Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2020
Holzhybridbau: 132 neue Wohnplätze im Passivhausstandard - Variowohnen Wuppertal
42119 Wuppertal, Max-Horkheimer-Straße 160-168
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ACMS Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Max-Horkheimer-Straße 160-168, 42119 Wuppertal, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2020
Nachhaltigkeit
Passivhaus-Zertifizierung
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
15.630 m³
Bruttogrundfläche
5.300 m²
Nutzfläche
3.815 m²
Verkehrsfläche
415 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
15.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
In unmittelbarer Nähe zur Universität Wuppertal wurde ein Restgrundstück für die Bereitstellung von 132 studentischen Wohnplätzen genutzt. Der Ort galt wegen des sehr schmalen Zuschnitts und der extremen Hanglage (18m Höhendifferenz) als unbebaubar. Der Entwurf wandelt die spezifischen Besonderheiten ins Positive: Die Hanglage wird zur höhenversetzten Erschließung der Häuser und zur Minimierung der gebauten Verkehrsflächen genutzt. Die Enge des Grundstücks wird mittels gestalteter Grenzüberschreitung kompensiert. Das Grün der angrenzenden Kleingartensiedlung fließt zwischen den Häusern in die Außenanlagen des Wohnheims. Die bestehende Infrastruktur der Uni mit ÖPNV, Parkhäusern, Gastronomie, Rechenzentrum und Anschluss an die Fernwärme wird genutzt.
Variowohnen
Im Rahmen des BBSR-Forschungsprogramms wurde ein Modulsystem entwickelt, das auf reduzierten Flächen für unterschiedliche Nutzer hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum realisiert. Individualräume werden über unterschiedliche Gemeinschaftsbereiche geschaltet, vom Einzelappartement bis zur 6er-WG. Besonders an diesem BVH ist die extrem komprimierte Erschließung. Die kleinen Häuser werden als Durchwohner mit zweiseitiger Zugängigkeit aus dem Hang organisiert. Das große Haus ist über eine Helixtreppe mit Aktivierung aller Fassaden für die HNF angelegt. Die profilierten Fassadentafeln legen sich wie ein unterschiedlich geöffneter Vorhang über die Grundstruktur. Dies lässt einen Ausgleich zwischen Öffnung und Diskretion zu und schafft eine differenzierte Gestaltung des Gebäudetypus.
DBNB Gold
Die im öffentlich geförderten Wohnungsbau realisierten Gebäude erreichen den DBNB Gold-Standard. Mittels Passivhaus- und KfW 40-Standard wurde der Energiebedarf auf 40% der EnEV-Anforderungen reduziert. Durch Anschluss an das örtliche Fernwärmenetz (Abwärme Müllverbrennung) erfolgt eine umweltfreundliche Energieerzeugung. 70% der Wohneinheiten sind barrierefrei, die Übrigen sind vorgerüstet. Die Wohnfläche liegt mit 30m² pro Person um 40% unter dem Bundesdurchschnitt. Mittels E-Mobilität, Car-Sharing und ÖPNV wurde der Stellplatzbedarf auf 20% reduziert. Die Nutzungsebenen können ohne Eingriffe in die Tragstruktur umorganisiert werden. Die Graue Energie wurde über Holztafelkonstruktionen und Leichtbauweisen deutlich reduziert, die Einsparung in den Fassadenkonstruktionen liegt z.B. bei über 200 Tonnen CO2.
Beschreibung der Besonderheiten
Mit dem Förderprogramm Variowohnen möchte das BMUB im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau bezahlbaren Wohnraum für Studierende, Auszubildende und Senioren schaffen. Die Höhe der Förderung richtet sich nach dem Innovationspotential, das über ein Punktesystem errechnet wird. Dieses Projekt erfüllt viele der Förderkriterien und wurde daher vom Fördergeber als herausragendes Modellvorhaben eingestuft.
Wirtschaftlichkeit
Die Gebäude sind als Baukastensystem konzipiert. Verschiedene vorgefertigte Elemente sind in einem System derart organisiert, dass eine variable Gestaltung der einzelnen Gebäude sowie eine flexible Nachnutzung möglich sind. Im Einzelnen wurden folgende Systeme gewählt: - Rohbau aus Stahlbeton-Fertigteilen und Spannbeton-Hohldielen - Fassade aus Holztafelelementen mit integrierten Lüftungsanlagen - Sanitärzellen aus selbsttragenden Sandwich-Elementen aus Stahlblechen. Der Baustoff Holz trägt durch eine werkseitige Vorfertigung der Holztafelelemente zur Bauzeitverkürzung bei und sorgt für eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz.
Nachhaltigkeit
Die im öffentlich geförderten Wohnungsbau realisierten Gebäude erreichen den DBNB Gold-Standard. Die Ausführung in Passivhausqualität übertrifft die derzeitigen Vorgaben der Energieeinsparverordnung EnEV und ermöglicht den Nachweis als KfW-Effizienzhaus 40 Plus.
Energieeffizienz
Die Ausführung in Passivhausqualität übertrifft die derzeitigen Vorgaben der Energieeinsparverordnung EnEV und ermöglicht den Nachweis als KfW-Effizienzhaus 40 Plus. Durch die ausgeführte Hybridbauweise können Wärmebrücken stark minimiert und somit auch potentielle Energieverluste minimiert werden, welches sich vorteilhaft auf die Betriebskosten auswirkt.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
8,32 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
27,00 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
132
Das Objekt im Internet
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