Architekturobjekt 2 von 9

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer


Haus Fido Spröde

44225 Dortmund, Carl-von-Ossietzky Straße 8

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SSP AG

Außenansicht - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Außenperspektive - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Flur - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Essbereich - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Treppe - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Wohn- und Essbereich - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Außenperspektive - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Wohnbereich - Haus Fido Spröde

© Joachim Schumacher

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SSP AG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Carl-von-Ossietzky Straße 8, 44225 Dortmund, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

10.2018

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

SSP AG

Lise-Meitner-Allee 30

44801 Bochum

Deutschland

Tel. 0234307090

info@ssp.ag

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Hölscher GmbH

Krummer Timpen 15

48249 Dülmen

Deutschland

Tel. +49 2590 201

Bauleistung: Parkett, Bodenbeläge

Bembé Parkett GmbH & Co. KG

Gürtelstr. 32 A

10247 Berlin

Deutschland

Tel. +493 53699363

info@bembe.de

Verwendete Produkte

DURAVIT

Sanitär WC Spiegel

FSB Franz Schneider Brakel

Beschläge Fenster Türen

Georg Bechter Licht

Deckenleuchten

Miele

Küche

Schneider Electric

Schalter

Merten

Siemens Building Technologies Division

Küche

Vitra

Möbelfirmen

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.208 m³

 

Wohnfläche

152 m²

 

Grundstücksgröße

750 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das kleine Haus im Dortmunder Süden, Baujahr 1954, am Waldrand der Bolmke stammt von dem Architekten Fido Spröde.
 
Es war in einem erbärmlichen Zustand bei der ersten Besichtigung und wäre vielleicht bald abgerissen worden. Vermeintliche Bergwerksschäden und eine starke Verwahrlosung der letzten Jahre hatte es für mutmaßliche Käufer oder Bewohner sehr unattraktiv gemacht.
 
Doch unter dem Gesichtspunkt der Suffizienz, im Sinne einer Umbaukultur, ergab sich nach genauer Analyse aller Gesichtspunkte eine mögliche Sanierung, die Chance das ungewöhnliche Haus aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.
 
Das kleine typische Siedlungshaus, ein Haus wie es Kinder zeichnen, besticht zum einen durch seine sehr einfache äußere Form und durch den klaren durchdachten und wandelbaren Grundriss.
Zusätzlich bietet das vorhandene Grundstück für eine dreiköpfige Familie mit einem Kind eine optimale Größe und Ausrichtung in einer vorhandenen gewachsenen Wohnsiedlung in der Nähe der Dortmund Innenstadt.

Beschreibung der Besonderheiten

Die notwendige Sanierung im Jahr 2018 wurde in drei Themen begriffen!
 
Die Wertschätzung:
Erhalt aller möglichen nachhaltigen Materialien oder Wiederverwendung
 
Der Respekt:
Anpassungen am Gebäude, im Innenraum und in den Freianlagen sollten mit wenig Substanzverlust der Materialien von 1954 erfolgen.
 
Das Potenzial:
Minimale Ergänzungen im Sinne einer schöpferischen Wiederherstellung.
 
Diese pragmatische Vorgehensweise ermöglicht es, den Charme des Hauses sowie die klare Kontur des Grundstückes zu erhalten und zusätzlich sogar zu verstärken.
 
Der erste Schritt war die Anpassung im Erdgeschoss, zwei Wände und drei Türen wurden rückgebaut, um einen offeneren Raumzuschnitt zu erzielen.
Durchwohnen sollte möglich sein, von Osten bis Westen, eine neue Abfolge in den Garten erlebbar gemacht werden.
Die Räume für das Arbeiten, Lesen, Wohnen, Essen und Kochen im Übergang zur Terrasse in den Garten werden über eine größere Öffnung als doppelflügelige Türanlage möglich. Zusätzlich wurde das kleine bestehende Bad saniert und das vorhandene Gäste-WC mit neuen zurückhaltenden Elementen ausgestattet.
Das Obergeschoss blieb in seiner bestehenden sinnvollen Aufteilung erhalten. Schlafraum, Kinderzimmer und Bad sowie Abstellraum erhielten einige neue Fensterelemente inkl. Dachgaube. Diese wurden in der Größe und Anordnung für eine optimalere Lichtführung angepasst. Zusätzlich wurden im Schlafbereich und Kinderzimmer zwei raumbreite Einbauschränke aus Holz hinzugefügt.
Das bestehende Bad wurde zu einem notwendigen behindertengerechten Duschbad mit Waschtisch und WC umgebaut.
 
Die gesamte Materialität des Bestandes wurde auf den Erhalt geprüft.
 
Die Außenhaut, mit den Gälschen Fliesen, den Tondachziegeln und den Natursteinelementen blieben inkl. dem Bestandsmauerwerk aus Gitterziegeln erhalten. Insgesamt blieben zusätzlich die Holzeingangstür, die Holzfenster aus 1954 und 10 Fensterelemente von 2009 erhalten sowie die Heizkörperverkleidungen aus Holz inkl. der Natursteinbänke. Vier neue Dachflächenfenster aus Holz und 7 Aluminiumfenster im Erdgeschoss wurden als dreifachverglast neu ausgeführt.
Der Schwerpunkt, auch im gesamten Innenausbau, wurde auf eine natürliche und nachhaltige Materialwahl gelegt. Der neue Bodenbelag im Erdgeschoss aus geölter Eiche, in den Zimmern im Obergeschoss wurde ein Naturhaarprodukt als Teppich verlegt, die Fliesen im Bad und WC-Bereich sind als Feinsteinzeug im Quadrat Mosaikformat ausgebildet. Die Innendämmung für die Wände im Erdgeschoss (Silikatplatten) und Schaumglas für die Rollladenkästen wurden mit einen mineralischen Innenputzaufbau versehen und mit Keimfarbe in Weiß und im Treppenhaus mehrfarbig, abgestimmt auf die vorhandenen Sohlhofener Bodenplatten der Treppe und der Flurflächen, ausgeführt. Sämtliche Türanlagen (die alten sind leider mit Kunststofffolie überzogen gewesen) wurden in Holz stumpfeinschlagend als normale Umfassungszarge eingefügt. Die Möblierung setzt sich im gesamten Haus aus einfachen Elementen und Materialien wie Holz, Stahl und Glas zusammen, welche zum Hauptanteil aus dem bestehenden Besitz stammt, drei wichtige Elemente wurden hinzugefügt, welche bisher im alten Zechenhaus keinen Platz hatten, zum einen das Regalsystem 606, der Tisch von Gae Aulenti und die Couch Togo.
Die gesamte Sanitärinstallation und Elektroinstallation wurde erneuert und auf LED umgestellt, die bestehende Heizungsanlage durch Wechsel der Brenner und Pumpenanlage stark im Wirkungsgrad optimiert. Zur Unterstützung im Winter ist die bestehende Kaminanlage im offenen Wohnraum positioniert.
 
Die vorhandene Windfanganlage, erst um 1960 angebaut, wurde mit einem gefalteten horizontalen fugenlosen Blech neu verkleidet. Der schwarze matte „Vorhang“ stellt die einzige sichtbare Erweiterung im eigentlichen Sinne dar und bildet in Form und Farbe einen Anknüpfungspunkt zur einfachen Hausform sowie zu der Fensteranlage mit den filigranen Gittern aus den 50er Jahren.
Die Vorgartengestaltung im Westen wurde aus drei Elementen zusammengesetzt. Der vorhandene Vogelkirschbaum auf einer Wildwiese und dem großzügigen Lavendelfeld in Hausbreite, als farblicher Kontrast zur vorhandenen hellgelben Fliesenfläche.
Die Gartengestaltung im Osten orientiert sich am Bestand und bildet am Rand eine freie Ausbildung mit Stauden, verschiedenen Beetpflanzen aus und im Mittelpunkt steht die 65 Jahre alte feine Magnolie. Die vorgelagerte Terrassenfläche wurde auf die gesamte Hausbreite mit einem offenen Spalierdeck ausgedehnt. Mit den vorhandenen Natursteinen inkl. der Stufenanlage des teilweisen Rückbaus wurde eine zweite Fläche zum Übergang in den kleinen Nutzgarten zur wassergebundenen Decke mit den Hochbeeten geschaffen.
 
Die Sanierung 2018 des Hauses im Sinne der Suffizienz verzichtet bewusst auf große Eingriffe. Kein neuer Flächenverbrauch, kein Abrissmaterial in großen Mengen, keine neue Erschließung, der Fußabdruck für die Sanierung ist minimal gehalten, Fläche wurde entsiegelt.
Weniger, aber besser, es geht um den Blick fürs Ganze, dies könnte die Lösung sein.
 

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Öl

 

Sekundärenergie

Holz

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

119,00 kWh/(m²a)

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