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Architekturobjekte


Holzmodulbau-Kita für die Kleinstadt Spaichingen

Mit freundlicher Unterstützung von KLEUSBERG

In der Kleinstadt Spaichingen an der Prim entstand eine neue Kindertagesstätte. - Holzmodulbau-Kita für die Kleinstadt Spaichingen

© Rüdiger Mosler

Das Konzept sieht großzügige Räume vor, die bei Bedarf eine Umorganisation der Gruppenformen zulassen. - Holzmodulbau-Kita für die Kleinstadt Spaichingen

© Rüdiger Mosler

Mit freundlicher Unterstützung von KLEUSBERG

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Spaichingen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

06.2022

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Sechs zusätzliche Betreuungsgruppen in Rekordzeit
In der Kleinstadt Spaichingen an der Prim entsteht eine neue Kindertagesstätte. Die letzte Bedarfsermittlung verzeichnete in den vergangenen Jahren einen Anstieg der Geburtenrate und damit auch einen erhöhten Betreuungsbedarf – sowohl für Kinder unter als auch über 3 Jahren. Um dem Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kitaplatz langfristig gerecht werden zu können, entschloss sich die Stadt für einen 6-gruppigen Neubau, durch den 94 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden.

Ökologie versus Zeit
Spaichingen soll sich naturnaher entwickeln. Daher bestand seitens des Bauherrn der Anspruch, eine möglichst ökologische Bauweise zu wählen. Gleichzeitig war der zeitliche Rahmen aufgrund der nur bis Juni 2022 zur Verfügung stehenden Fördergelder sehr begrenzt. Konventionell „Stein auf Stein“ bauen kam somit nicht in Frage. Die Modulbauweise hingegen stellte eine Lösung dar, bei der beide Aspekte miteinander zu vereinbaren waren. Im Rahmen einer Funktionalausschreibung erhielt KLEUSBERG schließlich Ende Juli diesen Jahres den Zuschlag für die Neubaumaßnahme. Die Gründungsarbeiten starten bereits im November, die Modulmontage wird im Februar 2022 beginnen, sodass die Fertigstellung fristgerecht Ende Juni 2022 erfolgen kann.
Den Gebäudeentwurf übernahm eine stadteigene Architektin. Mit geringen Anpassungen wurde dieser in ein modulares Konzept überführt und der eingeschossige Bau entwickelt, welcher sich aus insgesamt 63 Raumsegmenten zusammensetzen wird.

Optimale Integration in das bestehende Umfeld
Das Grundstück befindet sich im ehemaligen Garten des mittlerweile aufgelösten und zu einem Gesundheitszentrum umstrukturierten Kreiskrankenhauses. Das 5.000 Quadratmeter große Gelände wurde vonseiten des Betreibers nicht mehr benötigt, sodass der Landkreis Tuttlingen das Grundstück an die Stadt verkaufte. Die Fläche stand somit für die neue Betreuungseinrichtung zur Verfügung. Die Entscheidung für den Neubau wurde seitens des Betreibers begrüßt.
Die Bestandsgebäude des Krankenhauses existieren nach wie vor. Daher stand die umliegende Bebauung, zu der weitere Schwesternwohnheime zählen, Pate beim architektonischen Konzept. Es handelt sich um Gebäude mit klaren kubischen Strukturen und Flachdächern. Angelehnt an diese Bauten soll auch die Kindertagesstätte auf dem Areal ausgeführt werden, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.

Kindgerechte Architektur, zeitgemäßes Konzept
Der Neubau teilt sich in sechs Gruppen. Die Kinder werden hier partiell altersgemischt betreut. Zwei Bereiche sind auf Kleinkinder ausgerichtet. Darüber hinaus berücksichtigt die Raumplanung die Angebote der „verlängerten Öffnungszeiten“ (VÖ) und des Ganztags. Das Konzept sieht großzügige Räume vor, die bei Bedarf eine Umorganisation der Gruppenformen zulassen, wenn sich die Altersstrukturen im Laufe des Kitabetriebs ändern.

Das pädagogische Konzept und der Entwurf der Kita in Spaichingen beruht auf der Idee, gemischte Altersgruppen von den Kleinkindgruppen zu separieren und auch die Außenbereiche gesondert anzulegen, um altersgerechte Spiel- und Entwicklungszonen zu bieten.
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt zunächst über ein großzügiges Foyer. Dort angrenzend befinden sich die Spielflure zu den Räumen der Kleinkinder im süd-östlichen Teil und denen der altersgemischten Gruppen im Süd-Westen des Gebäudes. Bewusst am Eingang angesiedelt ist der Turn- und Mehrzweckraum, welcher gruppenübergreifend genutzt wird und als direkter Ablenkungspunkt dient, um den Kindern die Eingewöhnung in der Einrichtung zu erleichtern. Auch für einen späteren Wechsel von den Kleinkindern zu den altersgemischten Gruppen soll durch gemeinsame Funktionsbereiche eine Art Vertrautheit geschaffen und etwaige Ängste vor „Neuem“ von Beginn an genommen werden.
Den Gruppenräumen der Kleinkinder sind Schlafbereiche, denen der Elementarkinder jeweils Nebenräume zugeordnet. Wickelbereiche sind durch innenliegende Fenster einsehbar, ein Austausch untereinander ist durch Sicht- und Blickbeziehungen und direkte Zuwege einfach möglich, sodass eine teiloffene Struktur im Kindergarten gelebt werden kann. Zusammen mit Einrichtungsdetails wie einer pädagogischen Küche soll der Präventionsschutz damit gefördert werden.

Rücksichtnahme gegenüber Nachbarn
Auch bei der Raumanordnung wurde das Umfeld und in diesem Zuge die Lärmemissionen gegenüber den sensiblen Nachbarbebauungen wie einer psychologischen Tagesklinik und einem Hospiz berücksichtigt. Um den Geräuschpegel für die Patienten möglichst gering zu halten, wurden die Büro- und Aufenthaltsräume der ErzieherInnen statt der Gruppenbereiche dorthin ausgerichtet. Der Garten der Kleinkindgruppen wird durch einen Erdwall und entsprechende Bepflanzungen lärmschützend angelegt werden. Die Außenspielfläche der Elementarkinder ist gen Süden und Westen geplant, wo sich allgemeine Wohngebäude befinden und ausreichend Abstand zu vorhandenen Bauten gegeben ist.
 

Objektdetails

Das Objekt im Internet

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