Architekturobjekt 803 von 812

Architekturobjekte


Hotel de Rome Berlin

10117 Berlin, Behrenstraße 37

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Behrenstraße 37, 10117 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

06.2007

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Tommaso Ziffer Architecture Interior Design, Rom (I)

Bauleistung: Fliesen, Platten

Berliner Ausbau GmbH

Kopenhagener Str. 96

13158 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 91602-0

home@berliner-ausbau.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

The Rocco Forte Collection, London (UK)

Fachplanung

Kardoff Ingenieure Lichtplanung

Hölderlinstr. 11

14050 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 3699904-0

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein gelungenes Beispiel für eine Großformatverlegung

Das Hotel de Rome am einstigen Forum Fredericianum, dem heutigen Bebelplatz, ist ein neues, spektakuläres Fünf-Sterne-Haus mitten im historischen Herzen der Hauptstadt. Das vom britischen Hotelmagnat Sir Rocco Forte betriebene Hotel befindet sich in einem historischen Gebäude aus der Gründerzeit, das zwischen 1887 und 1889 nach den Plänen des Architekten Ludwig Heim erbaut wurde. Bis 1945 diente es als Stammhaus der Dresdner Bank, anschließend war es Hauptsitz der Staatsbank der DDR. Beeindruckend ist die klassizistische Außenfassade des Gebäudes. Innen ist das Hotel ein moderner Palast mit dem Charme längst vergangener Zeiten. Als Architekt für den Innenausbau konnte der italienische Designer Tommaso Ziffer gewonnen werden, der sich schon beim Hotel Russie in Rom einen Namen machte. Er hat es gemeinsam mit der Designerin Olga Polizzi geschafft, die klassische Architektur des ehrwürdigen Gebäudes mit modernen Designelementen zu bereichern.

Behutsam wurde das Innere des Hauses renoviert. Marmorsäulen, Terrazzoböden, Mosaike und Wandmalereien erstrahlen in neuem Glanz. Alte Eichentreppen, eiserne Treppengeländer, Holz und Stuck wurden sensibel aufbereitet. Entstanden ist so eine glanzvolle Hotel-Architektur, die in einem stilvollen Ambiente historische und moderne Elemente harmonisch miteinander vereint. Die Besonderheiten des klassizistischen Baus sind auch heute noch als Blickfang erhalten: Das ehemalige großzügig angelegte Foyer des einstigen Bankhauses dienen heute als prächtige Eingangshalle mit integrierter Rezeption, Bar und Hotelrestaurant. Im Erdgeschoss beeindruckt zudem die über zwei Geschosse angelegte, einstige Kassenhalle, die im Zuge der Umnutzung zu einem eindrucksstarken, über 270 Quadratmeter großen Palm-Court Ballsaal umfunktioniert wurde.

Unter dem historischen Dach vereint das stilvolle Meisterwerk insgesamt 146 Zimmer, davon 72 Classic- und 29 Deluxezimmer. Dazu kommen 9 Executive- und 3 Deluxesuiten sowie eine imposante Präsidentensuite. Ein Renner sind dabei die Suiten in der ehemaligen Vorstandsetage im ersten Stock. Sie sind hinter schalldichten Doppeltüren versteckt und besitzen noch die original Holzvertäfelung, in der noch Granatsplitter aus dem Krieg stecken.
Bei allen Materialen, die im Zuge des Umbaus zur Einsatz kamen, legten Planer und Bauherr größten Wert auf Design und Qualität. So wurden die Bäder in den über 100 Zimmern mit großformatigen, raumhohen Naturwerksteinsteinplatten ausgekleidet. Zum Einsatz kamen dabei verschiedenen Natursteinarten, unter anderem ein schwarzer Basalt der Sorte Nero Assoluto sowie Natursteinmosaike. Vor den eigentlichen Verlegearbeiten wurden die Flächen begradigt, grundiert und mit einer Verbundabdichtung gemäß ZDB-Merkblatt "Hinweise für die Ausführung von Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich" (Stand Januar 2005) abgedichtet (Sopro Flächendicht flexibel und Sopro DichtSchlämme Flex). Die vom Bauherrn gewünschten großformatigen Platten verlangten seitens der Verlegung besondere Überlegungen, welche grundsätzlich auch in der Kalkulation zu berücksichtigen sind, damit man später nicht Schiffbruch erleidet.

Die Praxis zeigt, dass eine Großformatplatte nicht problemlos auf den vorzufindenden Estrich- und Putzflächen verlegt werden kann, obwohl die Vorgewerke die vorgegebenen Maßnahmen nach DIN 18?202 eingehalten haben. Dies ist darin begründet, dass selbst die erhöhten Anforderungen nach DIN 18202 für die Erstellung von Oberflächen nicht ausreichend sind, um eine Großformatplatte ohne Vorarbeiten verlegen zu können. Aufgrund der Problematik wird es in der neuen DIN 18157 diesbezüglich einen entsprechenden Verfahrenshinweis geben. Für den Verleger bedeutet dies, dass er in seiner Kalkulation auf jeden Fall eine Position "Ausgleichen/Spachteln" berücksichtigen muss.

Eine Großformatverlegung erfordert in der Regel also immer einen zusätzlichen Arbeitsgang in Form von Spachteln, um eine planebene Fläche zu erhalten. Im Bodenbereich sind es in der Regel unterschiedliche Estrichkonstruktionen, auf welchen der Belag verlegt wird. Hier gilt es, im Vorfeld die Belegereife des Estrichs zu ermitteln. Dazu ist es notwendig, die Restfeuchte des Estrichs mit einem CM-Gerät festzustellen. Bei Zementestrichen ist eine Restfeuchte von 2% und bei calciumsulfatgebundenen Estrichen von 0,5% (unbeheizt) bzw. 0,3% (beheizt) einzuhalten. Weiterhin sind entsprechend die Oberflächenfestigkeit, die Feldgrößen, die Bewegungsfugenausbildung etc. aufzunehmen, auszuwerten und festzuhalten, um zu entscheiden, ob eine Verlegung bedenkenlos möglich ist.

Vor allem dann, wenn die Großformatverlegung auf einem calciumsulfatgebundenen Estrich durchgeführt werden soll, ist Vorsicht geboten. Aufgrund des sehr geringen Fugenanteils und der in der Regel sehr dichten Belagsmaterialien (z.B. Feinsteinzeug) haben sich Haftverbundschäden speziell im Zusammenhang mit Großformatplatten in jüngster Zeit gehäuft. Eine Erklärung hierfür ist, dass die Feuchte aus dem Verlegemörtel nicht so schnell wie gewünscht und notwendig aus der Konstruktion heraus diffundieren kann, so dass sich in der oberen Zone des calciumsulfatgebundenen Estrichs eine Rückdurchfeuchtung einstellt, welche die Oberflächenfestigkeit des Estrichs negativ beeinflusst. Kommt es nun zum Beispiel zu temperaturbedingten Spannungen, ist ein Abscheren des Belags in dieser geschwächten Zone leicht möglich. Daher ist es sehr vorteilhaft, calciumsulfatgebundene Estriche, welche mit einer Großformatplatte belegt werden sollen, im Vorfeld mit einer Reaktionsharzgrundierung abzusperren. Diese Maß-nahme sollte bereits ab einem Plattenformat von 40x40 cm beraten und berücksichtigt werden. Für diesen Arbeitsgang ist Sopro Epoxi-Grundierung zu verwenden, welche im frischen Zustand mit Sopro Quarzsand grob abgesandet wird.

Wurde der Untergrund (Boden) - wie zuvor beschrieben - ausgeglichen und, falls erforderlich, abgedichtet, lassen sich die Platten im Dünnbettverfahren mit Sopro VarioFlex® Marmor, welches auch wahlweise mit der Mittelbettkelle aufgekämmt werden können, verlegen. Für Wandflächen mit Naturwerkstein ist auf Grund seiner hohen Standfestigkeit Sopro's No.1 weiß schnell Flexkleber zu verwenden. Grundsätzlich gilt, dass Großformatplatten vor dem Verlegen mit einer rückseitig aufgebrachten Kontaktspachtelung zu versehen sind, um Lufteinschließungen, sowie mögliche Hell-Dunkel-Effekte zu verhindern. Gewisse Natursteinsorten sowie künstlich hergestellte Platten neigen beim Verlegeprozess zum Schüsseln. Herrscht Ungewissheit, ist in jedem Fall der Bauchemieher-steller zu kontaktieren; denn nur er kann in diesem Fall eine gezielte Verlegeempfehlung geben.

Sollen sehr dicke, schwere Großformatplatten aus Naturwerkstein großflächig verlegt werden, ist in der Regel eine Mörtelbettdicke auf der Estrichkonstruktion von 10-20/25 mm erforderlich, um alle Platten plan eben verlegen zu können. Hierfür ist es notwendig, einen Mörtel für die Verlegung zu verwenden (Sopro MittelDickbettMörtel), der trotz der schweren Platte auch bei 20-30 mm Mörtelbettdicke noch eine hohe Standfestigkeit besitzt, so dass die Platte weder absackt, noch der Mörtel aus den Fugen quillt. Eine selbsttragende Dickbettverlegung (schwimmende Konstruktion) in Verbindung mit Großformatplatten ist vor dem Hintergrund möglicher hoher Verkehrslasten nicht zu empfehlen und sollte daher nicht gewählt werden. Dies ist darin begründet, dass eine Dickbettkonstruktion keine klar definierte Druck- und Biegefestigkeit im Vergleich zu einer Estrichplatte besitzt.

Nach Abschluss der Verlegearbeiten wurden die Flächen mit dem Fugenmörtel Sopro Saphir® M MarmorPerlFuge ausgefugt.

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