Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
HGS - Erweiterungsbau Feldafing
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: dreigegeneinen - architektur | urbane strategien | gestaltung
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: dreigegeneinen - architektur | urbane strategien | gestaltung
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
12.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Mauerwerksbau
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
815 m³
Bruttogrundfläche
280 m²
Nutzfläche
200 m²
Wohnfläche
200 m²
Grundstücksgröße
2.673 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
400.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.050.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das ortsuntypische, aber historisch wertvolle Gebäude stand nicht unter Denkmalschutz, erschien den Architekten aufgrund seiner besonderen Außen- und
Innenarchitektur jedoch als unbedingt erhaltenswert.
Die Aufgabe bestand darin, das Bestandsgebäude in seinem zeittypischen Charme zu erhalten und mit der Erweiterung zusätzlichen und zeitgemäßen Wohn- und Arbeitsraum für die Familie und nachfolgende Generationen zu schaffen. Gleichzeitig sollten auf dem großzügigen Südhanggrundstück keine zusätzlichen Bodenflächen versiegelt werden.
Der Kubus ist über einen Zwischenbau und eine Terrasse mit dem Bestandsgebäude verbunden und gegenüber diesem gedreht angeordnet. So schafft der Entwurf einen kommunikativen Zwischenraum und Blickbeziehungen zwischen den beiden Baukörpern, ohne direkte Einblicke zu gewähren.
Der kompakte Neubau überragt das bestehende Gebäude weder in der Höhe noch in der Grundfläche. Vielmehr macht sich das Bauwerk die Topografie des Grundstücks zunutze und bringt im Hangbereich ein zweites vollwertiges Wohngeschoss unter. Durch die Situierung des Erweiterungsbaus auf einer Fläche, auf der sich zuvor eine Terrasse und ein baufälliges Poolhaus aus den 1990er Jahren befanden, konnte die Großzügigkeit des Gartens erhalten und dennoch aus- reichend Wohnraum in maximal kompaktem Volumen geschaffen werden.Der Kubus ist gegenüber dem Bestand gedreht angeordnet und orientiert sich mit seinen Öffnungen in drei Himmelsrichtungen. Durch die Verklinkerung der Laibungen erhält die Fassade eine eindrucksvolle Plastizität. Zudem bilden die tiefen Fensterlaibungen einen konstruktiven Sonnen- und Witterungsschutz. Die großen Fenster lassen sich fast vollständig öffnen, so dass der Innenraum mit dem Außenraum in Beziehung tritt bzw. sich zu diesem erweitern kann.
Vier Blöcke gliedern das Eingangs- und Obergeschoss. Sie beherbergen Einbauten, die funktionale Raum- einheiten bilden. Nach den Entwürfen der Architekten wurden die Einbauten aus Eiche, Linoleum, Stahl und Muschelkalk gefertigt. Zwischen den vier Blöcken erstreckt sich der großzügige Koch-, Wohn- und Essbereich. Die Topografie des Grundstücks nutzend, fügt der Anbau ein zweites Wohngeschoss in den Hang ein. Im Untergeschoss befinden sich ein offen gestaltetes Bad, drei Schlafräume mit jeweils eigenem Gartenzu- gang und ein zum Hang orientierter Hauswirtschaftsraum.
Konstruktiv wurden ungefüllte Hochlochziegel verwendet. Zusammen mit den vorgesetzten Vollziegelsteinen entstand so ein über 50 cm dicker Wandaufbau mit ausreichend dämmernder und zudem thermischer Speichermasse, der auf klassische Dämmstoffe weitgehenden verzichten ließ. Der Wandaufbau ermöglichte zudem, die großformatigen Eichenfenster innen bündig zu setzen und tiefe Laibungen auszubilden.
Neben der Haltbarkeit, Recyclingfreundlichkeit und bauphysikalischen Vorteile bietet Backstein vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Ziegelfassade ist größtenteils in wildem Verband gemauert, während vor das Treppenhausfenster im Obergeschoss und das Badfenster im Untergeschoss Lochmauerwerk gesetzt wurde. Die beiden Backstein-Ornamente dienen gleichzeitig der Belichtung und dem Sichtschutz.
Beschreibung der Besonderheiten
Um nicht die Gegensätze, sondern die Beziehung zwischen den beiden Gebäuden zu betonen, wurden Elemente des historischen Bestandes im Außen- und Innenbereich des Neubaus aufgegriffen. So erhielt der Neubau in Anlehnung an den gemauerten Außenkamin des Atelierhauses eine rote Ziegelfassade. Backstein wurde auch für die Garage, den Zwischenbau und die Terrasse gewählt. Zudem wiederholt sich der Stil der Brüstungen des Altbaus in den Fensterbrüstungen des Neubaus, so dass die drei Baukörper insgesamt eine schlüssige Einheit und ein harmonisches Erscheinungsbild ergeben.
Nachhaltigkeit
Das Konzept Einfamilienhaus wurde auf nachhaltige Weise gedacht: Funktion und Erscheinungsbild des als Wohn- und Atelierhaus geplanten Bungalows aus den 50er Jahren wurden erhalten und auf der ehemals für ein Schwimmbecken genutzten Fläche um einen modernen Klinkerbau erweitert. Der kompakte und energieeffiziente Neubau ist über einen Zwischenbau und eine Terrasse mit dem Bestandsgebäude verbunden. Ähnlich einem Wintergarten ist dieser als kalter Raum geplant, so dass sich die beheizte Fläche minimiert und ein gemeinschaftlich genutzter Wohn- und Begegnungsraum entsteht. Die beiden Baukörper funktionieren zusammen, aber auch als getrennte Einheiten für mehrere Parteien und Generationen. Die belastbare Gebäudestruktur kann sich somit flexibel an verändernde Nutzungsanforderungen anpassen und im Wandel der Lebensphasen langfristig von Familie und Freunden, Alt und Jung als gemeinsamer Wohn- und Arbeitsort genutzt werden.
Zirkulären Wertschöpfung
Ganz im Sinne des "einfachen Bauens" ermöglicht massive Konstruktion mit wenig Schichten ein einfaches An-und Weiterbauen, die Klinkersteine können einfach recycelt werden.
Flächensparen
Der Erweiterungsbau wurde auf eine Fläche gesetzt, auf der sich zuvor ein baufälliges, 80m2 großes und überdachtes Schwimmbecken befand, das nicht mehr zeitgemäß und hinsichtlich der Nähe des Hauses zum See ohnehin sinnfrei war. Auf diese Weise wurden mit dem Erweiterungsbau keine zusätzlichen Bodenflächen versiegelt. Die bestehende Terrasse wurde rückgebaut und durch Pflastersteine entsiegelt.
Für den Anbau wurde eine bereits versiegelte Fläche (Schwimmhalle) genutzt, so dass eine weitere Bodenversiegelung vermieden wurde. Die bestehende Terrasse wurde durch Pflastersteine aktiv entsiegelt.
Der Grünflächenanteil wurde über eine Begrünung der gesamten Dachfläche erhöht. Ein System aus Abflussrohren und 6m3 großer Zisterne sorgt für ein optimales und nachhaltiges Regenwassermanagement.
Heizung
Die bestehende Gas Heizung wurde vorerst erhalten, da sie der Vorbesitzer gerade erst neu eingebaut hat. Diese soll dann später durch eine Wärmepumpe ersetzt werden.Es wurde ebefalls eine Solarthermieanlage und Solaranlage nachgerüstet.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
2
Das Objekt im Internet
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