Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer
Holistic Living
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
14109 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
429 m²
Wohnfläche
566 m²
Grundstücksgröße
1.207 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
3.091.307 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die deutschlandweit einzigartigen Plus-Energiehäuser bieten die Möglichkeit, als Ergänzung des Mietvertrages ein Elektrofahrzeug zu leasen und vorhandene elektrische Überschussenergie für Elektromobilität zu nutzen.
Bei der Planung und Konstruktion der Holistic Living Häuser wurde großen Wert auf nachhaltiges Bauen und die Verwendung ökologischer Baustoffe gelegt. Die Baumaterialien wurden über ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet, von der Gewinnung und Verarbeitung, über die Nutzung, Pflege und Veränderbarkeit bis hin zum Abriss und die Entsorgung bzw. Wiederverwendung. Natürliche Materialien wie Holz sorgen für gutes Raumklima und unterstützen die Wohngesundheit. Die Verwendung von Lehmputz im Treppenaufgang und in der oberen Etage trägt zur verbesserten Feuchteregulierung in den Häusern bei.
In einem erlebbaren Raumkonzept spiegelt sich eine Philosophie, in der der Mensch Teil seiner erlebten Umwelt ist. Durch die deckenhohe Verglasung im Erdgeschoss entsteht eine größtmögliche Transparenz zwischen Innen und Außen. Der Übergang zwischen den Innenräumen und dem privaten Grün wirkt dadurch zäsurlos – Architektur und Garten bilden ein Kontinuum. Es gibt keine streng voneinander abgegrenzten Raumbereiche sondern sinnvoll angeordnete räumliche Abfolgen, die hinsichtlich Gestalt, Nutzung und Form spezifisch gestaltet sind und szenographisch aufeinander reagieren können, um neue Zusammenhänge und Wohnerlebnisse geschaffen. Auch innerhalb der geschützten Innenräume entsteht der Eindruck vom „Leben im Grünen“.
Beschreibung der Besonderheiten
Dank der hohen Dichte effizienter Einzelkomponenten entsteht ein Plus-Energie-Haus. Die Häuser stellen mehr Primär- als auch Endenergie bereit als für Ihre Nutzung benötigt wird. Zur Umsetzung dieses Konzepts wurden folgende technische Maßnahmen ergriffen:
· Die elektrische Energie wird durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach gewonnen
· Die Energie für Heizung und Warmwasser wird durch Erdwärmepumpen bereitgestellt (die erforderliche elektrische Energie kommt aus den Photovoltaikanlagen). Im Sommer wird die Erdwärmepumpe zum Kühlen genutzt.
· Die Heizung der Räume erfolgt über eine Fußbodenheizung und in den Bädern zusätzlich über Handtuchheizkörper
· Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für die Reduzierung der Wärmeverluste durch Lüften und für die Regulierung der Luftfeuchte
· Es gibt ein Energiemanagementsystem inkl. Batterie zur Reduzierung der täglichen Lastspitzen. Wärmepumpen, Kühlschränke, Geschirrspüler, Ladestationen der Elektroautos sollen in Tageszeiten mit geringem Verbrauch elektrischer Energie eingeschaltet werden.
· Es kommen lediglich energieeffiziente Haushaltsgeräte und Beleuchtungsmittel sowie wassersparende Armaturen zum Einsatz
Der von den Mietern selbst genutzte Strom der Solaranlage ist kostenfrei. Nebenkosten für Heizung, Warmwasser und Strom können dadurch drastisch gesenkt werden.
· Für das Gartenwasser wurden eine Grauwasser-
Nutzungsanlage und eine Regenwasserzisterne installiert
· Ein Bus-System ermöglicht durch Gebäudeautomatisierung eine Steigerung der Energieeffizienz; dies geschieht durch Steuerung der Lüftung, des Sonnenschutzes, der Heizung und der sommerlichen Kühlung.
MOBILITÄT - BASIS UNSERES ZUSAMMENLEBENS
Mobilität zählt zu den Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – sie ermöglicht die Teilnahme am gemeinschaftlichen Leben und somit buchstäblich Fortschritt.
Elektrofahrzeuge stellen in diesem Zusammenhang einen alternativen Antrieb zum Wohle des Menschen und der Umwelt dar. Insbesondere für Pendler aus den Randgebieten mittelgroßer und großer Städte stellen Elektrofahrzeuge eine attraktive Alternative dar. Elektromobilität erweist sich als perfekte Antwort auf die räumliche Dynamik des Pendelverkehrs, da durch emissionsfreies Fahren ein verantwortungsvolles Werkzeug für die Zukunft des „Wohnen im Grünen“ geschaffen ist.
ELEKTROMOBILITÄT UND DAS IDEALE STADTAUTO
Das Konzept der Miethäuser „Holistic Living“ greift an genau dieser Stelle ein und bezieht den Aspekt der Mobilität energetisch in das statische Prinzip der Immobilie mit ein.
Neben dem technischen Vorsprung und dem Schutz von Klima und Ressourcen, können die Mieter der Häuser auch von dem finanziellen Nutzen profitieren: das über eine Mietgutschrift finanzierte E-Auto bringt kaum weitere Kosten für die Mieter
Für das Einfamilienhaus gelten folgende Werte: Die Photovoltaik- Anlage produziert durchschnittlich 10.000 kWh im Jahr, wovon bei normalem Verbrauch durch eine Familie rund 3.500 kWh/a genutzt werden. Die Sole-Wasser-Erdwärmepumpe mit Erdsonden verbraucht zuzüglich circa 2.900 kWh/a. Somit wird im Einfamilienhaus ein Überschuss von 3.600 kWh/a erzeugt. Ein e-smart verbraucht zwischen 15 und 20 kWh/km – bei maximalem Verbrauch von 20 kWh/km bedeutet dies einen Plus von rund 19.500km, die die Mieter jährlich mit der überschüssigen Energie des Hauses verfahren können.
Den Mietern der Doppelhaushälften stehen mit einem Smart bei durchschnittlichem Normalverbrauch je Haus rund 7.000km jährlich zur Verfügung.
RESSOURCENSCHONUNG UND WOHNGESUNDHEIT
Bei der Planung und Konstruktion der Holistic Living Häuser wurde großen Wert auf nachhaltiges Bauen und die Verwendung ökologischer Baustoffe gelegt. Die Baumaterialien wurden über Ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet, von der Gewinnung und Verarbeitung, über die Nutzung, Pflege und Veränderbarkeit bis hin zum Abriss und die Entsorgung bzw. Wiederverwendung. Baustoffe wie Abdichtungsmaterialien werden auf ein absolutes Mindestmaß reduziert und nach Möglichkeit nicht verklebt, sodass die Baustoffe am Ende Ihres Lebenszyklus getrennt wiederverwendet oder entsorgt werden können. Die verwendeten Materialien zeichnen sich allerdings nicht nur durch ihre vollständige Rezyklierfähigkeit, sondern auch durch ihre raumklimatischen Eigenschaften aus. Natürliche Materialien wie Holz sorgen durch gutes Raumklima und unterstützen die Wohngesundheit. Die Verwendung von Lehmputz im Treppenaufgang und in der oberen Etage trägt zur verbesserten Feuchteregulierung im Haus bei.
CO2 EINSPARUNG DURCH PLANERISCHE INTELLIGENZ
Neben einem gesunden und angenehmen Wohnklima stand auch die Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs im Zentrum der planerischen Arbeit. Um dies zu erreichen, wurde bereits im Entwurf eine Reihe planerischer Entscheidungen getroffen, die die CO2-Bilanz der Häuser verbessern.
· die Ausrichtung der Fensterflächen nach Süden bzw. Südosten und Südwesten
· geschlossene Fassadenflächen nach Norden
· Auskragende Obergeschosse und Dachflächen, um bei hohem Sonnenstand im Sommer Verschattung zu bieten und im Winter solare Wärmegewinne zu generieren
· die stark beschienenen Fensterflächen im Obergeschoss erhalten starre Sonnenschutzelemente über den Fenstern und elektrisch ansteuerbare, außenliegende
Sonnenschutz-Jalousien
· alle Wände, Decken und Fenster sind hochgedämmt (U-Werte zwischen 0,11 und 0,15 W/m K , Fenster 0,9 W/m K), um die Transmissionswärmeverluste im Winter zu minimieren
· Verwendung des Baustoffs Holz für die Innen- und Außenwände, Fassadenbekleidung, Decken und Fußböden sowie Verwendung von Papierflockendämmung (Isofloc).
Dadurch Ausnutzung der positiven Eigenschaften von Holz in Hinblick auf C02 -neutrale Gewinnung, eine hohe spezifische Wärmekapazität (sommerlicher Wärmeschutz), regionale Verfügbarkeit, problemlose Wiederverwendbarkeit, und die
Vermeidung des Erfordernisses giftiger Zusätze
· Die einzigen Gebäudeteile, die nicht aus Holz bestehen können, sind die Keller - sie wurden aus Beton hergestellt.
Im Ergebnis vereint das Projekt auf vorbildliche Weise Mobilität (E-Auto) und Immobilität (Architektur). Die Häuser schaffen einen Synergieeffekt zwischen Bauen und Verkehr, der zudem Aspekte des Komforts und der Gesundheit beispielhaft aufgreift. Die Wertschätzung der Natur bildet die Wohnkultur der Zukunft.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
18,10 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
23,64 kWh/(m²a)
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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