Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Hohes Holz | Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude für die Ziegler Group
95703 Plößberg, Betzenmühle 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth | Würzburg
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth | Würzburg
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Betzenmühle 1, 95703 Plößberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
15.250 m³
Bruttogrundfläche
3.660 m²
Nutzfläche
1.975 m²
Grundstücksgröße
14.600 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
12.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Ziegler Group ist heute ein global agierendes Familienunternehmen mit Hauptsitz Betzenmühle / Plößberg in der Oberpfalz. Kerngeschäft ist die Holzverarbeitung. Zur Firmengruppe gehören außerdem die Unternehmenssparten Logistik, Maschinenbau, Softwareentwicklung, Forstwirtschaft, Dekoration und Fertighausbau mit mehreren Standorten und rund 1400 Mitarbeitern.
Alles begann mit einem Anruf. Gemeinsam mit den Bauherren haben wir uns dann auf Spurensuche im Wald rund um das Sägewerk begeben und gefragt, was soll hier wachsen und wo? An der Schnittstelle von Wald und Produktionsflächen, am höchsten Punkt des Areals sind wir fündig geworden. In gemeinsamen Workshops wurde eine Idee geboren: Wir nehmen das ursprünglichste Produkt der Ziegler Produktpalette, den Baumstamm, Fichte bis zu 19 Meter hoch und bauen ein Haus daraus. Spielen schon von außen auf der Partitur der Ziegler Produkte, die Langhölzer rhythmisch aufgereiht, ziehen sich um das Gebäude wie auf Notenlinien. Holz als natürlicher Filter, Diskretion von innen und außen, zusätzlich verschattbar mit einem textilen Sonnenschutz, im Kern eine Fassade aus Glas, Holz und Metall. Die beiden Kuben sind in der Höhe versetzt, wie bei einem Baumstumpf mit Fällschnitten, dazwischen zwei Innenhöfe. Jeder Mitarbeiter hat sein eigenes Fenster.
Innen setzt sich dieses Konzept fort, die Verarbeitung des Holzes wird immer feiner und das Haus zeigt alle weiteren Verarbeitungsschritte des Holzes von Theken aus rauem Holz bis hin zu den veredelten Holzoberflächen bei den Büromöbeln. Holz in seiner ganzen Vielfalt in Verarbeitung, Sorte und Farbigkeit. Das neue Verwaltungsgebäude ist ein reiner Holzbau mit Brettsperrholzwänden und -decken, zwei Fluchttreppenhäusern aus Sichtbeton gefertigt mit gebürsteter Rauspundschalung. Ziel war es auch, den Baustoff Holz konsequent weiterzuentwickeln und zeitgemäße Antworten für seine Verwendung zu finden.
Das Haus verbindet, stiftet Identität und schafft eine perfekte Arbeitsatmosphäre – Verwaltung und Produktion immer in Blickbeziehung. Es war dem Bauherrn wichtig, dass alle miteinander arbeiten, Kommunikation, Transparenz, Durchblicke, zu den Kollegen und in die umliegenden Wälder. Neben einem Showroom, den Büros für etwa 120 Mitarbeiter, Besprechungsräumen, einer Loggia, gibt es ein Mitarbeiterrestaurant und ein Gästekasino, alles verbunden durch eine hölzerne Wendeltreppe.
Unsere leidenschaftlichsten Bilder: Im Dunkeln leuchtet das Haus wie eine hölzerne Laterne im Wald, Menschen bewegen sich auf allen Ebenen. Im Hellen entwickelt die Fassade über die Jahre Patina, zeigt bewusst die Himmelsrichtungen an, geschützte und ungeschützte Bereiche. Das Haus wird immer mehr zum Wald.
Die Ziegler Group wächst weiter und das gesamte Areal wird weiterentwickelt. Das neue Verwaltungsgebäude war der erste Baustein: Aufforstung mit lokalen Baumsorten, Integration von Fahrstraßen, Parkplätzen und Wegen auf natürliche Art und Weise und eine Masterplanung für einen Ziegler Campus mitten im Wald. Ein Gefühl wie im Wald zu arbeiten, Begegnungen in und mit der Natur.
Beschreibung der Besonderheiten
In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn wurden 200 Fichtenstämme ausgewählt (Länge ca. 19 m), in Eigenleistung gefällt und in traditioneller Weise händisch geschält. Auch das anschließende komplexe Aufrichten der Baumstämme, gelang nur durch die gemeinsamen Bemühungen des Bauherrn, der Tragwerksplaner, der Architekten und der Holzbaufirma.
Konstruktiv werden die Holzstämme im oberen Vordachbereich in Holzstifte eingefädelt, um mit einem Metallblech am Fußpunkt auf einem umlaufenden, überfüllten Fundamentstreifen fest verbunden zu werden. Die Lastabtragung der Baumstämme erfolgt über einen, um das Gebäude laufenden, Fundamentstreifen, der mit Kies überfüllt wird. Die geschälten Baumstämme bleiben unbehandelt, um die natürliche Vergrauung zu unterstützen.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
137,91 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
4,16 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
120
Anzahl Stellplätze
120
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