Architekturobjekt 119 von 1.437

Architekturobjekte


Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow

Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger

Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow - Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow

© Zara Pfeifer

Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow - Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow

© Zara Pfeifer

Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow - Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow

© Zara Pfeifer

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Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow - Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow

© Studio c/o now

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© Studio c/o now

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© Studio c/o now

Mit freundlicher Unterstützung von Wienerberger

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

14550 Groß Kreutz, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Studio c/o now

Wilhelmshavener Str. 47

10551 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 88063448

team@co-now.eu

Beschreibung

Objektbeschreibung

Preisgekröntes Haus-in-Haus-Projekt in Schmergow | Where the Wild Morels Grow

In einer Zeit, in der Umweltschutz und Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen, steht die Baubranche vor der Herausforderung, ressourcenschonende Alternativen zu entwickeln. Die Antwort des Berliner Architekturbüros Studio c/o now darauf: ein Haus im Haus. Sowohl in der Nutzung als auch in der Materialauswahl zirkulär gedacht. „Where the Wild Morels Grow“ orientiert sich dabei an französischen Architekturen der 1980 / 90er Jahre von Jourda & Perraudin und Lacaton & Vassal, die industriell gefertigte Gewächshäuser als Ausbauhäuser verwendeten.

Der Traum vom Haus
Die Grundidee der zirkulären Bauweise beruht auf dem Prinzip der Wiederverwendung, des Recyclings und der Langlebigkeit von Baumaterialien. Doch nicht nur in der Bauweise muss zirkulär gedacht werden. Ein Haus muss je nach Lebenssituation mit seinen Bewohner:innen wachsen, sich verändern und anpassen können. Dabei natürlich nicht zu teuer sein, nah an einer Stadt liegen und im besten Fall angemessen groß sein. Und das alles dann auch noch mitten in Berlin? Ein Ding der Unmöglichkeit.
Also blieb hier nur eine Lösung: Ab auf’s Land. Von Berlin nach Brandenburg.
Schnell wurde klar, dass es bei dem gesetzten Budgetrahmen der Berliner Bauherrenfamilie jedoch neuer Planungsansätze für den "Traum vom Haus" bedurfte. Eine erste Überschlagsrechnung mit den Kennwerten des BKI (Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern) übersetzte die finanziellen Mittel in nur etwa 70 m² aus Beton gegossenen Wohnraum – und damit eine Platzeinbuße gegenüber der Berliner Wohnsituation. So entwickelte Studio c/o now die Idee, eine Fertighalle aufzustellen, wie sie auch in der Region Osthavelniederung von Landwirtschaften oder Pferdehöfen genutzt werden - und besann sich auf das Haus-im-Haus-Prinzip der umgenutzten Gewächshäuser französischer Architektur-Ikonen.
Mit dem Konzept einer Halle und einem beheizbaren "Kernhaus", das sich im Inneren witterungsgeschützt und dem Budget entsprechend über die Zeit Baustein für Baustein erweitern lässt, war die passende Lösung gefunden.
Der Projekttitel "Where the Wild Morels Grow" nimmt dabei nicht nur Bezug zur umgebenden Natur. Er verweist auch auf das Wachstum des Baus, der sich wie wilde Morcheln ohne Ordnungsprinzip und Einflussnahme der Architekt:innen weiterentwickeln kann.

Von Anbau und Rückbau
Gesagt, getan. Angelehnt an die landwirtschaftlich genutzten Hallen in der direkten Umgebung, fiel die Wahl der Auftraggeber:innen auf eine Halle aus vorgefertigten Holzträgern. Die mit Trapezblechen im Wandbereich und Sandwichpaneelen im Dachbereich verkleidet wurden. Teilweise öffenbar, teilweise geschlossen, teilweise transparent und mit zwei großen Schiebetoren.
Im Inneren, gut geschützt vor Witterung und äußeren Einflüssen, findet man das 90 m² große, beheizbare Herzstück des Projekts: Das "Kernhaus" bildet eine Art Basis und dient als Ausgangspunkt für alles, was noch kommen mag. Ganz nach Bedarf können Volumina ergänzt oder auch zurückgebaut werden, ohne speziell robuste Materialien oder komplizierte Bautechniken, wie aufwendige Abdichtungsmaßnahmen, einsetzen zu müssen.
Rund 65 m² Terrasse und Dach-Loggia sowie 60 m² Indoor-Garten finden heute in der klimatischen Zwischenschicht der Halle Platz. Vielleicht wird aus dem aufgesetzten Werkstattraum und der Loggia im Obergeschoss einmal ein Homeoffice, vielleicht wird das Haus auf der Fläche des Indoor-Gartens erweitert oder das Obergeschoss irgendwann gar nicht mehr benötigt? Das Haus-im-Haus-Konzept kann auf jede Lebenssituation der Bewohner:innen reagieren und dementsprechend angepasst werden.

Einfach gebaut, zirkulär gedacht
Die massive Ziegelbauweise des eingeschossigen "Kernhauses" schafft eine solide Grundlage für alle zukünftigen Veränderungen und ermöglicht zugleich einen unkomplizierten Wandaufbau – einschalig, Stein auf Stein.
Zum Einsatz kam der unverfüllte Poroton Planziegel-T8 in einer Stärke von 36,5 cm für die Außenwände, mit dem ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen ein U-Wert von 0,21 W/(m²K) erreicht werden konnte. Nicht zuletzt wegen seines natürlichen Wärmeschutzes, seiner Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit ist der Baustoff Ziegel eine nachhaltige Wahl. Für die Innenwände wurde analog zu den Außenwänden der Poroton Planziegel-T in 17,5 cm verbaut, welcher ebenfalls aus rein natürlichen Materialien besteht. Die Ziegelwände bieten darüber hinaus den Vorteil, sowohl Feuchtigkeit als auch Temperaturen zu regulieren. So wird eine Schimmelbildung verhindert und eine gesunde Raumluft geschaffen.

Beschreibung der Besonderheiten

Verwendete Produkte:
Außenwände mit Poroton Planziegel-T8 in 36,5 cm; Innenwände mit Poroton Planziegel-T in 17,5 cm

Auszeichnungen

BauweltPreis 2023 - Das erste Haus

Nominierung DAM-Preis 2023, Shortlist

"Häuser des Jahres 2023" - Die 50 besten Einfamilienhäuser

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