Heinrich-Hoffmann-Schule mit Kindertagesstätte
64283 Darmstadt, Lindenhofstraße 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: v-architekten gmbh
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Lindenhofstraße 3, 64283 Darmstadt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzhybridbau
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen…“. Entsprechend diesem afrikanischen Sprichwort sind die nach ökologischen Kriterien geplante Kita, Grundschule und Sporthalle als drei Bausteine um einen zentralen „Dorfplatz“ angeordnet. Unter Berücksichtigung von Wege- und Blickbeziehungen untereinander, zur umgebenden Bebauung sowie zur historischen Stadtmauer mit Hinkelsturm werden die Baukörper geformt und behutsam in das Gelände eingebettet. Die fein abgestufte räumliche Verzahnung mit dem Stadtraum ermöglicht die Mehrfachnutzung der schulischen Freiflächen als öffentliche Aufenthalts- und Spielfläche. Durch die leichte Absenkung des Hofbereiches wird eine intuitive Abgrenzung erzielt. Die unterschiedlichen Höhenniveaus werden gestalterisch über Sitzstufen, Stützwände und Terrassen eingebunden. Über einen Spazierweg entlang der Stadtmauer bleibt das parkartige Grundstück für die Anwohner erlebbar, der Bildungsweg der Kinder wird sinnbildlich begleitet.
Die Grundschule ist der Programmatik folgend horizontal gegliedert: Die Obergeschosse nehmen die Lerncluster auf, das Erdgeschoss die Verwaltung und die gemeinschaftlichen Bereiche. Im Gartengeschoss mit dem Ausgang in den Pausenhof wird die Mensa mit dem Musikraum platziert. Direkt vom Eingang aus blickt man in das mit Tageslicht durchflutete zentrale Atrium. Eine großzügige Sitztreppenanlage bietet hervorragende räumliche Bedingungen für Veranstaltungen und ersetzt damit die im Programm fehlende Aula. Die untereinander über Türen verbundenen Klassenzimmer werden durch Differenzierungsräume, Inklusionsräume und einem Ganztagsraum mit Teeküche je Jahrgangsstufe ergänzt. Im Zusammenspiel mit den großzügigen, in die Erschließung integrierten zusätzlichen Aufenthaltsbereichen der umlaufenden Galerien werden damit ideale Möglichkeiten zur differenzierten Nutzung im Unterrichtsalltag angeboten
Die 2-geschossige Kita ist ebenfalls um ein kleineres Atrium mit einläufiger Treppe herum organisiert. Die Galerien mit den zuschaltbaren Gemeinschaftsräumen bieten attraktive Rundlaufmöglichkeiten für die Kinder. Über einen breiten vorgelagerten Balkon mit seitlich angeordneter Außentreppe können die Kinder direkt in den Garten gelangen.
Die auch von Vereinen nutzbare Sporthalle liegt am Woogsplatz. Von der etwas höher gelegenen öffentlichen Eingangsloggia bietet sich ein Blick in den bereits seit dem Mittelalter vorhandenen Baumhain. Auf der Nordseite der Halle schließt ein weiterer Zugang ebenerdig an den Pausenhof an. Der Hallenraum selbst orientiert sich über eine großzügige Verglasung zum Hinkelsturm.
KONSTRUKTION UND MATERIALITÄT
Die Gebäude der Schule, Kita und Sporthalle werden als Geschwister einer Familie gestaltet. Nach dem Prinzip „soviel Holz wie möglich, soviel Beton wie nötig“ werden z.B. die Außenwände der Obergeschosse aus einer hochwärmegedämmten Holzrahmenkonstruktion hergestellt. Großzügige Fensterbänder lassen viel Tageslicht in die Innenräume. Senkrecht angeordnete über eine Lasur an die Farbigkeit der Stadtmauer angepasste Lärchenholzlamellen bilden ein vorhangartiges feines Gewebe, das mal mehr, mal weniger Ein- und Ausblicke erlaubt. Die Innenbereiche sind geprägt von haptisch angenehmen Oberflächen mit viel naturbelassenem Holz, hellem Sichtbeton der aussteifenden Kerne und einzelnen Farbakzenten. Schallabsorbierende Deckensegel in Kombination mit raumakustisch wirksamen Wandflächen sorgen für eine sehr angenehme Akustik.
Beschreibung der Besonderheiten
Nachhaltige Architektur setzt auf ressourcenschonende Bauweise, um negative Folgen für das Ökosystem zu vermeiden. Durch gezielte Baustoffwahl, effiziente Energienutzung und natürliche Klimaregulierung entsteht ein klimafreundliches Gebäude.
Nachhaltige Baustoffe und CO2-Einsparung: Ein Schlüsselaspekt war die Verwendung von Holz als primärem Baustoff. Holz hat als „CO2-Speicher“ eine ausgezeichnete Umweltbilanz. Zusätzlich wurde Bessunger- Kies und Findlinge aus der Baugrube für die Herstellung der Außenanlagen wiederverwendet. Die CO2-Bilanzierung erfolgte durch ein spezialisiertes Fachbüro, das den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes bewertet und Optimierungspotenziale identifiziert hat.
Energieeffizienz und Klimaregulierung: Als Energiequelle für Heizung und Warmwasser wird Fernwärme genutzt. Der Bedarf an fossilen Brennstoffen wird dadurch verringert und Emissionen reduziert. Eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und Nachtauskühlung optimiert das Raumklima und verringert die Lüftungswärmeverluste auf ein Minimum. Nicht verkleidete Betonwände dienen als Speichermasse und verringern die Überhitzungsgefahr im Sommer durch natürliche Temperaturregulierung.
Sonnenschutz und Tageslichtnutzung: Textile Markisen reduzieren den sommerlichen Wärmeeintrag, während großflächige Verglasungen und ein teilverglastes Atriumdach maximale Tageslichtnutzung ermöglichen. LED-Beleuchtung mit tageslichtabhängiger Steuerung spart zusätzlich Energie.
Erneuerbare Energien und Begrünung: Photovoltaikanlagen auf den Dächern erzeugen zusätzliche erneuerbare Energie. Gleichzeitig werden die begrünten Retentionsdächer mit insektenfreundlicher Vegetation genutzt, um Niederschlagswasser zurückzuhalten und das Mikroklima zu verbessern. Eine Regenwasserzisterne ermöglicht die nachhaltige Bewässerung der Außenanlagen. Die Bepflanzung der Außenbereiche erfolgt mit klimaangepassten, heimischen Gewächsen, um die Biodiversität zu fördern und den Pflegeaufwand zu minimieren.
Fazit: Durch die fein abgestimmte Planung und mit Einsatz innovativer Technologien leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule mit Kindertagesstätte kombiniert Holzbauweise, effiziente Energienutzung, natürliche Klimaregulierung und umweltfreundliche Begrünung zu einem zukunftsfähigen und ressourcenschonenden Gebäudekonzept.
Nachhaltigkeit
Nachwachsende Dämmstoffe: Es werden grossflächig Dämmstoffe aus Holzfasern in Dachkonstruktionen verwendet, um die Schall-, Akustik und Wärmeschutzanforderungen zu erfüllen.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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