Architekturobjekt 1.733 von 13.836
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten


Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Braunschweig, Architektur, Senta Schrewe

Campus der Højskole Spiekeroog - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Pavillon in den Salzwiesen - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Wohnraum der Lehrer - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Werkstätten der Schüler - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Gemeinschaftsflur der Schüler mit Blick in ein Wohnzimmer - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

"Innenraum" des Pavillons in den Salzwiesen - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Blick auf den Campusplatz - Werkstatt und Schülerwohnen - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Innenraum des Bestandsgebäudes - Insel- und Schultreffpunkt - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Wohnhaus der Schüler - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Wohnhaus der Lehrer und Werkstatt im Hintergrund - Højskole Spiekeroog - Bildung neu denken

© Senta Schrewe

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Braunschweig, Architektur, Senta Schrewe

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Holzrahmenbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

14.815 m³

 

Bruttogrundfläche

4.235 m²

 

Grundstücksgröße

7.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Eine Hojskole, ein von Nikolaj Grundtvig in Dänemark gegründetes Konzept, hat zum Ziel, jungen Menschen im Alter von 18 – 25 Jahren zu helfen, in der Gemeinschaft mit Lehrern und Mitschülern ihre Stärken zu erkennen und somit ihre Zukunftswünsche konkretisieren zu können. In der Schule erfolgt neben der aktiven Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft, die Förderung des Individuums mit dem Ziel der Weiterbildung und (Neu-) Orientierung. Dies erfolgt im Übergang von familiären zu eigenständigen Strukturen oder kann als Auszeit während des Studiums oder der Ausbildung genutzt werden. Gerade in der heutigen Zeit kann diese Schulform vielen jungen Erwachsenen eine Perspektive geben, die durch ein Überangebot an Ausbildungsmöglichkeiten häufig überfordert sind.
Die Hojskole mit dem Schwerpunkt Handwerk liegt im Westen der Insel Spiekeroog und umfasst fünf Gebäude. Ausgangspunkt stellt ein Bestandsgebäude aus dem Jahre 1909 dar, welches als Treffpunkt für Insulaner, Touristen und Schüler dienen soll. Ergänzt wird dieses um die notwendigen Schulgebäude. Ein neues massives Lehrgebäude mit Mensa und Werkhalle sowie zwei Wohngebäude für die Lehrer und Schüler vervollständigen den Campus. Aufgrund des Standortes in der sensiblen Dünenlandschaft erfolgt die Aufständerung der Wohngebäude, welche über Stege erreichbar sind und über die Dünen zu schweben scheinen. Der Eingriff in die Natur wird minimiert. Ein Pavillon aus Holz ist etwas abseits des Campus in den Salzwiesen verortet und dient als Rückzugsort und Partyraum. Ein zentraler Platz ergänzt das Ensemble auf dem windgeschützte Sitznischen und schattenspendende Kiefern zu finden sind.
Das Bestandsgebäude ist ein Mauerwerksbau, welches in den Originalzustand von 1909 zurückversetzt wird. Durch den Einbau einer Stahlkonstruktion werden Nutzräume wie eine Bar, eine Garderobe und Sanitär- und Lagerräume geschaffen, wobei der verbleibende Raum um eine Empore ergänzt wird.
Das Lehrgebäude beinhaltet eine Mensa und einen Werkbereich. Dieser gliedert sich in eine Werkhalle und Nebenräume für Seminare, Pausen und spezielle Handwerksarbeiten, die akustisch voneinander getrennt, jedoch miteinander visuell verbunden sind.
Das Wohngebäude der Schüler beinhaltet verschiedene Gemeinschaftsräume sowie Wohnraum für 60 Personen. Dabei teilen sich jeweils zwei Schüler einen Schlafraum, der sich auf zwei Etagen erstreckt und vier Schüler gemeinsam ein Wohnzimmer.
Die Lehrer leben in ihren Wohngebäude in privaten Duplex Wohnungen, die je nach Kollegium flexible geschaltet werden können. Im Dachgeschoss haben sie einen Gemeinschaftstraum, der mit einer Küche, einem Wohnzimmer und einem überdachten Außenraum ausgestattet ist.
Der Pavillon, etwas abseits in der Natur gelegen, dient mit seiner leichten Holzkonstruktion als Aussichtsplattform, die den Blick über die Salzwiesen auf das Festland ermöglicht und beinhaltet im Untergeschoss einen mit Lamellen abgegrenzten Rückzugsort mit Lager und Bartheke für Feiern.

Beschreibung der Besonderheiten

Das Projekt zeichnet sich durch die freie Setzung und das lockere Gesamtbild der einzelen Baukörper aus, wodurch sich das Ensemble in die sensible Dünenlandschaft fügt. Gleichzeitig wird das freie Lernkonzept der Schule unterstützt. Innen- und Außenräume wechseln sich immer wieder im Ablauf des Schulalltages ab, was zur Förderung der Individuen beiträgt. Die Wege sollen den Unterschied zwischen Wohnen, Arbeiten, Lernen und Leben verdeutlichen und somit den Schülern eine Struktur im Alltag geben, die sie auf das spätere Leben vorbereitet. Rückzugsorte und Räume für die aktive Teilnahme an der Gemeinschaft befinden sich in jedem Baukörper, sodass die Hojskole verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden kann. Die Gebäude passen sich über ihre Dachhaut, die sich bis zum Erdgeschoss auch in die Fassade zieht, an die Begebenheiten der Insel an. Wind, Salzwasser, Sturm und Regen führen zu erschwerten Bedingungen. Eine vorgesetzte Holzstruktur aus Lamellen fängt die extremen Winde ab und bietet den Gebäuden eine Schutzschicht vor Regen, die gleichzeitig auch als baulicher Sonnenschutz dient. Da die Dachdeckung aus Holz dauerhaft der Witterung ausgesetzt ist, ist sie konstruktiv von der wasserführenden Schicht und dem geschlossenen Dach unabhängig, sodass die Hölzer bei Bedarf jederzeit getauscht werden können.

Ein Windrad, etwas entfernt vom Campus gelegen, erzeugt über einen elektrischen Generator Strom. Ein Wechselrichter wandelt den Strom in nutzbaren  Wechselstrom um. Alle überschüssige Energie, die der Hojskole Campus nicht nutzen kann, wird in das Stromnetz der Insel eingespeist. Alle Gebäude werden über die Windenergie mit Strom versorgt. In der Werkstatt ist die zentrale Luftwärmepumpe untergebracht, die Warmwasser erzeugt und dieses über ein Nahwärmenetz an alle anderen Gebäude verteilt. Im arbeitsintensiven Werkstattbereich erreicht die Fußbodenheizung 16 C°, in den anderen Bereichen werden 21 C° vorgesehen. Eine Lüftungsanlage zur Be- und Entlüftung des Mensabereiches wird im Dachgeschoss integriert. Eine weitere RLT versorgt die Nebenräume der Werkstatt wie beispielsweise die Lackiererei mit Frischluft. Ein Stromspeicher sorgt für die Versorgung außerhalb der Windzeiten. Im Bestand ist eine Fußbodenheizung integriert. Die Belüftung erfolgt natürlich über Frischluft, die über die Giebelfenster abziehen kann. In dem Wohngebäude für die Schüler sorgen Wandheizungen, die in den sich regelmäßig wiederholenden Lehmschotten untergebracht sind, für ein behagliches Raumklima. Die Be- und Entlüftung der innenliegenden Alkoven erfolgt über eine natürliche Fensterlüftung der unten liegenden angrenzenden Schlafzimmer und wird durch ein mechanisches Be- und Entlüftungssystem unterstützt. Fenster auf 2 m Höhe belichten die Schlafkammern über die angrenzenden Schlaf- und Wohnräume. Die Küche wird als transparentes, licht- und luftdurchlässiges Element erbaut. Vertikale umlaufende Holzlamellen schützen das Gebäude vor Wind und bieten gleichzeitig einen baulichen Sonnenschutz. Das Wohngebäude der Lehrer verfügt über eine ähnliche technische Gebäudeausrüstung wie das Wohngebäude der Schüler. Vertikale in den Lehmschotten integrierte Wandheizungen sorgen für die Innenraumtemperaturen. Die Trinkwarmwasserbereitung erfolgt über Strom.

Auszeichnungen

-

Schlagworte

Architektur, Bildung, Schule, Holzbau, Holz, Tragwerk, Atmosphäre, Natur, Bauen, Holzrahmenbau, Nachhaltig, Kozept, Student, Schüler, Lernen, Leben, Arbeiten

Weitere Dokumente zum Objekt

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

24

 

Anzahl Betten

84

 

Anzahl Klassen

5

 

Anzahl Schüler

60

 

Anzahl Wohneinheiten

20

Das Objekt im Internet

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