Architekturobjekt 24 von 73
Nominiert für die Shortlist der Jury 2021

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2021


Herbert-Wehner-Haus

01067 Dresden, Devrientstraße 7

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Jan Wiese Architekten

Ansicht Devrientstraße - Herbert-Wehner-Haus

© simon menges

Atrium 1 - Herbert-Wehner-Haus

© simon menges

Atrium 2 - Herbert-Wehner-Haus

© simon menges

Büro - Herbert-Wehner-Haus

© simon menges

Saal - Herbert-Wehner-Haus

© simon menges

Ansicht - Herbert-Wehner-Haus

© simon menges

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Jan Wiese Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Devrientstraße 7, 01067 Dresden, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Jan Wiese Architekten

Neuenburger Str. 13

10969 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 233213800

post@jwa.berlin

Architekt/Planer

Hinrichs Wilkening Architekten (Fassadenentwurf)

Choriner Str. 46

10435 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 46996782

info@hinrichs-wilkening.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

fd-ingenieure

Kantstraße 34

10625 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Brandschutz

hhp Berlin Ingenieure für Brandschutz

Rotherstr. 19

10245 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 8959550

berlin@hhpberlin.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

INNIUS GTD GmbH

Magdeburger Str. 11

01067 Dresden

Deutschland

Tel. +49 351 25908-0

dresden@innius-gtd.de

Verwendete Produkte

GROHE

Armaturen

Logis 100

keramag

Sanitär-Keramik

Renova

RZB Rudolf Zimmermann

Beleuchtung

Flat Polymero Kreise

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

12.100 m³

 

Bruttogrundfläche

3.540 m²

 

Nutzfläche

2.600 m²

 

Verkehrsfläche

300 m²

 

Grundstücksgröße

494 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

5.000.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

7.200.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Baugemeinschaften sind eine gute Erfindung. Viele Nutzer finden sich zusammen, um gemeinsam ein Grundstück zu erwerben und um es nach ihren gemeinsamen Interessen zu gestalten. Es gibt die unterschiedlichsten Interessen. Die meisten Baugemeinschaften wollen einfach gut und preiswert wohnen. Andere wollen gemeinsam ein Gewerbe- und Kreativquartier schaffen. Unsere Aufgabe war ein Gebäude für eine Baugemeinschaft verschiedener sozialdemokratischer Institutionen mit Jahrzehnte, teilweise Jahrhunderte alten Wurzeln.

Wie fängt man an? Mit reden. Mit sehr viel reden, mit einer Institution, dann mit der anderen und dann mit der dritten und wieder von vorn. Man trifft tolle Menschen und stellt fest, dass alle das gleiche wollen: Einen gemeinsamen Ort, der einen Geist von Solidarität und Gemeinschaft versprüht. Wie findet man den? Mit Suchen. Ungefähr 35 Orte in Dresden haben wir gemeinsam untersucht bis wir wussten, dass der Ort an der Devrientstraße hinter den Werkstätten der Semperoper entstehen muss. Nun ist es da und es ist fast fertig - das Herbert-Wehner-Haus. Man kann an seiner Architektur erkennen, dass es gekommen ist, um zu bleiben. Und das ist es, was wir den tollen Menschen wünschen, die in diesem Haus wirken. Möge der Geist der Solidarität und Gemeinschaft kommen und möge er für immer bleiben.

IDEE + LAGE
Das Herbert-Wehner-Haus ist ein Zusammenschluss aus Gemeinwohl orientierten Einrichtungen. Als ein Haus der Begegnung wird es Wege zum Mitmachen schaffen. Das Gebäude versteht sich dabei als robuste, einfache Struktur für unterschiedliche Ideen der Nutzung. Die architektonische Identität generiert ein gemeinsames Bild nach außen und offene sowie gestaltbare Räume nach Innen. Über das präzise gesetzte Tragwerk, bestehend aus Kernen für die vertikale Erschließung, Sanitärkernen sowie einem Stützenraster mit einer Stützweite  von 2,6m wird ein robuster Raum definiert, der für alle denkbaren Arten von Zusammenarbeit interpretiert werden kann. Das Grundstück befindet sich in zentraler Lage in der Nähe von Landtag, Zwinger und Semperoper, an der Straßenkreuzung Devrientstraße Ecke Kleine Packhof- straße. Gelegen am nordwestlichen Ende des neuen Quartiersplatzes leitet es in das zukünftige Devrientquartier ein. Es flankiert die zukünftige Passage mit Blick auf das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarrettenfabrik Yenidze.

FORUM
Das Gebäude wird über die Nordostfassade am Platz betreten. An das doppelgeschossige Foyer anschließend befindet sich ein großer zweigeschossiger Veranstaltungsraum. Hier werden sowohl Ausstellungen und Lesungen als auch politische Diskussionen stattfinden. Die Nutzer des Hauses nutzen den Saal ebenfalls für interne Besprechungen und Veranstaltungen. Großzügige Öffnungen erlauben eine Erweiterung des Forums in Richtung Devrientstraße.

HERBERT-WEHNER-BILDUNGSWERK
An der Südwestfassade im Erdgeschoss, erreichbar über die Lobby oder von außen über die Passage, befinden sich die Räumlichkeiten des Herbert-Wehner-Bildungs-Werks. Diese verfügen über eine interne Erschließung in die im ersten Obergeschoss gelegene Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung.

HERBERT-UND-GRETA-WEHNER-STIFTUNG
Im 1. Obergeschoss am südwestlichen Ende der Galerie liegt der zweite Eingang des Herbert-Wehner-Bildungswerkes. Dieser ist zugleich der erste Eingang der Herbert-und Greta-Wehner-Stiftung. Durch die Lage der Wendeltreppe wird der Blick auf den Platz und die angrenzende Passage freigegeben. Im Anschluss an die kleine Aufenthaltsfläche folgt das Büro der Geschäftsführerin des Bildungswerkes. Ein weiteres ist für ihre Mitarbeiter. Am Ende des kurzen Flures liegt der Eingang zur Stiftung. Sie verfügt über einen Arbeitsplatz und ein kleines Archiv sowie ein internes WC.

SPD REGIONALGESCHÄFTSSTELLE
Der Eingang am nordöstlichen Ende der Galerie führt in die Regionalgeschäftsstelle der SPD-Sachsen. Parallel zur Fassade liegen hier in nördlicher Richtung das Sekretariat, der Geschäftsführerbereich in direkter räumlicher Beziehung, sowie weitere Arbeitsplätze für Praktikanten. Im hinteren Bereich der Nutzungseinheit liegen Lagermöglichkeiten ein Archiv, Teeküche und WC. Die direkt am Eingang gelegene Wendeltreppe führt mit Blick auf den Platz und den Erlweinspeicher in das 2. Obergeschoss.

SPD SACHSEN
Die Einheit der SPD-Sachsen kann auf zwei Weisen erreicht werden. Der direkte Weg aus dem Foyer führt über Aufzug oder Haupttreppenhaus zum verglasten Vorbereich. Hier wird man in Empfang genommen. Der Eingang ist in Sichtweite des Sekretariats und der der offenen Gruppenarbeitsplätze. Gegenüber befindet sich eine Garderobe und ein großer Besprechungstisch für die gemeinsame Arbeit. Räume für Geschäftsführung, Generalsekretärin und Pressearbeit liegen geschützt, aber in unmittelbarer Nähe der gemeinschaftlichen Zonen. Ein zweiter Weg führt durch die Regionalgeschäftsstelle im 1. Obergeschoss über die Wendeltreppe zum offenen Gemeinschaftsbereich. Die Wendeltreppe steht frei im 2-geschossigen Raum und lässt Blicke auf Platz, Erlweinspeicher, Elbe und die Rückseite der Semper-Oper zu. Die Einheiten werden offen und ohne Barrieren verbunden.

FLEXIBLE RAUMSTRUKTUR
Die klare Struktur des Gebäudekonzeptes ermöglicht eine vielfältige Bespielung der Geschosse. Das dritte Obergeschoss als freivermietbare Fläche konzeptioniert, kann zudem durch einfache Wandstellungen in zwei unterschiedliche Nutzungseinheiten geteilt werden. Offene Bürokonzepte, wie Großraumbüros, Gruppenbüros und Kombibüros sind ebenso herstellbar wie klassische Zellenbüros. Die geschlossenen, kompakten Sanitärkerne auf beiden Seiten des Grundrisses und die Ausbildung eines zentralen Eingangsfoyers zwischen den Haupterschließungskernen ermöglichen diese Flexibilität und Nutzungsvielfalt. Entlang der Fassade können entsprechend des Gebäuderasters Arbeitsplätze angeordnet werden, während im Inneren des Grundrisses Besprechungsräume, Lagerflächen, Server- und Kopierräume untergebracht werden können. Die Planung sieht auf der einen Seite des Grundrisses ein offen gestalltetes Bürokonzept als Mietfläche für die AWO vor.

GESCHOSSÜBERGREIFENDE OFFENE ARBEITSLANDSCHAFT
Die beiden oberen Geschosse des Gebäudes bieten in einer offenen, geschossübergreifenden Arbeitslandschaft Bürofläche für die Arbeiterwohlfahrt.
Das vierte ObergEschoss kann leicht flexibel möbliert werden. Die Zonierung wird wie in einem klassischen Großraumbüro über Möbel gelöst. Im Zentrum des Geschosses öffnet sich der Raum zum darüber liegenden Geschoss. Hier stehen eine interne skulpturale und repräsentative Wendeltreppe, gemeinsam nutzbare Möbel sowie eine Teeküche und der Kopierraum.

AWO
Im fünften Obergeschoss im vorderen Teil der Einheit liegt der Geschäftsführerbereich mit einem zentralen Zugang über das Sekretariat in die Räumlichkeiten des Geschäftsführers und des Stellvertredenden Geschäftsführers, mit direktem Anschluss an einen Besprechungsraum für den Vorstand und und an die Finanzbuchhaltung. Mit Blick zum Hof liegen an der Rückseite in diesem Geschoss ein kleiner Pausenraum mit einer weiteren Teeküche. Die großzügigen, flexiblen und vollständig barrierefreien Arbeitsbereiche sind durch ein zentrales Oberlicht zusätzlich von innen mit Licht durchflutet. Die starke geschossübergreifende räumliche Verbindung gibt dieser Nutzungseinheit einen ganz besonderen eigenständigen Zusammenhang innerhalb des Gesamtgefüges.

Beschreibung der Besonderheiten

Eine sozialdemokratische Baugruppe
Das Herbert-Wehner-Haus ist entstanden aus einer Baugemeinschaft. Jedoch besteht diese Baugemeinschaft nicht aus privaten Bürgern, um Wohneigentum zu generieren, sondern sie besteht aus sozialdemokratischen Institutionen mit Werten und Visionen.

Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung,
Herbert-Wehner-Bildungswerk,
Arbeiterwohlfahrt Sachsen,
SPD Sachsen und SPD Dresden

entwickelten in der Nähe des historischen Dresdner Zentrums zusammen mit JWA einen Ort für politische Bildung und gesellschaftliche Verantwortung. Sie kreierten einen Fixpunkt für zeitlose Werte im Stadtraum und zeigen, dass man gemeinsam Großes schaffen kann ohne die Individuelle Identität aufzugeben. Diese sozialdemokratische Baugruppe hat mit dem Herbert-Wehner-Haus ein robustes Manifest für die Stärke von Gemeinsamkeit mit Vielfalt geschaffen.

Schlagworte

Betonfertigteile, Sichtbeton, Stahlbetonskelett, robust, Jan Wiese Architekten, JWA, SPD, AWO, Dresden

Objektdetails

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