Architekturobjekt 1.229 von 2.070
Nominiert für die Shortlist der Jury 2018 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2018 - Nachwuchsarbeiten


Hochschulrefugium Aachen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RWTH Aachen, Lehrgebiet für Bauplanung und Baurealisierung, Marie-Louise Kittel

Außenvisulaisierung - Hochschulrefugium Aachen

© M.-L. Kittel

Umgang - Hochschulrefugium Aachen

© M.-L. Kittel

Speisesaal - Hochschulrefugium Aachen

© M.-L. Kittel

Umgebungsmodell - Hochschulrefugium Aachen

© M.-L. Kittel

Hochschulrefugium Aachen - Hochschulrefugium Aachen

© M.-L. Kittel

Detailaufnahme Turm - Hochschulrefugium Aachen

© M.-L. Kittel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RWTH Aachen, Lehrgebiet für Bauplanung und Baurealisierung, Marie-Louise Kittel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

Bockhorner Klinker

Verblendmauerwerk

Bockhorner Rot 04 Glatt

Timm-Fensterbau

Holzfenster

Holz-Integral-Fenster

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Kalksandstein

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

2.700 m²

 

Verkehrsfläche

880 m²

 

Wohnfläche

1.818 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Aachen, die westlichste Stadt Deutschlands ist vor allem bekannt durch Karl den Großen, die Thermalquellen und die hervorragende Reputation seiner Bildungseinrichtungen. 
Insgesamt sechs Hochschulen sind innerhalb der Stadtgrenzen vertreten: drei staatliche, zwei private und eine kirchliche. Die Summe aller Studenten macht mit 57.000 eingeschriebenen Personen, die das städtische Leben zwischen Weltkulturerbe und Innovation prägen 23% der gesamten Einwohnerzahl Aachens aus. Den größten Anteil bildet hierbei die Studierendenschaft der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) mit 45.000 immatrikulierten Studenten in Bachelor - und Masterstudiengängen.
Der gute Ruf in Lehre, Forschung und Wirtschaft bewegt jedes Jahr viele Studienanfänger dazu, nach Aachen zu kommen, um hier zu lernen und zu leben. Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus ist die Hochschule attraktiv für Studierende und Lehrende, was zahlreiche Kooperationen mit Universitäten weltweit zur Folge hat. Aktuell sind 9.000 internationale Studenten aus 130 Ländern an der RWTH eingeschrieben.Seit Einführung der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen im Jahre 2005 /2006, ist die RWTH als Exzellenzuniversität in Deutschland anerkannt. Dieser Status ermöglicht der Hochschule eine finanzielle Förderung des Landes von mehreren Millionen Euro. Um den Standards einer Exzellenzuniversität gerecht zu bleiben, entwickelte die RWTH die Strategie RWTH 2020. 
Bis zum Jahr 2020 soll die RWTH, gemessen an der Qualität ihrer Absolventinnen und Absolventen, dem wissenschaftlichen Output und den Drittmitteln, die beste deutsche Technische Universität und eine der fünf besten Europas werden. Formulierte Ziele sind: Beantwortung der großen Forschungsfragen unserer Zeit, Steigerung der Attraktivität für Interessenten aus der ganzen Welt, Fördern und Fordern auf allen Ebenen, Steigerung der Lehrqualität, Verbesserung bei wissenschaftlichen Leistungsindikatoren, Führungsposition bei interdisziplinären Großforschungsprojekten, sowie Führungsposition bei der Drittmitteleinwerbung.

Neben der RWTH ist die Fachhochschule Aachen für die Stadt und deren wirtschaftliches Geschehen immens wichtig, sind sie doch gemeinsam der größte Arbeitgeber der Region. Die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter in Forschung und Lehre beträgt an der RWTH und der FH Aachen rund 11.000 Personen. 
Dem gegenüber steht die stattliche Anzahl der insgesamt 57.000 Studierenden an allen Hochschulen, die in unterschiedlichen Stadien ihrer Ausbildung teils lernend, teils forschend oder kreativ tätig sein dürfen.Beide Personengruppen bedürfen aus unterschiedlichen Anlässen und zu unterschiedlichen Phasen ihres Lebens immer wieder einer Möglichkeit sich auszutauschen oder einer Gelegenheit, sich zurück ziehen zu können um sich zu besinnen, ein Refugium als Zufluchtsort.

Aus der Notwendigkeit für den akademischen Lehrkörper einerseits und für die lernende, forschende und kreativ tätige Studierendenschaft andererseits, eine auf neutralem Boden gelegene Rückzugsmöglichkeit zu schaffen, leitet sich die Idee meiner Master-Thesis ab. Es handelt sich um ein Refugium für die Hochschulen der Städte-region Aachen, welches für beide oben genannte Personengruppen nutzbar sein soll. 
Die geplante Einrichtung soll den Angehörigen der Hochschule die Möglichkeit bieten, Seminare sowie Intensiv- und Kompaktkurse in ungestörter Atmosphäre abhalten zu können. Das Gebäude soll allen Fakultäten der Hochschulen zur Verfügung stehen und den individuellen Ansprüchen gerecht werden. Neben Lehrveranstaltungen jeglicher Art könnten Teambuildingveranstaltungen innerhalb der Lehrstühle, beziehungsweise der Fakultäten ein weiterer Nutzungsaspekt des Refugiums sein. Ebenso könnten Fachschaften die Räumlichkeiten belegen, um für die Studierenden ihrer Fakultät Klausurvorbereitungen oder Repetitorien zu organisieren. 

Das Hochschulrefugium soll das ganze Jahr über nutzbar sein, ein breiteres Nutzungsspektrum bieten und durch gute Erreichbarkeit mehr Studierenden zugänglich gemacht werden.Durch eine Erweiterung um das Hochschulrefugium speziell für die Studierendenschaft Aachens würde die Stadt als Hochschulstandort noch attraktiver werden.

Beschreibung der Besonderheiten

Der gewählte Standort des Hochschulrefugiums zeichnet sich durch die besondere Geschichte aus, da es sich um den Standort eines Aussichtsturms des frühen 20. Jahrhunderts handelt. Der Pelzerturm diente viele Jahre als beliebter Ausflugsort für die Bewohner des Umlandes. Von seiner 44m hohen Plattform hatte man eine weitläufige Sicht auch Aachen, sowie die Eifel und das hohe Venn. In den Wirren des zweiten Weltkrieges fiel der Pelzerturm amerikanischen Bomben zum Opfer und wurde nicht wieder erreichtet. 
Die Historie des Ortes verleitete dazu, den Gebäudekomplex des Hochschulrefugiums um einen Aussichtsturm zu erweitern, welcher einen Sichtbezug zur Stadt Aachen herstellt. Er markiert den Eingang zum Gebäude und ist bereits von Weitem sichtbar.
Aufgrund der vielfältigen Nutzung des Refugium, für Lern- Lehr- und Freizeitzwecke lag die Aufteilung der einzelnen Aktivitäten in seperate Gebäude nahe: ein Speisesaal, ein Greizeitgebäude, ein Schlafgebäude, eine Bibliothek und ein Seminar- und Lerngebäude.Trotz der entschiedenen Trennung der Gebäude sind alle druch einen zentralen Umgang verbunden, welcher es erlaubt, bei jedem Wetter von einem Gebäude zum nächsten zu gelangen. Der Umgang ist jedoch nicht nur Verkehrsfläche, sondern besitzt ebenfalls Aufenthaltsqualität und läd zum gemeinsamen Verweilen ein. Die lockere Anordnung der Gebäude schafft gewählte Ausblicke in die Umgebung und Einblicke in das Geschehen des umgebenden Ganges. Die freibespielbare Mitte stellt das Herzstück des Entwurfes da und schafft einen Bezug zum Wald.
Die Eingänge der Gebäude befinden sich jeweils in Nischen, um einen vorgelagerten Bereich zum Umgang zu erzeugen.
Die Gurndrissorganisation ist in alle Gebäude nach dem gleichen Prinzip gelöst: die Funktionschicht befindet sich zum Innenhof, die Räume orientieren sich zur Umgebung und gewähren so Ausblicke in den Wald. Die Funktionsschicht ist je nach Anforderung des Gebäudes indivieduell bespielt, so befindet sich im Speisegebäude die Küche darin und im Schlafgebäude die Sanitäranlagen. Da das Hochschulrefugium nach norwegischem Vobild der Studenterhytta, norwegisch für Studentenhütte ist, befindet sich im Untergeschoss des Freizeitgebäudes eine Sauna mit seperatem Ausgang.

Das identitätsstiftende Merkmal des Entwurfes ist das allumhüllende Kupferdach, welches den Umgang und die einzelnen Gebäude verbindet. Von Außen ist so die Kleinteiligkeit des Entwurfes nicht zu erahnen und es wird zu einem zusammengehörenden Komplex.
Das anfallende Regenwasser wird über einen weiten Dachüberstand direkt zurück in den Waldboden geleitet, wodurch ein Regenvorhang entsteht. 
 

Schlagworte

RWTH Aachen, Aachen, Hochschulrefugium, Marie-Louise Kittel

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