Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer
Haus Pungs
14532 Kleinmachnow, Jägerhorn 17
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Müller-Stüler und Höll Architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Müller-Stüler und Höll Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Jägerhorn 17, 14532 Kleinmachnow, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
452 m³
Bruttogrundfläche
168 m²
Nutzfläche
138 m²
Verkehrsfläche
25 m²
Wohnfläche
100 m²
Grundstücksgröße
800 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
65.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
260.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Haus Pungs wurde von März 2019 bis Januar 2020 instand gesetzt und modernisiert. Ziel war die Rekonstruktion des erbauungszeitlichen Erscheinungsbildes bei gleichzeitiger Herstellung des Gebäudes als zeitgemäß nutzbares Wohnhaus.
Bei Planungsbeginn im Herbst 2018 befand sich das Gebäude in einem verwohnten und sanierungsbedürftigen Zustand, war aber in seiner Grundstruktur erhalten geblieben. An der Gebäudehülle waren vermutlich bereits in den 30er Jahren Veränderungen vorgenommen worden. So war der einst verputzte Sockelbereich mit Klinkern verkleidet und dem Dach ein Überstand mit runden Rinnen hinzugefügt worden. Nach 1990 waren die Fassaden in Eigenleistung mit einer Wärmedämmung aus Styrodurplatten und einer strukturierten Putzoberfläche versehen worden. Die ursprünglichen Fensteröffnungen waren einschließlich der erbauungszeitlichen Holzfenster erhalten geblieben. Auch die drei markanten Rundfenster aus Stahl waren im Original vorhanden. Das nur 18cm starke Fassadenmauerwerk aus Hochlochziegeln wies zahlreiche Setzungsrisse auf, die auf eine unzureichende Gründung zurückzuführen waren.
Die Fassaden wurden von Dämmung und nicht tragfähigen Altputzen befreit und nach Fundamentunterfangung und Risssanierung mit einer mineralischen Wärmedämmung versehen und nach historischem Vorbild glatt verputzt und gestrichen. Die als flachgeneigtes Walmdach ausgebildete Dachkonstruktion wurde statisch ertüchtigt und wärmegedämmt. Die Dachfläche wurde als unterlüftete Konstruktion erneuert und nach historischem Vorbild wieder mit einer bituminösen Eindeckung und fassadenbündig montierten Kastenrinnen versehen. Es wurden wieder quadratische Fallrohre montiert.
Die ursprünglichen Grundrisse waren weitgehend unverändert erhalten geblieben. Lediglich zwei auf historischen Zeichnungen dargestellte und auf Fotografien erkennbare Innentüröffnungen waren nachträglich verschlossen - zwei andere später hinzugefügt worden. Die aus 5cm starken Gipsdielen mit Verputz hergestellten und einst mit farbigen Leimfarben beschichteten Innenwände waren nach 1945 mit Tapeten oder Holzbrettern verkleidet worden und wiesen ebenfalls zahlreiche Setzungsrisse auf. Die Verkleidungen der Innenwandflächen wurden entfernt und die Altputze nach restauratorischer Farbbefunduntersuchung mit Laugenwasser gewaschen. Nach dem Einbau der neuen Elektroinstallationen und Reparatur der Wand- und Deckenputze wurden alle Oberflächen glatt gefilzt und mineralisch gestrichen. Die Farbigkeit wurde entsprechend der Ergebnisse der restauratorischen Farbbefunduntersuchungen rekonstruiert.
Die als Holzbalkendecken mit Schüttung und Einschub hergestellten Geschossdecken waren durch offensichtlich seit längerem eindringendes Niederschlagswasser beschädigt worden. Dennoch zeigten sich die hölzernen Fußbodenbeläge aus Eichenparkett und Kieferndielung grundsätzlich in einem erhaltungswürdigen Zustand. Alle Holzfußböden wurden repariert, aufgearbeitet und die Dielung im Obergeschoss sowie die Geschosstreppe wieder deckend lackiert. Die im Erdgeschoss vorhandenen Natursteinbeläge aus Solnhofner Platten wurden geborgen, die wiederverwendbaren Platten geschliffen und nach der Sanierung der Deckenkonstruktionen artgleich ergänzt und wiederverlegt.
Alle Fenster wurden aufgearbeitet, die Innenflügel mit Isolierglas und Klemmdichtungen versehen und anschließend ebenfalls gemäß dem historischen Farbbefund neu lackiert. Die nach 1945 mit Glasausschnitten und Sichtholzfurnieren versehenen Türen wurden wieder mit glatten Türblättern versehen und deckend lackiert. Verlorengegangene Fenster- und Türbeschläge wurden ergänzt oder sinngemäß erneuert.
Das Gäste WC und das Badezimmer im Obergeschoss wurden nach Sanierung der Deckenkonstruktionen und Erneuerung der Installationen und Objekte mit Fliesenbelägen nach historischem Vorbild versehen. Die Heizungsinstallationen wurden ebenfalls vollständig erneuert und es wurde eine Gasbrennwerttherme mit Warmwasserspeicher eingebaut. Sämtliche Elektroinstallationen wurden neu hergestellt und das Gebäude mit Bakelitschalter und -dosen nach historischem Vorbild ausgestattet.
Das Haus Pungs wird heute von einer dreiköpfigen Familie bewohnt.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
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