Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Hesychia - Eine Mönchssiedlung auf dem Berg Athos
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FH Münster, Architektur, Philipp Wigge
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FH Münster, Architektur, Philipp Wigge
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Griechenland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
06.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Kalksandstein
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Dort leben rund 2.000 Mönche in Askese, entweder in einem der 20 Klöster, in Skiten (Mönchssiedlungen) oder alleine in Eremitagen. Seit ihrer Gründung gilt die Mönchsrepublik als Hochburg für Menschen, die dem weltlichen Alltag entsagen, um eine innige, ununterbrochene Beziehung zu ihrem Gott aufzubauen. Ihr Leben ist, wie in so vielen Mönchsorden, von Enthaltsamkeit und Bescheidenheit geprägt.
Diese Schlichtheit spiegelt sich auch in der vorwiegend archaischen Architektur wider, die im Gegensatz zur beispielsweise eher prunkvollen katholischen Kirche größtenteils aus dem Gedanken entstand, ein einfaches und zweckmäßiges Refugium zur Ausführung des hesychastischen Gebets zur Verfügung zu haben. Sie steht also im Einklang mit der Lebensweise der Mönche, dem Entsagen von allen „weltlichen“ Besitztümern und Privilegien, um sein Leben einzig Gott zu widmen.
Basierend auf dieser Lebensweise möchte ich für die Mönche des Berg Athos eine Siedlung planen, die entwurflich die Grundzüge ihres Glaubens und ihrer Lebensart wiedergibt und so den dort seit mehreren Jahrzehnten stattfindenden Wiederaufbau von Mönchsunterkünften unterstützt.
Beschreibung der Besonderheiten
Es ist unklar, in welche Richtung sich die Architektur der Mönchsrepublik im Zuge ihrer immer weiter steigenden Beliebtheit entwickelt. Vergleicht man die Anzahl der Mönche während dem Anfang der 1970er Jahre mit der heutigen Anzahl, so ist sie von 1146 Mönchen auf über 2200 angestiegen. Und während es ursprünglich genügte, Siedlungen und Eremitagen für Neuankömmlinge wiederaufzubauen, wird es bei einem bleibenden Anstieg in naher Zukunft nötig sein, Neubauten als Behausung für die Mönche bereitzustellen.
Hier stellt sich die Frage, mit welcher Herangehensweise dafür gesorgt wird, dass der Charakter des Berges Athos mit seiner tausendjährigen Geschichte gewahrt wird, ohne die bestehende Architektur auf historisierende Weise zu kopieren oder Neubauten auf plakative Weise vom Bestand abzugrenzen und so zu entfremden. Der von mir erarbeitete Entwurf einer Mönchssiedlung soll also weniger ein konkreter Vorschlag und mehr ein Denkanstoß sein, inwiefern Komponenten, wie Material, Lichtinszenierung, Raumfügung und Form den monastischen Alltag unterstützen können und gleichzeitig die Essenz des Mönchseins wiederspiegeln.
Die von mir erdachte Mönchssiedlung besitzt alle wesentlichen Bestandteile eines Athosklosters, welches immer aus einem Zellentrakt für die dort lebenden Mönche, einer Kapelle (in Mönchssiedlungen Kyriakon genannt), einem Refektorium, einem Beinhaus (auch Ossarium genannt), Pilgerunterkünften, sowie Handwerksräumen besteht.
Die Siedlung ist ausgelegt für insgesamt 18 Mönche, sowie acht Pilger.
Material
Die Materialwahl hängt stark mit dem Aussehen des Bestands zusammen. Die Überreste der Akademie bestehen aus einem grau-braunem Natursteinmauerwerk, welches mit einem dunkelgrauen Mörtel verfugt worden ist. Der Neubau grenzt sich farblich mit seinen in Kalkstein gemauerten Wänden zwar von diesem ab, steht durch seinen fast nahtlosen Anschluss aber trotzdem in Verbindung mit dem Bestand. Lediglich eine zwei Zentimeter dicke Mörtelschicht zwischen den beiden Elementen erzeugt eine Schattenfuge, die die Trennung beider Wände voneinander unterstreicht. Da das neu Hinzugefügte also mehr durch seine Farbgebung, als durch seine Form einen Kontrast zu den Ruinen darstellt, ist es umso wichtiger, dass die anderen Materialien eine Brücke zwischen beidem herstellen und (ganz im Sinne der Mönche) Ruhe und Harmonie ausstrahlen.
Das Holztragwerk ist deshalb aus behandelter Pyrenäeneiche, aus der Umgebung, die mit ihrer grau-braunen Optik den Farbton des Bestands wiederaufnimmt und dem Kalkstein einen Rahmen gibt. Die Türen der Siedlung, sowie der Boden von Mönchszellen und Pilgerunterkünften sind aus dem gleichen Material.
Die wetterbeständigere Alternative zum Holzboden für öffentlichere und nicht überdachte Bereiche sind Schieferplatten, die im Kreuzgang, im Turm und im Kyriakon verlegt sind. Sie sind anthrazitfarbend und fungieren, genau wie die Pyrenäeneiche, als rahmendes Element für die Kalksteinwände.
Der äußere Weg des Innenhofe, um die Kapelle und die Grünflächen daneben, besteht aus Kies.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Sonstige Heizenergie
Sekundärenergie
Sonstige Heizenergie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
2
Anzahl Betten
18