Architekturobjekte
Hilton Munich Airport Hotel
85356 München, Terminalstraße Mitte 20
Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials
Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Terminalstraße Mitte 20, 85356 München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
03.2018
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Zugspitze in Beton gegossen
Einen besonderen Blick auf den bayrischen Alpenraum bietet das Hilton Munich Airport Hotel seinen Konferenzteilnehmern. Ein meterlanges Betonrelief im neuen Foyer des Konferenzbereichs bildet kunstvoll stilisiert das Bergmassiv des Wettersteins ab.
Am Flughafen München wurde die Kapazität des Hilton Munich Airport Hotels durch einen umfassenden Umbau und eine Erweiterung um mehr als das Dreifache erhöht. Wer hier Konferenzen besucht, hat meist keine Zeit für Sightseeing. Architektin Claudia Schmitt-Rider von Gumpp Heigl Schmitt Architekten aus München wollte den Tagungsteilnehmern gleichwohl die Besonderheit des umgebenden Landstrichs nicht vorenthalten und den neuen Räumen einen eigenen und originellen Ausdruck verleihen. Mit blau-weißer Farbgestaltung, Holzböden und sichtbarem Beton führt sie das neue Designkonzept des umgebauten Hotels bis in den Konferenzbereich weiter und stellt schon im Eingangsbereich einen Bezug zur bayrischen Landschaft her. Über dem eindrucksvollen Empfangstresen, dessen glatte weiße Oberfläche einer alpinen Gletscherzunge ähnelt, hängt nun ein Naturgemälde der besonderen Art, mit außergewöhnlichem Effekt. Das zweieinhalb auf sechs Meter dimensionierte Betonbild lässt das Wettersteingebirge mit der Zugspitze – ausgehend vom Alpsee im Ostallgäu – im präzise geformten Relief erkennen.
Das typische Landschaftsmotiv, das in seiner überlieferten Version zig Wohnzimmer ziert, erzeugt in seiner stilisierten Ausformung einen unerwarteten Eindruck. Durch unterschiedliche Höhen des Betonreliefs entsteht, je nach Lichteinfall und Blickrichtung, ein immer wieder überraschend anders ausfallendes Bild. Eine Wandskulptur, die gleichermaßen Modernität wie Verbundenheit mit dem Standort ausdrückt. Der Bezug zum Landschaftsraum hat nichts Heimeliges mehr. Das Motiv, das jeder kennt, bewirkt durch den veränderten Blick darauf eine völlig neue Wahrnehmung. Dies kann – bis weit über das Thema hinaus – Einsichten reifen lassen, wie sie oft nicht der Verstand, vielmehr nur die Kunst mit ihrer erstaunlichen Ausdruckskraft zu erzeugen imstande ist.
Kunst aus Beton
Auf Grundlage eines Fotomotivs gelang Architektin Schmitt-Rider in Zusammenarbeit mit dem Betonfertigteilwerk Bachl und dem Matrizenhersteller Reckli die stilisierte Umsetzung in ein massives Wandbild. Mit individuell gefertigten Matrizen, die beim Guss unterschiedlich hohe Reliefstufen erzeugten, waren mehrere Elemente produziert und direkt am späteren Einbauort bemustert worden. Bei Lichteinfall vor Ort konnte über die letztendlich passende Ausformung der Höhen und Tiefen entschieden werden. „Das fünf Tonnen schwere Kunstobjekt fertigten wir wegen der besseren Transportmöglichkeit und Beweglichkeit beim Einbau in drei Teilen“, schildert Wolfgang Paul, Geschäftsbereichsleiter Betonwerke von Bachl, den Entstehungsprozess. Für das Unikat wollte die Architektin die natürliche, zementgraue Anmutung des Betons. „Wir haben die Elemente in Sichtbetonqualität mit Zement CEM 52,5 R aus dem Lieferwerk Burglengenfeld von HeidelbergCement produziert“, so Paul. Bachl produziert an allen Standorten mit den verschiedenen Zementen der HeidelbergCement AG und hat lange Erfahrung mit strukturierten Betonoberflächen und mit Architekturbeton, der viel im Fassadenbereich eingesetzt wird. Im Hotel wurden die schweren Wandelemente von einer Spedition, die auf Kunsttransporte spezialisiert ist, mit einem Spiderkran auf Rollen versetzt. Die drei Betonelemente wurden mit fünf Millimeter breiten Fugen flächenbündig in die umgebende Wand eingelassen, nicht sichtbar auf einer Stahlkonstruktion befestigt. „Bauherr und Architekten waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erinnert sich der Geschäftsbereichsleiter, für den die Fertigung der künstlerischen Wandskulptur selbstverständlich einen anderen Stellenwert hatte als das Gießen einer Bodenplatte. „Kalkuliert haben wir nach Aufwand“, meint er. Der künstlerische Ausdruck des Bergmassivs in Beton ist dem gestalterischen Vorstellungsvermögen der Architektin zu verdanken. Den faszinierenden Eindruck, den das Werk hinterlässt, kann jeder Einzelne für sich bewahren, ganz traditionell im Kopf oder, gemäß dem Zeitgeist, digital mit dem Smartphone.
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