Architekturobjekte
Heinze ArchitektenAWARD 2012: 3. Platz Publikumspreis
Haus G.
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sennrich & Schneider Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sennrich & Schneider Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
68320 Baltzenheim, Frankreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
03.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
980 m³
Bruttogrundfläche
105 m²
Nutzfläche
220 m²
Verkehrsfläche
15 m²
Wohnfläche
125 m²
Grundstücksgröße
1.080 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
140.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Anbau beinhaltet auf drei Ebenen alle Funktionen des Wohnhauses. Im Untergeschoss befindet sich, wie in eine Höhle eingelassen, ein größerer Badebereich. Küche und Wohnraum gehen im Erdgeschoss fließend ineinander über. Das Obergeschoss ist dem Schlafen und Arbeiten vorbehalten. Zwischen Bestand und Neubau ist die Erschließungszone eingefügt. In diesem Bereich liegt in einem vertikalen Luftraum die Treppe. Sie windet sich um einen durchgehenden geschlossenen Baukörper vom Untergeschoss bis in den oberen Stock. Von hier gibt es einen Durchgang in die Gästewohnung im Bestand. Die Erschließungszone schiebt sich durch den ganzen Bau und verbindet optisch den Haupteingang und den Zugang zum Garten. Vor diesem liegt ein Wasserbecken, über das man über mehrere Trittsteine hinweg in den Garten und an den Fluss gelangt.
Es gibt im ganzen Bau keine "Zimmer" im klassischen Sinn. Der Grundriss wird durch massive Sichtbetonkörper in verschiedene Zonen und Bereiche gegliedert. Diese sind im Erdgeschoss so angeordnet, dass sie einen weiten Raum freigeben, der optisch bis in die Gartenanlagen reicht. Aufgefangen wird der Blick an zwei Seiten durch die weiße Gartenmauer und an der Rückseite durch den waldigen Bewuchs entlang des Gießen. Im Obergeschoss ist der Raum kleinteiliger durch massive Elemente gegliedert. Es entsteht ein Spiel von Enge und Weite, von offenen und geschlossenen Räumen und Raumfolgen. Die Fassade ist im Westen und Norden, der Nutzung entsprechend, eher geschlossen. Zwischen den massiven Sichtbetonkörpern ergeben sich dennoch die verschiedensten Durchblicke.
Der Raum, der sich zwischen den geschlossenen Körpern ergibt, kann durch Schiebetürelemente unterschiedlich bespielt werden. Die räumliche Konfiguration des Grundrisses lässt sich je nach Bedarf verändern. Erdgeschoss und Obergeschoss sind im Bereich des Eingangs durch einen vertikalen Luftraum miteinander verbunden. An der Westfassade, dem Schlafbereich zugeordnet, gibt ein Panoramafenster über Eck den Blick über die Felder bis hin zu den Vogesen frei. An der Ostseite kragt der Baukörper im Obergeschoss über die darunter liegende Terrasse aus. Fast frei schwebt man in Mitten der Natur. Das Wasser des unter einem dahinfließenden Gießen ist zum Greifen nahe.
Wie ein roter Faden zieht sich die Suche nach der Reinheit des Materials durch den ganzen Entwurf. Der Bau wird durch die Verwendung urwüchsiger Stoffe geprägt – verrosteter Stahl (Cortenstahl), Sichtbeton, unbehandelter Dielenboden aus historischem Eichenholz. Jedes dieser Materialien verströmt seine eigene atmosphärische Qualität. Durch die Cortenstahlfassade fügt sich der Baukörper unaufgeregt in die natürliche Umgebung des Ortsrandes. Die Fassade harmoniert durch ihren tiefen, ins bräunliche changierenden Rotton bestens zu den umliegenden Feldern und zum Natrupark des Forêt Domeniale de Brisach. Gleichzeitgig tritt das Rot in einen spannungsreichen Kontrast zum Weiß des Bestandsgebäudes.
Das Plattenraster ergibt sich aus der Verschneidung der verschiedenen Fensterformen in Erd- und Obergeschoss. Über dem Raster der Cortenstahlplatten liegt das Netz der Edelstahlschrauben. Es akzentuiert den rauen Charakter des Fassadenmaterials. Damit sich das Schraubenbild deutlich von den rostigen Stahlplatten abhebt, wurden Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant aus Edelstahl und Unterlegscheiben aus dem gleichen Material verwendet.
Der Stahl umhüllt den Sichtbeton des Inneren, wie eine Schale den Kern. Der Beton verstrahlt die Ruhe eines Felsens. Dem Untergeschoss verleiht er den Charakter einer unterirdischen Höhle – nur durch kleine Öffnungen an der Unterkante der Decke dringt Tageslicht in den Raum. Trotz klarer geometrischer Formen behält der Beton, durch seine lebendige innere Unregelmäßigkeit, eine naturwüchsige Eigenart. Der Beton verströmt eine kühle Sicherheit. In den beiden anderen Geschossen erscheint der Sichtbeton weniger als Hüllfläche, sondern er zeigt sich in eigenständigen plastischen Elementen. Diese spannen den Raum auf. Die hellen Oberflächen des Sichtbetons reflektieren das einfallende Tageslicht.
Der kühlen Massivität des Betons steht das braune Dunkel der Eichendielen entgegen. Sie geben dem Raum einen warmen Klang. Das erdige Dunkel entspricht dem natürlichen Gleichgewicht des Bewegungsraumes – das Dunkel zieht nach unten, der helle Sichtbeton dagegen gibt nach oben frei. Die raue Struktur des alten Holzes vermittelt eine wohlige Behaglichkeit, als stünde das Haus schon seit Urzeiten so da.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Holz
Energetische Kennwerte
Heizenergieverbrauchswert
52,00 kWh/(m²a)
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