Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023
Haus Havanna - Tabakfabrik Linz
44020 Linz, Peter Behrens Platz 4, Österreich
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steinbauer Architektur+Design
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Steinbauer Architektur+Design
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Peter Behrens Platz 4, 44020 Linz, Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
05.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
1.250 m²
Nutzfläche
8.000 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
8.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Kredo der Revitalisierung ist, die ausgewogene Balance des Industriedenkmals von Peter Behrens trotz eines neuen Fassadenstatements nicht in seiner starken Präsenz zu stören, sondern durch ein stimmiges denkmalpflegerisches Konzept zu ergänzen. Den Hauptakteur spielt, aus den Anfängen des 20. Jahrhundert stammend und auch als Element in der sachlichen Architektur geltend - der Glasbaustein. So ermöglicht diese Materialwahl eine maximale Lichtausbeute im Inneren des ehemals dunklen Tabakspeichers.
Der gläserne Fassadenvorhang besteht aus 70.000 Glasbausteinen und erstreckt sich über sechs Geschosse mit einer Fläche von über 1.800 m². Um der vorherrschenden behren‘schen Gliederung zu entsprechen, verschwinden alle tragenden Stahlkonstruktionen im Inneren der Glasbausteinfugen und werden ausschließlich horizontal in Form einer tragenden Fensterbänderung sichtbar. Die Stahlfenster gliedern sich wiederum im vorgegebenen Raster der denkmalgeschützten Betonskelettstruktur und ermöglichen durch eine Schwingflügelöffnung, ebenfalls als Zitat auf das historische Vorbild, eine natürliche Belüftung. Als klare Kontur zwischen Bestehendem und Neugeschaffenem wird die gesamte Glasbausteinfassade von einem schwarzen Stahlband umschlossen, das seinen Abschluss in einer neuen Vordachkonstruktion, welches in seiner ursprünglichen Form ebenfalls durch einen Abbruch in den 60er Jahren unwiderruflich verloren ging, findet. So unterstreicht das subtile Zusammenspiel der verwendeten Baumaterialien und die Gliederungen der Fassade die charakteristische Anmutung der Tabakfabrik Linz.
Der neu geschaffene Treppenturm im Inneren schafft eine introvertierte Umgebung vor dem Eintritt in die individuell gestalteten Büro- und Bildungsflächen. Zwei gegenläufig angeordnete, einläufig-spannende Sichtbetontreppen überwinden jeweils die Höhe eines gesamten Geschosses. Durch die zusätzlich abgetreppte Untersicht der Treppenläufe entsteht eine Anmutung, die auch an eine Lithografie von M.C. Escher erinnern könnte. Die Geländerkonstruktion reduziert sich auf massive Rundstahlstäbe, die mittels hunderten von Kernbohrungen direkt in die Stiegenläufe verankert wurden. Die identitätsstiftenden Rundverglasungen, als Reminiszenz an die Vielzahl an Bullaugenfenster am Fabrikgelände, wurden exakt auf Höhe der Kreuzungspunkte der Treppenläufe positioniert und ermöglichen so, Einblicke und Ausblicke aus besonderen Blickwinkeln des Magazins.
Die Regelgeschosse orientieren sich ebenfalls nach dem Achsraster des denkmalgeschützten Entwurfes. Der Grundriss reduziert sich auf die im Zentrum liegende infrastrukturelle Versorgung und in den unbelichteten Außenecken wurden vier neue Sanitärzonen geschaffen. Der Raum dazwischen wird von den jeweiligen Nutzern der Geschosse individuell nach ihren Bedürfnissen bespielt und gestaltet.
Beschreibung der Besonderheiten
- Errichtung einer 1.800m² großen Glasbausteinfassade mit über 70.000 Glasbausteinen
- Errichtung eines nachträglichen Erschließungskonzeptes in Sichtbeton
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
800
Anzahl Klassen
4
Anzahl Schüler
100
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte