Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Helmut Körnig Halle | Erweiterung, Umbau und Sanierung
44139 Dortmund, Strobelallee 40
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: architektur + gestaltung Hans Trapp
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Strobelallee 40, 44139 Dortmund, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
03.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
7.500 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Planung 2017 - 2019 | Bauzeit 2019 – 2021
Erster Bauabschnitt (Fördergeber: Bund | Land | Stadt)
Umbau der bestehenden Leichtathletiksporthalle (BJ 1979) .
Erweiterung der bestehenden Rundlaufbahn von vier auf sechs Laufbahnen unter Beibehaltung der Zuschauerkapazitäten von insgesamt 5000 Plätzen.
- Komplette Entkernung der Halle und Neubau der Tribünen und der Wettkampfstätten, Sanierung der Umkleiden und Duschen
- Nutzfläche 5500 m²
- Bauzeit 03.2019 - 12.2019
Zweiter Bauabschnitt (Fördergeber Stadt)
Anbau an die Ostseite der vorhandene Leichtathletikhalle
- Boxleistungszentrum Dortmund,
- Trainingsflächen 450 qm incl. Umkleiden, Sanitärräumen und Sauna
- Nutzfläche 400 m² Technikflächen für das Gesamtobjekt
- Bauzeit 01.2020 - 10.2020
Dritter Bauabschnitt (Fördergeber Land | Stadt)
- neues Foyer für die bestehende Halle
- Multifunktionsraum (400m²) mit direktem Zugang zum Zuschauerbereich der umgebauten Halle
- zusätzliche Toilettenanlage
- Verwaltungsräume
- Cateringküche
- Besprechungsräume, Trainerräume
- Archiv
- Neue Haustechnik für die Halle als auch den Neubau: Heizung BHKW | Gas, Lüftungsanlage, Beleuchtung, Netzwerktechnik
- Nutzfläche 750 m²
- Bauzeit 01.2020 - 02.2021
Vierter Bauabschnitt (Fördergeber Land | Stadt)
Sanierung der bestehenden Sanitärräume (Umkleiden und Duschen)
- Nutzfläche 500 m²
- Bauzeit 09. 2020 - 12.2020
Beschreibung der Besonderheiten
Unter Beibehaltung der bestehenden Zuschauerkapazitäten ( 3500 Sitz,- und 1500 Stehplätze) sollten die vier Rundlaufbahnen (200m Leichtathletik) für internationale und nationale Wettbewerbe auf sechs Bahnen erweitert werden.
Dies bedeutete eine komplette Entkernung der bestehenden Sporthalle.
Mit den neuen Zuschauerrängen, die auch unterhalb der Tribünen für den Sport nutzbar sind und die mit dem neuen Anbau in Verbindung stehen sollten, wurde erreicht, das trotz Erweiterung der Rundlaufbahn, sämtliche Anforderungen des Sports - als auch der Veranstalter - genüge getan werden konnte.
Ein neues Farbkonzept sorgt dafür, dass die Halle nach der Sanierung heller, noch lichtdurchfluteter, als auch grösser wirkt. Statt dem vorher dominierenden Grün (auch grüne Hölle genannt), bestimmen jetzt die gelben Sitzschalen und die kontrastreichere Aufteilung der Sportflächen, in Verbindung mit der neuen Lichtanlage für die neue, freundliche Atmosphäre.
Da die Halle im Winter durch den Sport gebraucht wird (Olympiavorbereitung etc.) war die Bauzeit beschränkt auf die Sommermonate von April - Oktober. So begannen die Abbrucharbeiten in der letzten Märzwoche 2019. Für den Sport wurde der Halleninnenraum nach sechs Monaten Bauzeit im Oktober 2019 fristgerecht übergeben. Trotz der vielen Unbekannten vor Baubeginn, konnten die Kosten eingehalten werden. Die erste Großveranstaltung fand wie geplant Anfang Januar 2020 statt.
Bauabschnitt 2 +3 | Anbau an die Leichtathletikhalle
Seit der Errichtung der Halle - Ende der siebziger Jahre - fehlten für Großveranstaltungen repräsentative Flächen für den Aufenthalt des Publikums, der Sportler und der Sponsoren, während, vor und nach den Veranstaltungen. Auch fehlte ein Seminarraum und Vortragsraum, der auch außerhalb der Hallennutzung für die Nutzung als Leistungszentrum Leichtathletik unabdingbar ist. Ein repräsentatives Foyer war ebenfalls nicht vorhanden. Verwaltung, Cateringküche, Besprechungsräume, Pressezentrum, Behinderten WCs, Duschen und Umkleiden entsprachen nicht mehr dem heutigen Stand.
Seit Jahren war auch das Boxleistungszentrum Dortmund notdürftig und nicht zufriedenstellend für alle Beteiligten auf dem oberen Zuschauerumlauf der Helmut Körnig Halle untergebracht.
Die Aufgabe unseres Büros bestand darin, in Verbindung mit dem inneren Umbau der Halle (Bauabschnitt 1) auf dem Restgrundstück, zwischen oberirdischer U Bahn ( Zubringer zum Signal Iduna Park BVB ) und der Helmut Körnig Halle einen Kopfbau zu errichten, der diesem Raumprogramm mit knappem Budget entsprechen kann, ohne das der Charakter der Halle weder von außen noch von innen verloren geht.
So wurde der stark gegliederten Nordfront der bestehenden Halle zur Strobelallee an der Ostseite ein repräsentativer Kopfbau vorangestellt. Im Souterrain befindet sich das Boxleistungszentrum Dortmund, neben den neuen Technikräumen und dem Archiv. Eine Stahl Glaskonstruktion bietet Platz für Foyer und Multifunktionsraum. Dieser wird durch den in die bestehende Halle eindringenden Sanitärwürfel mit der Halle als Gelenk verknüpft.(hallenseitig die dringend benötigten barrierefreien und behindertengerechten Toiletten). Aus der Stahlkonstruktion schiebt sich der massive, mit Recycling Klinkern versehene, zweigeschossige Verwaltungstrakt. Aus der Halle heraus wird der Neubau nicht störend wahrgenommen und die Halle behält durch die großzügige umlaufende Verglasung, den durch von allen Seiten lichtdurchfluteten Charakter.
Der Neubau steht jetzt selbstbewusst für den Beginn der an der Strobelallee aufgereihten Sportanlagen (Helmut Körnig Halle | Stadion Rote Erde | Signal Iduna Park ) und bildet somit den Anfang der in Planung begriffenen "Eventmeile Strobelalle" .
Der Anbau incl. dem Boxerleistungszentrum wurde im Anschluss an die Bauarbeiten in der Halle, ab Februar 2020 begonnen. Trotz Corona Bedingungen wurde auch der Anbau im Kosten und Zeitrahmen zu den deutschen Leichtathletik Hallenmeisterschaften in nur 11 Monaten Bauzeit an die Bauherrschaft übergeben.
Bei dem Neubau war dem Bauherrn, als auch uns, das Thema Nachhaltigkeit trotz eines sehr engen Kostenrahmens wichtig.
Unter anderem konnten folgende Punkte realisiert werden:
- Fassade aus recycelten Klinkern (Abbruchziegel eines Wohnhauses im Ruhrgebiet)
- Entwässerung im natürlichen Gefälle, statt aufwändigen Pumpanlagen
- Stahl statt Aluminium
- Reduzierung von Polystyrol Dämmungen
- Gründach
- Recycling von 500 qm Betonpflastersteinen
- Bodenbeläge aus Kautschuk und geölten Holzböden
Bauabschnitt 4
Bei laufendem Betrieb wurden die Umkleiden, Duschbereiche, als auch die WC Anlagen erneuert. Wesentlich erschwert wurde dies nicht nur durch den laufenden Trainingsbetrieb, sondern auch durch die in dieser Zeit in der Halle stattfindenden internationalen Championsleague Spiele Handball Frauen.
Wir danken hier allen Beteiligten, besonders der Dortmunder Sportstätten gGmbh, Herrn Dieck, für die sehr gute Zusammenarbeit, ohne dass der extrem enge Bauzeitenplan nicht funktioniert hätte.
Essen, im März 2021
t|b architekten
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Sitzplätze
3.500
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