Architekturobjekte
Hotel Eisvogel – Wirkungsvoll umgestaltet
93333 Bad Gögging, An der Abens 20
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Eva Mittner
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Eva Mittner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
An der Abens 20, 93333 Bad Gögging, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
05.2021
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Nach einem grundlegenden Umbau vor mehreren Jahren wurde das Vier-Sterne-Wellnesshotel Der Eisvogel im niederbayerischen Kurort Bad Gögging nun erneut saniert. Der Kern des Hauses behält nach der Modernisierung seinen atmosphärischen Charakter. Modern und exklusiv hat man jetzt 25 Zimmer und Suiten völlig umgestaltet. Ergänzend dazu ist die Betreiberfamilie mit einem cleveren Energiekonzept zukunftsorientiert aufgestellt.
Einen wichtigen Schritt in Sachen Hotelerweiterung erreichten die Gastgeber bereits vor einem Jahrzehnt mit dem Anbau des Wellness- und Spa-Bereichs und einem Gebäude mit 24 neuen Zimmern und Suiten sowie einer praktischen Verbindung zum Haupthaus. Die Eigentümerfamilie ließ ein ungewöhnliches Badehaus bauen und eine neue Hotelbar und einen Tagungsbereich mit 2 Räumen einrichten.
Innerhalb des Badehauses entstand ein 12 mal 8 Meter großer Pool und eine kleine, aber feine Saunalandschaft mit Infrarot-Sauna, Finnischer Sauna, Soledampfbad und Garten-Sauna-Haus. Auf zwei Etagen gibt es ergänzend dazu 15 Anwendungsräume und Spa-Suiten.
Familiensache
Seit mehr als siebzig Jahren befindet sich das 58-Zimmer-Haus bereits im Besitz der Familie Zettl-Feldmann. Die Geschichte begann 1949 mit einem kleinen namenlosen Café, dessen Gäste im nahegelegenen Weiher einen Eisvogel beobachteten. Schnell wurde der schillernde, gefiederte Jäger zum Symbol und Namensgeber. Nach und nach wandelte sich das Café Eisvogel zum Wirtshaus mit Gästezimmern und großem Veranstaltungssaal und erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Mit der Bohrung und Nutzung von Thermalwasser in den späten 1970er Jahren veränderte sich der Ort Bad Gögging und über die Jahrzehnte wurde auch das Haus der Familie Zettl-Feldmann immer großzügiger erweitert.
In vierter Generation unterstützt seit 2020 Theresa Feldmann ihre Mutter Margit im Hotel. Als passionierter Landwirt bewirtschaftet Martin Feldmann seit knapp 30 Jahren die angeknüpfte Landwirtschaft „Feldmann Hof“. So kommen Gäste immer in den Genuss von tagesfrischem, selbst angebautem Obst und Gemüse und on top Abensberger Spargel. Ergänzende Zutaten bezieht man hauptsächlich von regionalen Produzenten.
Neue Meilensteine in Naturkulisse
Jetzt wurden in dem an das Haupthaus angrenzenden Gästehaus erneut 25 Zimmer und Suiten umfassend saniert. Die Räume mit völlig neuem Look sind zwischen 38 und 48 Quadratmetern groß. Es kamen edle Massivholzböden aus Eiche, hochwertige Stoffe aus Samt und Baumwolle sowie Fliesen in Marmoroptik und für das Hotel eigens angefertigte Möbel zum Einsatz. Der in der nahegelegenen, unberührten Naturlandschaft der Donau-Auen beheimatete Eisvogel diente als Ideengeber für das gesamte Design. Deshalb wirken die modernisierten Räume im ersten Obergeschoss nun in den vogeltypischen Schattierungen Blau, Rostorange und sanftem Beige so außergewöhnlich und frisch. Weitere helle Naturtöne ergänzen die Farbpalette in der zweiten und dritten Etage. Für die anspruchsvolle Konzeption und als Projektverantwortliche zur Durchführung der Maßnahmen hat man das Spezialistenteam von Geisler & Trimmel aus Tirol beauftragt.
„Wir hatten nur ein kleines Zeitfenster für diese Sanierung“ berichtet die Hotelchefin Margit Zettl-Feldmann „Das Unternehmen kannten wir bereits aus früheren Gesprächen, nun kam es zur Beauftragung und wir haben die gesamte Planung, Ausschreibung und Bauleitung von der Tiroler Firma stemmen lassen. Das war in der sportlichen Bauzeit von knapp 4 Monaten eine Mammutaufgabe, aber wir haben es nicht bereut.“
Die beteiligten Experten hielten nicht nur das Budget genau ein, sie sorgten für einen reibungslosen Bauablauf, in dem alle Gewerke zügig Hand in Hand arbeiteten. Alle relevanten Zimmer wurden kernsaniert, effiziente neue Verkabelung installiert und die Räume in jeder Hinsicht neu gestaltet. Wichtig war den Gastgebern der konsequente Naturbezug und viel Licht, viel Luft, viel Platz.
„Bad Gögging ist durch seine Kompetenz im Gesundheitssektor bekannt. Im Juli 2021 wurde das Heilbad von Bad Gögging als Teil des Donaulimes in die UNESCO Welterbe-Liste aufgenommen“ erklären die Gastgeber. „Mit den neuen, stylischen Zimmern knüpfen wir daran an und wollen uns für die nächsten Jahre passend dazu aufstellen.“
Der neue „Eisvogel-Look“ wurden jedoch noch clever ergänzt durch eine Ausrichtung, die der Eigentümer-Familie besonders am Herzen liegt. Für die aktuellen Herausforderungen zu den Themen, Energie, Wärme und Strom hat man einen ganz eigenen Weg gefunden – und viele unterschiedliche Lösungsansätze.
Neues Blockheizkraftwerk und Photovoltaik für Unabhängigkeit
„Wir haben wie die meisten Hotels einen enormen Energiebedarf und einen hohen Warmwasserverbrauch“ sagt Gastgeber Martin Feldmann. „Hinzu kommen auch Heizung und Strom, die wir im Betrieb verbrauchen. Deshalb haben wir in Energiekonzepte investiert, die auf lange Sicht Energie und somit Geld sparen. Dazu braucht man aber viele Bausteine und nicht nur eine Ausrichtung.“
Aus diesem Grund wurde 2004 – zusammen mit zwei weiteren Abnehmern – in eine Hackschnitzelheizung investiert. Das Holz kommt aus eigenem Wald und von regionalen Waldbauern. Schon 2010 wurde die erste Photovoltaikanlage mit 20 kW/p installiert.
2020 hat man die Brauchwasseranlage umgestellt auf zwei Pufferspeicher mit zwei Frischwasserstationen. Die Wärme für die Brauchwasseranlage wird aus einem 20 kW Blockheizkraftwerk (und der Wärmerückgewinnung aus der Kälteverbundanlage gewonnen. 2021 wurde schließlich das Konzept mit weiteren 100 kW Photovoltaik sinnvoll ergänzt. Durch Photovoltaik und Blockheizkraftwerk erzeugt man jetzt 60 Prozent des Strombedarfs selbst. Das war jedoch nur ein erster Schritt. Inzwischen kamen viele weitere hinzu: Alle herkömmlichen Lichtsysteme tauschte man bereits vor Jahren zu LED-Beleuchtung aus. In der aktuellen Sanierungsphase hat man überall Klimaanlagen in die Gästezimmer einbauen lassen, ein großer Kostenblock, der aber den Komfort der Gäste erheblich steigert.
Der Garten wird mit Grundwasser bewässert, ein Filterbrunnen mit entsprechender Pumpe wurde 1989 etabliert. Neue E-Lade-Stationen wurden 2022 installiert. Im Hotel ist inzwischen ebenfalls ein Blockheizkraftwerk mit 20 kW Leistung am Start, das die Grundlast des Stromes abdeckt.
Für die hohen Gasverbräuche in der Küche schmiedet man ebenfalls neue Pläne: „Wir denken darüber nach, die Öfen auf Flüssiggas umzustellen. Dafür ist eine Umrüstung aller vorhandenen Leitungen und Gasbrenner nötig. Druckmeter müssen angepasst und Düsen ausgetauscht werden. Aber im Ernstfall ist das binnen eines halben Tages erledigt, das benötigte Dienstleistungsunternehmen kann unkompliziert Konvektomaten und Brenner umrüsten.
Geplant ist derzeit auch die Änderung auf digitalisierte Heizkörpereinstellung, ein Außenpool im Garten soll ergänzend zum Spa hinzukommen, sobald die Energiewerte schlüssig und verbindlich vorliegen und wieder besser geplant werden können. Die Familie Zettl-Feldmann hat ein klar definiertes Ziel: Autarkie und Selbstversorgung.
Beschreibung der Besonderheiten
Planungsphase: 2020 – 2021
Sanierungsbeginn: März 2022
Fertigstellung: Juni 2022
Modernisierungsphasen:
2021: 25 Zimmer
2022: Blockheizkraftwerk
2021: Photovoltaik
Fertigstellung: Mai 2021
Objektdetails
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