Hotel am Steinplatz Berlin
10623 Berlin, Steinplatz 4
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Steinplatz 4, 10623 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
05.2013
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
1913 wandelte der damalige Eigentümer Max Zellermayer das Gebäude in ein Hotel um und machte es bis in die 70er-Jahre zu einem exklusiven Treffpunkt für Künstler und Gelehrte. Seit 1971 ist der Gebäudekomplex als Einzeldenkmal und als Bestandteil des Denkmal-Ensembles am Steinplatz in der Denkmalliste des Landes Berlin erfasst. In den 70er-Jahren wurde es zum Seniorenheim umgebaut, bis ins Jahr 2000 als solches genutzt und dann dem Verfall preisgegeben. Durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und durch Umbaumaßnahmen in der Vergangenheit war das Gebäude komplett entkernt, sodass nur noch die tragenden Mauern und die Fassade erhalten blieben.
„Wir haben wenig vorgefunden, das Gebäude war im Prinzip ein hohler Vogel“, beschreibt die Architektin Claudia Dressler ihren ersten Eindruck. In ihren Augen ist Endell mehr Künstler als Architekt. Die Architektin beschäftigte sich intensiv mit Endells Formensprache, indem sie Bücher studierte und mit Kunsthistorikern zusammenarbeitete. Sie griff die vorhandenen Elemente, wie die Fassade und die Fragmente der Stuckdecke, bei der Gestaltung des Gebäudes auf, interpretierte sie aber neu. Ein Konzept, das sowohl dem historischen Gebäude als auch seiner kulturellen Bedeutung gerecht wird. Als Inspiration dienten der Architektin auch die Erinnerungen der Tochter des ehemaligen Hoteliers, Ilse Eliza Zellermayer. „Frau Zellermayer hat sich sehr gefreut, dass das Gebäude saniert wurde. Es ist die Erfüllung ihres Lebenstraums“, schwärmt Claudia Dressler. Im Rahmen der Sanierung wurden die Fundamente statisch ertüchtigt und der Keller mit einer wasserundurchlässigen Sohle versehen. Unter dem begrünten Innenhof entstand eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen. Das ursprüngliche Holzdach wurde oberhalb des letzten Vollgeschosses in der vierten Etage komplett abgetragen und das Gebäude um ein sechstes Stockwerk erweitert. Das neue Dach ist mit Stahlrahmen ausgesteift und beherbergt den Spa- und Fitnessbereich, der sich inklusive zweier Spa-Suiten mit Zugang zum Wellnessbereich bis auf den fünften Stock erstreckt. Neben Fundamenten und Dach ließ die Architektin auch die Holzbalkendecken statisch ertüchtigen und teilweise ersetzen. Die Decken zwischen Unter- und Erdgeschoss sowie über dem vierten und fünften Stock sind heute als Stahlbetondecken ausgeführt. „Zwar greift die EnEV nicht im Denkmalschutz, aber alle neuen Bauteile erfüllen die aktuellen Wärmeschutzvorgaben“, erläutert die Architektin. Beispielsweise wurden die alten Holzfenster den heutigen Anforderungen an Wärmeschutz und Hygiene nicht gerecht. Daher ließ Claudia Dressler die Fenster originalgetreu nachbauen.
Für den Innenausbau wurde der Hotelspezialist und Interior Designer Tassilo Bost beauftragt. Er gestaltete die öffentlichen Zonen, den Spa-Bereich, die 84 Hotelzimmer und zwei Suiten. Die Herausforderung bestand darin, die Ansprüche eines modernen Hotels in einen Grundriss zu integrieren, der ursprünglich für den Wohnungsbau vorgesehen war. Durch die hohen Decken, teilweise mit originalen Stuckelementen versehen, und die hochwertige Ausstattung erinnern die Hotelzimmer optisch an den gehobenen Wohnungsbau. Kein Zimmer gleicht nun dem anderen.
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