muss man den Kleiderschrank durchschreiten.
Unterstützt wird dieser Effekt durch das Farbkonzept des Hauses. Sind Oberflächen geschlossen, so ist alles weiß. Öffnet man die Nischen, kommen dahinter kräftige Farben wie orange, grün oder blau zum Vorschein. Sie Tauchen die Räume in ein anderes Licht, verleihen ihnen eine bestimmte Stimmung, die man durch das Verschließen der Flächen wieder "abschalten" kann.

Unterschieden werden die privaten Bereiche, wie Schlafzimmer und Bad, und die öffentlichen Bereiche, wie Küche, Wohn- und Essraum. Erstere sind auf ein Minimum an Raumgröße reduziert und bieten den Bewohnern Rückzugsmöglichkeit und Geborgenheit. Zweitere sind offen und großzügig gestaltet und wachsen zu einem einzigen Raum zusammen.
Badezimmer und Schlafzimmer sind durch einen Flur verbunden, der gleichzeitig als Ankleide dient. Wandschränke ersetzen in diesem Bereich die Wände. Türen verschließen nur die privaten Bereiche, wie Schlafzimmer, Bad und Gästetoilette.

Das Hauptaugenmerk des Entwurfs liegt auf seinem Umgang mit dem Raum. Das Haus wird als dreidimensionaler Körper begriffen, als bewohnbare Skulptur. Die Bereiche, in denen sich die Bewohner bewegen, entwickeln sich nicht nur in der Horizontalen sondern auch in der Vertikalen.
Verknüpft sind sie einerseits durch Wanddurchbrüche in der Waagerechten, wie die Durchreiche vom Eingangsbereich zur Küche und das Schaufenster im Kleiderschrank von Ankleide zum Luftraum und andererseits durch zwei Lufträume in der Senkrechten. Diese Öffnungen, mal groß, mal klein verbinden die Bereiche und schaffen großzügige Raumsituationen. So ist der Bereich, den man optisch erfasst größer, als der Raum, in dem man sich gerade aufhält.
Daher bleibt der Innenraum trotz kleiner Grundfläche großzügig, die Räume gehen fließend ineinander über. So wird das Durchschreiten der Räume ein interessantes Schauspiel, das aus unterschiedlichsten Blickwinkeln erlebt werden kann.

Ein Dachüberstand über Eingangsbereich und Terrasse und große Glasflächen zur Gartenseite lassen Innen- und Außenraum ineinander greifen. Ein überdimensionaler Vorhang an der Vorderkante des Dachüberstandes dient als Sicht- und Sonnenschutz und schafft eine Zwischenzone, einen intimen Außenbereich, eine Veranda.
Zieht man den Vorhang zu, verändert man die Kubatur grundlegend und erhält einen geschlossenen Kubus.
Das Haus kann durch diesen Vorhang regelrecht bespielt werden, es wird selbst zum Teil eines Spektakels. Je nach Lust und Laune der Bewohner, aber auch in Abhängigkeit von Witterung und Tageszeit kann die äußere Hülle, aber auch der Innenraum umgestaltet werden. Wärme, Licht und Sicht werden reguliert, der Wind und der Bewohner bringen Bewegung ins Spiel, die Terrasse wird zur Bühne.

Gästehaus:
Das kleine Haus entstand nach dem Funktionsprinzip eines Wohnwagens, der lediglich immobil ist. Es handelt sich um einen länglichen Baukörper mit den Innenmaßen von 6m Länge, 1,6m Breite und 2,8m Höhe. Konzipiert für eine kleine Familie, die ein paar Tage zu Besuch kommt, befinden sich in dem Volumen zwei Doppelbetten, ein kleines Bad, ein Schrank, sowie etwas Abstellfläche für Dinge, die man nur selten braucht. Unter einem der Doppelbetten verbirgt sich der oben beschriebene Abstellraum unter dem anderen (Hochbett) befindet sich ein Minibad, mit Dusche, WC und Waschnische, abgetrennt durch einen Schrank, durch den man das Bad betritt. Direkt auf Liegehöhe der Betten befinden sich Fensterschlitze, so dass man trotz der kleinen Räumlichkeiten Weitblick genießt, sich geborgen, aber nicht eingeengt fühlt.

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Holz

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

1

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