Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Haus der gesunden Ernährung - Ein Ort des bewussten Speisens im Zentrum von Halberstadt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Innenarchitektur / Design, Lucas Bögelsack
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Innenarchitektur / Design, Lucas Bögelsack
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzrahmenbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
1.300 m²
Nutzfläche
1.100 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Beschreibung der Besonderheiten
Aus dem über 300 Jahre alten Fachwerkhaus wird das Haus der gesunden Ernährung, welches auch die Baulücke des ehemaligen Seitenflügels füllt. Dort entsteht ein Neubau, der in Höhe und Form die davon übrig gebliebenen Fachwerkgebinde aufnimmt. Diese werden bis auf die Außenwände entkernt und mit neu eingestellten Wänden statisch und thermisch aufgewertet. Eine Schattenfuge, die behutsam die Konturen des Bestands aufgreift, bildet den Übergang zur neuen Fassade. Diese besteht aus geköhlten Hölzern, welche reliefartig im Bestandsraster angebracht sind und das Fachwerk modern interpretieren. Die schwarze Fassade trägt außerdem dazu bei, dass sich der Neubau in der Wichtung gegenüber dem Vorderhaus zurück nimmt. Das Gebäude ist im Sinne des zirkulären Bauens konzipiert. So ist es unter anderem auf Schraubfundamenten gegründet, mit nachwachsenden oder recycelten Materialien wie Zellulose oder Schaumglas gedämmt und konstruktiv komplett in Holzbauweise errichtet. Großflächige Glasflächen auf dem Dach lassen den Innenraum durch Sonnenlicht erwärmen, Photovoltaikelemente nutzen dieses zur Warmwasser- und Stromerzeugung, womit unter anderem eine Wärmepumpe betrieben wird. So versorgt sich der Gebäudekomplex fast autark und außschließlich mit erneuerbarer Energie. Um dabei die Effizienz hoch zu halten, werden alle Außenwände des Bestandsgebäudes um eine innen liegende Dämmschicht ergänzt.
Innenarchitekturkonzept (Erdgeschoss):
Durch das historische Eingangsportal, welches um einen Windfang ergänzt wird, erreicht man den großflächigen Korridor im Bestandsbau. An diesen schließt sich linkerhand die transparent produzierende Bäckerei mit Essbereich, sowie rechterhand der Verkauf lokaler Lebensmittel an. Hier werden vor Ort gewachsene Erzeugnisse verkauft, aber auch Hobbygärtner haben die Möglichkeit, ihre Übermengen ankaufen zu lassen. Von der Bäckerei aus gelangt man über Rampen in den flacher gelegenen Anbau, der zum luftoffenen Atrium über beide Etagen wird und Alt- mit Neubau verbindet. Dort befindet sich das Restaurant samt offener Küche, sowie ein weiterer Eingang mit Korridor, der in seinen Dimensionen dem des Bestands ähnelt und durch eine auffällige Wendeltreppe ebenso Erd- und Obergeschoss verbindet. Richtung Nachbargebäude befinden sich mit einem barrierefreien WC, einem Lager mit Kühlraum, dem Hausanschlussraum sowie einer Umkleide für Mitarbeitende eher weniger öffentliche, aber zweckorientierte Räume.
(Obergeschoss):
Im Obergeschoss liegt der Fokus auf dem Thema Kochen. Während sich am Austritt der Bestandstreppe ein Büro für Ernährungsberatung befindet, ist über dem Korridor ein zentraler Speiseraum mit runder Tafel. Dieser ist über Boden- und Deckenöffnungen optisch mit den beiden angrenzenden Geschossen verbunden. Das in nördliche Richtung angrenzende Kochstudio ist für kleinere Gruppen ausgelegt, während das rund gebaute Mobiliar den Fokus auf das Zentrum des Schaffens, die Kücheninsel, legt. Südlich des Speiseraums befindet sich die Kochschule, welche genug Platz für größere Gruppen und Schulklassen bietet. Höhenverstellbare und mobile Arbeitsplätze in der Form eines Kreissegments lassen den Raum je nach Bedarf variabel anpassen. Unmittelbar damit verbunden ist das im Neubau befindliche Gewächshaus, welches sich fast über die gesamte Geschossfläche erstreckt und durch einen Deckendurchbruch optisch mit dem darunter liegenden Restaurant verbunden ist. Durch gleichbleibend warme Temperaturen können in den großflächigen Hochbeeten ganzjährig verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut werden. Das Gewächshaus wird durch eine zugehörige Arbeitsküche mit Lager ergänzt. In diesem Bereich des Gebäudes befinden sich außerdem die sanitären Anlagen. Hier führt ebenfalls eine Treppe ins Dachgeschoss, welches einen Mitarbeiterraum beherbergt und einen einzigartigen Panoramablick über die Anbaufläche gewährt.
Nachhaltigkeit
Auch im Innenraum werden die Ideen von Re-Use und Nachhaltigkeit weitergedacht. Um aus dem abschottenden Korridor
einen verbindenden, offenen Raum zu schaffen, werden Gefachausmauerungen entfernt und durch Festverglasungen ersetzt. Die beweglichen Verkaufsmodule bestehen aus diesen wiederverwendeten Ziegelsteinen, orientieren sich am Euro-Kisten-Maßraster und bieten in unterschiedlichen Ausführungen Platz für Obst und Gemüse.
Auszeichnungen
Abschluss Master of Arts Interior Architecture
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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