Heinze ArchitekturAWARD 2014: Teilnehmer
Haus in Märkisch Buchholz
15748 Märkisch Buchholz, Schützenstraße 13
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Birgit Wessendorf
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schützenstraße 13, 15748 Märkisch Buchholz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
748 m³
Bruttogrundfläche
225 m²
Wohnfläche
110 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
In Richtung Westen öffnet sich das Grundstück zur Flusslandschaft der Dahme, östlich grenzt eine stark befahrene Durchgangsstraße an. Die Bebauung entlang der Straße besteht aus einer inhomogenen Mischung von Wohn- und Wochenendhäusern. Märkisch Buchholz, die kleinste Stadt Brandenburgs, wurde Ende des 2. Weltkrieges stark zerstört, vieles wurde nicht mehr aufgebaut.
Das neue Wohngebäude versucht zwischen der vorhandenen sehr unterschiedlichen Bebauung zu vermitteln. Haupthaus und Geräteschuppen werden durch eine hölzerne Umfassungswand mit einem davorliegenden Steg verbunden und erweitern den bebauten Raum ins Freie. Die Gebäudekubatur unterstützt diese Idee.
Das Erdgeschoss besteht bis auf die Nebenzonen zur Straße hin nur aus einem Raum. Der wichtigste Platz ist die erhöhte Sitznische mit dem großen Fenster in Richtung Fluss.
Aus den Resten von Wandplatten, die durch das Herausschneiden der Öffnungen entstanden sind, wurden das Tischelement und andere Möbel angefertigt.
Das Obergeschoß endet in einem vierseitig umschlossenen Freiraum mit einem über Eck gehenden Ausschnitt. Dieser zum Himmel geöffnete Bereich ist so groß, dass man im Sommer im Freien übernachten kann, die Brüstung breit genug zum Sitzen.
Das Charakteristische der Landschaft wurde durch minimale Eingriffe verstärkt. Schilfstreifen sind von teilweise als Pferdekoppel freigegebenen Flächen abgetrennt und sich selbst überlassen. Nachgepflanzt wurde mit Kopfweiden, Pappeln und Sumpfeichen. In Hausnähe wurden Farne und Gräser in großflächigen Streifen neu eingesetzt und dabei das Thema der Schilfstreifen wieder aufgenommen. Als Referenz an den Ortsnamen wurden vor dem Haus geometrische Felder aus Blutbuchenhecken sowie drei Säulenblutbuchen angeordnet.
KONSTRUKTION MATERIAL FARBEN
Ab Erdgeschoss bestehen die Wände und Decken hauptsächlich aus mehrschichtigen Fichtensperrholztafeln. Diese Lösung entsprach der freien Planung ohne Rasterbindung.
Nach einem Elementplan wurden werkseitig montagefertige Bauteile produziert. Vorausgegangen ist ein intensiver Abstimmungsprozess zwischen Architekt und Tragwerksplaner vom Entwurf bis zur detaillierten Ausführungszeichnung. Der Nachweis der Luftdichtigkeit erfolgte durch einen Blower-Door-Test.
Die tragende Konstruktion wurde mit einer hinterlüfteten Holzfassade versehen. Als Dämmstoff wurde Zellulose eingeblasen.
Die Rauminnenseiten werden von den Sichtflächen der Sperrholztafeln geprägt, die lediglich weiß lasiert sind. Auf allen Bodenebenen wurde ein Heizestrich aufgebracht, der einen zusätzlichen 5mm starken dunkelgrauen Magnesitestrich erhielt. Treppen und abgrenzende Bauteile zu Höhenversprüngen bestehen aus gewachstem Rohstahl.
Es wurden bewusst wenige Materialien eingesetzt. Das Zusammenspiel von Innen und Außen soll dominieren, je nach Tages- und Jahreszeit die Farben der Landschaft in den Innenraum fließen.
WÄRME UND WASSER
Der Wunsch nach einer unabhängigen und umweltgerechten Heizung und Warmwasserversorgung wurde durch eine Wärmepumpe und die Verlegung von Flächenkollektoren in 1,5m Tiefe umgesetzt. Der Jahresprimärenergiebedarf beträgt nach EnEV-Berechnung 55 kWh/m2a.
Bei Bedarf kann mit Holz geheizt werden. Zusätzlich zum Trinkwasseranschluss gibt es einen Brunnen.
Beschreibung der Besonderheiten
Durch den flächigen und richtungsindifferenten Charakter der tragenden Platte entstehen neue, für den Holzbau unübliche statische und entwurfsbestimmende Eigenschaften. Das für den klassischen Holzbau übliche Raster entfällt, Öffnungen können fast beliebig in die Fläche eingeschnitten werden. Man arbeitet im Prinzip wie mit einem Pappmodell.
Je nach Vorgabe können völlig individuelle Plattenformate und –formen zugeschnitten werden, inklusive Öffnungen sowie Fräsungen und Bohrungen für die Stoßausbildung und Elektroinstallation. Beachten muss man die Lage der Deckschicht, wenn man das Holz wie hier als Sichtoberfläche verwenden, und nicht verkleiden will.
Durch die Verschiebung der Herstellung von der Baustelle in das Werk ergibt sich eine entsprechen höhere Präzision. Auf der anderen Seite ist eine exakte Planung und
Zusammenarbeit von Architekt, Statiker und Hersteller erforderlich. Der Holzrohbau wurde in 2 Tagen aufgebaut.
Aus den Resten von Wandplatten, die durch das Herausschneiden der Fensteröffnungen entstanden sind, wurden das Tischelement und andere Möbel angefertigt.
Auszeichnungen
Baukulturpreis Brandenburg 2011
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Holz
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
1
Anzahl Stellplätze
1
Das Objekt im Internet
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