Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2014: Teilnehmer
Haus Koch
48291 Telgte, Hegelstraße 14
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekten Spiekermann
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekten Spiekermann
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hegelstraße 14, 48291 Telgte, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
02.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Kalksandstein
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
715 m³
Wohnfläche
180 m²
Grundstücksgröße
420 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
210.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Einfamilienhaus der Familie Koch hat eine besondere Ausstrahlung. Es ist kein gewöhnliches Haus. Die Form fällt regelrecht aus dem Rahmen. Blickfang ist das obere Geschoss, das sich schützend, fast schwebend über das Erdgeschoss schiebt.
Der Architekt Oliver Spiekermann, Beelen, erinnert sich. „Familie Koch wollte ein konventionelles Haus, großzügig und hell gestaltet. Ungestört von den Nachbarn. Ein Leben im Garten. Und Sie brachten gleich ein passendes 420 m2 großes Grundstück in sehr guter Lage mit. In einem Neubaugebiet am Stadtrand von Telgte im Münsterland (Nordrhein-Westfalen), ruhig gelegen, ohne Rand- und Nachbarbebauung.“
Spiekermann ging mit viel Fingerspitzengefühl an den Entwurf des Hauses heran. In Zusammenarbeit mit Familie Koch stellte sich bald heraus, dass sich hier nicht alltägliche konstruktive Elemente summieren. Letztendlich führte dies dazu, dass man sonst übliche statische Konzepte und Überlegungen über Bord geworfen hat.
Architekt Spiekermann: „Die Bauherrenfamilie wollte keine Verschattung direkt vor den Fenstern mit Jalousien, da sie die Räume verdunkeln und der Blick in den Garten nicht mehr möglich ist. Ein wirkungsvoller Sonnenschutz bzw. ein sommerlicher Hitzeschutz muss aber sein. Im Winter und in der Übergangszeit scheint die Sonne weit in die Räume, was zu einer gewünschten zusätzlichen Wärmezufuhr in den Innenräumen führt. Im Sommer dagegen ist die Sonneneinstrahlung so stark, dass es zu einer Überhitzung kommen kann. Der sommerliche Wärmeschutz ist deshalb ein wichtiger Aspekt, besonders bei nach Süden ausgerichteten Häusern, wie es hier der Fall ist. Hinzu kommt die großflächig verglaste Fenster-/Türenfront zur Terrassenseite, durch die die Sonneneinstrahlung insbesondere bei sommerlichen Höchsttemperaturen die Räume stark erhitzen kann.
So kamen wir auf die Idee, das Dachgeschoss als Sonnenschutz zu verwenden und haben es komplett versetzt. Keine Wand steht über der anderen. Die vorspringende Konstruktion des Dach- bzw. Deckenüberstandes schützt jetzt sicher vor Witterungseinflüssen. In der kalten Jahreszeit werden durch den niedrigen Sonnenstand die Wohnräume erwärmt. Im Sommer wird die Sonnenwärme tagsüber zum größten Teil aus dem Haus herausgehalten. Während sich dies alles tagsüber abspielt, erscheint das Haus in der Dämmerung wie eine leuchtende Skulptur. Weiß, ruhig und souverän.
Durch den Gewinn an Tageslicht wirken die Wohnräume deutlich heller und großzügiger. Die großen Glasflächen öffnen das Wohnzimmer zum Garten und lassen weitläufige Blicke ins Grüne zu.
Andre Koch: „In den zwei Jahren, in denen wir hier wohnen, haben wir selbst bei sommerlichen Höchsttemperaturen noch nie einen überhitzen Raum gehabt. Im Winter war es stets behaglich warm. Diese angenehme, ganzjährige Wohlfühlatmosphäre führen wir zum großen Teil auf die hohe Wärmespeicherfähigkeit des Wandbaustoffs Kalksandstein zurück, den wir für alle Innen- und Außenwände eingesetzt haben. Kalksandsteine (Markenverbund KS-ORIGINAL) besitzen eine hohe Wärmespeicherkapazität. Sie speichern die Wärme aus den Innen¬räumen. Dem Raum wird auf diese Weise Wärme entzogen - ange¬nehme Kühle im Sommer ist die Folge. Sinkt am Abend die Temperatur und die Fenster werden während der kühleren Nachtstunden geöffnet, geben die Wände die gespeicherte Wärme wieder ab. Dabei „entladen“ sie sich selbst, sodass sie am nächsten Morgen wieder in der Lage sind, erneut Wärme aufzunehmen.“
Diese Eigenschaft macht sich ebenfalls im Winter positiv bemerkbar. Man spricht jetzt vom winterlichen Wärmeschutz. Auch jetzt speichern die Wände tagsüber die Wärme, um sie abends wieder abzugeben. Der Raum wird dann wohlig erwärmt – eine Wohltat bei frostigen Außentemperaturen. Damit übernehmen die massiven Kalksandstein-Wände quasi das ganze Jahr über die Aufgabe einer natürlichen Klimaanlage.
Für die Grundrisse und die Innenraumgestaltung haben Architekt und Bauherr ihre klaren eigenständigen Vorstellungen in die Planung einfließen lassen. Der gemeinsame Anspruch nach Funktionalität und Ästhetik spiegelt sich im Grundriss wider, der sich durch Großzügigkeit und klare Linien auszeichnet. Es ist ein Raumerlebnis ohne verschachtelte Zimmer und dunkle Ecken. Eine Innenarchitektur, die sich angenehm sachlich und unaufgeregt zeigt, die auf moderne Ausstattung und hohe Wohnqualität ausgerichtet ist und die Möglichkeiten schafft, die Vorliebe der Bauherrenfamilie zum modernen Design unaufdringlich und zurückhaltend in Szene zu setzen. Sie kommt im Interieur zum Ausdruck, in den Wohnaccessoires und der Gartengestaltung. Die gemütliche Atmosphäre wird durch die minimalistisch moderne Einrichtung verstärkt.
Vom Windfang öffnet sich ein offen konzipierter Wohn- und Essbereich mit integrierter Küche. Alles geht fließend ineinander über. Bodentiefe Fenster/Türen geben den ungehinderten Blick in den Garten frei. Das einfallende Sonnenlicht wird von den weiß verputzten Kalksandsteinwänden im Inneren reflektiert und erzeugt dadurch eine helle, freundliche Atmosphäre. Trennende Wände sucht man in diesem Bereich vergebens. Die Atmosphäre verspricht angenehme Stunden mit Freunden und der Familie. Großflächige Verglasungen schaffen eine Verschmelzung von Wohnraum und Garten, wobei der Außenraum optisch in das Innere des Hauses einbezogen wird.
Im Dachgeschoss liegen die privaten Räume der Familie. Eine Treppe mit geradem linearen Verlauf führt hinauf. Das Treppengeländer besteht aus Seilen. Ein fantasievolles Dekor, das edel wirkt und mit seinem filigranen Charakter die offene Wohnatmosphäre sehr schön zur Geltung bringt.
Die Raumaufteilung ist traditionell. Das Bad, die zwei geräumigen Kinderzimmer und der private Bereich der Eltern mit dem Schlafzimmer und Ankleide sind hier platziert.
Silja Koch „Hier oben können wir uns entspannen und die Ruhe genießen. Auch wenn unsere Kinder mal Krach machen. Dafür sorgt der Kalksandstein, den wir auch im Dachgeschoss verwendet haben. Er ist ein richtiger Lärmschutzstein. Das beweist schon seine Masse. Er ist sehr schwer. Das Schwergewicht unter den Wandbaustoffen. Und je schwerer ein Stein bzw. eine Wand desto besser ist der Schutz vor Lärm. Und so haben wir unsere Ruhe, während unsere Kinder ihre Musik etwas lauter hören.
„Für mich als Architekten heißt Planen und Gestalten, auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten“, erklärt Architekt Spiekermann. „Das Wohnhaus mit einem umbauten Raum von 714 m3 und einer Wohn-/Nutzfläche von 180,40 m2 ist ein KfW 85 Haus. Als Außenwandkonstruktion kam eine KS-Funktionswand von KS-ORIGINAL zur Ausführung: 24 cm massive Kalksandsteine und 12 cm Wärmedämmverbundsystem. Zusammen mit weiteren Energiesparmaßnahmen wie einer Dreifachverglasung hat das Haus trotz der großzügigen Verglasung einen Primärenergiebedarf von nur 82 kWh/m².
Familie Koch. „Wir haben mit KS die richtige Wahl getroffen. Insbesondere der hohe Lärmschutz, die positive Energiebilanz durch die KS-Funktionswand und das angenehme Raumklima überzeugen uns immer wieder. Die Nachhaltigkeit ist für uns messbar und steigert den Wohnwert.“
Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Solarthermie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
82,00 kWh/(m²a)
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