Architekturobjekt 32 von 36

Architekturobjekte


Hotel Strand in List/Sylt

25992 List, Hafenstraße 41

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Außenansicht - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Außenansicht - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Entwurf, Planung, Berechnung: Die zweiteilige Titanzinkverkleidung der kreisrunden Gauben ebenso wie die Maßanfertigung der dreieckigen Dachlüfter, die mittig auf einer Schare zu sitzen hatten. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Der Eingang greift das Thema des Tonnengewölbes auf. Seine Dachgaube durchdringt das mittlere Dach mit dem flachen Kreisbogen von über 18 m Radius. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Der Eingang greift das Thema des Tonnengewölbes auf. Seine Dachgaube durchdringt das mittlere Dach mit dem flachen Kreisbogen von über 18 m Radius. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Das nördlichste Hotel Deutschlands fügt sich durch die Materialwahl – Titanzink als Dach-, Holz- und Sandstein als Fassadenverkleidung – harmonisch in die Wattenmeerlandschaft der Insel Sylt ein. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Das nördlichste Hotel Deutschlands fügt sich durch die Materialwahl – Titanzink als Dach-, Holz- und Sandstein als Fassadenverkleidung – harmonisch in die Wattenmeerlandschaft der Insel Sylt ein. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Außenansicht - Hotel Strand in List/Sylt

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Außenansicht - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Außenansicht - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Entwurf, Planung, Berechnung: Die zweiteilige Titanzinkverkleidung der kreisrunden Gauben ebenso wie die Maßanfertigung der dreieckigen Dachlüfter, die mittig auf einer Schare zu sitzen hatten. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Gute Aussicht dank pfiffiger Baukörpergeometrie. - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Dachansicht - Hotel Strand in List/Sylt

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Außenansicht - Hotel Strand in List/Sylt

© Rheinzink

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hafenstraße 41, 25992 List, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Höft-Müller-Rose Auf der Düne GbR

Strandweg 14a

25980 Sylt

Deutschland

Architekt/Planer

Höft Bauunternehmen GmbH & Co.KG

Langberger Weg 19

24941 Flensburg

Deutschland

Tel. 0461/570810

Architekt/Planer

IGA Haus GmbH & Co. KG, Ulrich Huber

Fördepromenade 10

24944 Flensburg

Deutschland

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Hans Andritter GmbH

Lornsenstr. 20

25821 Bredstedt

Deutschland

Tel. +49 4671 2087

info@andritter.de

Verwendete Produkte

Beschreibung

Objektbeschreibung

Tonnendächer mit Titanzink-Doppelstehfalzdeckung

Das Hotel Strand am Königshafen in List auf Sylt verfügt nicht nur über exklusive Suiten und Doppelzimmer, sondern es bietet auch einen unvergesslichen Blick auf das Wattenmeer und den Strand. Die Gäste empfängt ein U-förmiger, scheinbar eingeschossiger Gebäuderiegel. Sein gestaltprägendes viertelkreisförmiges Tonnendach wurde mit Titanzink eingedeckt.
Die Lage ist Spitze – das Hotel Strand ist nach eigenen Angaben das nördlichste Hotel Garni Deutschlands, und es ist eingebettet in eine weitläufige Strand- und Dünenlandschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich lediglich zwei, allerdings dominante Gebäude, das Erlebniszentrum Naturgewalten und das Alfred-Wegener-Institut, Niederlassung Sylt.
Der Ausblick ist ebenfalls Spitze – aus dem überwiegenden Teil der Suiten kann der Gast über das Wattenmeer auf den Sylter Ellenbogen, die berühmte nördlichste Landzunge der Insel, und auf die Lister Bucht blicken. Die beste Fernsicht hat er sicher von der oberen Ebene der zweigeschossigen Suiten, immerhin aus der Höhe einer zweiten Etage.

Mit List in List zum dreigeschossigen Baukörper

Um dem Hotelneubau zwischen den beiden recht großen Nachbargebäuden zum einen eine maximale architektonische Eigenständigkeit zu verleihen und zum anderen der gemäß Landesbauordnung vorgeschriebenen eingeschossigen Gebäudeform gerecht zu werden, wandte der planende Architekt, Dipl.-Ing. Ulrich Huber der IGA Haus GmbH & Co. KG in Flensburg, einen Kunstgriff an: Optisch schuf er einen dreigeschossigen Baukörper, bei dem das Erdgeschoss als das Vollgeschoss gilt: „Das darüber liegende Staffelgeschoss ist rechnerisch nicht als Hauptgeschoss zu berücksichtigen und das wiederum darüber liegende Galeriegeschoss ist baulich soweit reduziert, das es nicht in die Geschossigkeit eingerechnet werden muss.“ Die nach außen, zur Nordsee hin orientierten Fassaden geben also von drei Stockwerken den Blick frei. Auf der nach innen gerichteten Seite nimmt der ankommende Gast ein ca. sechs Meter hoch aufragendes Tonnendach wahr, hinter dem sich die zweigeschossigen Suiten verbergen – damit gelangte der Architekt sozusagen mit List in List zum genehmigungsfähigen Bauvolumen. Huber resümiert: „Es bot sich die Tonnendachform als ideale Lösung an, was zudem dem Gebäude die prägende Note gibt.“

Tonnendächer mit Titanzink

Das Dach ist rund – um genau zu sein, bestehen die äußeren Tonnendächer des symmetrischen Gebäude-Us annähernd aus einem Viertelkreisausschnitt mit einem Radius von 5,80 m, während das innere Tonnendach aus einem weitaus größeren Radius von knapp 18,30 m resultiert und damit nur einen flacheren Kreisbogen beschreibt. Sämtliche Tonnendächer wurden mit dem Material prePATINA blaugrau von RHEINZINK ausgeführt. Bei der Dacheindeckung, so begründet Architekt Huber, „sollte eine Materialität gewählt werden, die eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz ausstrahlt und optisch zum Element Wasser / Nordsee passt“. Und weiter, nach dem Zeitpunkt seiner Entwurfsentscheidung gefragt: „Alternative Eindeckungsarten wurden gleich in der Planungsphase verworfen. Es wurde zielstrebig auf das Titanzink-Stehfalzdach hingearbeitet.“ Zur Umsetzung des Entwurfs trugen wesentlich die Höft Bau Sylt GmbH & Co. KG, die das Objekt schlüsselfertig abwickelte, und die Hans Andritter GmbH aus dem nordfriesischen Bredstedt als Dachdecker bei. Dabei kamen dem Projekt speziell bei der „nicht alltäglichen Dachkonstruktion“, wie Bauleiter Dipl.-Ing. Frank Meinert mit typisch norddeutschen Understatement konstatiert, die gemeinsame Erarbeitung von Konstruktionsprinzip und Anschlussdetails zugute.

Die „Fasskonstruktion“

Die Bauunternehmung führte das Tonnendach ähnlich einer „Fasskonstruktion“ (nur ohne bauchige Ausformung) aus. Die Giebelwände wurden halbrund aufgemauert und mit einem entsprechenden Ringbalken versehen. In sie wurden die Balkenschuhe radial verteilt angeschraubt, um die Pfetten von einer Giebelseite zur anderen, parallel zur Traufe, befestigen zu können. Der klassische Dachaufbau mit Lattung und Konterlattung und der durchgehenden Schalung wurde so ausgeführt, dass er die gewünschte tonnenartig gewölbte Form bildete. Auf einer wie bei „normalen“ Steildächern angebrachten Trennlage wurde das hinterlüftete Dachsystem mit Titanzink eingedeckt. Die eigentliche Dämmung erfolgte von innen. Scharenweise runde Bleche Zur Ausführung kamen ca. 750 m² Titanzink in Doppelstehfalztechnik.

Die Scharlänge betrug für die äußeren Tonnendächer 9,25 m in der Abwicklung, die inneren waren sogar 15,00 m lang. Das Material war nicht wie üblich 0,7 mm, sondern 0,8 mm dick. Der Transport des kompletten Materials erfolgte in einer einzigen Lieferung per Fähre über Dänemark. Dabei waren die Schare für die äußeren Dächer schon als profilierte, gerundete Bleche vorgefertigt: Der Transport auf die Baustelle und auf die Dachfläche musste mit Vorsicht erfolgen, damit die profilierten Schare ihre vorgefertigte Form nicht verloren, wie Dachdeckermeister Andree Thomsen zu berichten weiß. Sie konnten „nur auf der Seite gekippt ohne Unterstützung getragen werden“. Die Bleche für das mittlere Dach mit dem etwas kleineren Radius fertigten die Dachdecker mit ihrer eigenen Profiliermaschine vor Ort je nach Montagefortschritt.

Handarbeit und Erfindergeist

Handarbeit war auch bei einigen Ausführungsdetails angesagt: Bei allen Querfalzen wurde per Hand ein Haftstreifen eingelötet, um bei der herrschenden Witterung den erhöhten Anforderung an die Dichtigkeit Rechnung zu tragen. Auch die Kehlbleche wurden per Hand als Meterstücke vor Ort eingepasst, da dies aufgrund der zwei unterschiedlichen Radien, die zusammengefügt werden mussten, nicht anders zu machen war. „Auch der Anschluss an das fast waagerechte Pult war schwierig“, fährt Thomsen in seiner Aufzählung der besonderen Anforderungen bedingt durch die Form der Tonnendächer weiter fort, „und wurde unter Verwendung von Dichtungsbändern in den Bereichen unter 10 Grad Dachneigung gelöst“, bevor er mit dem Punkt „Einarbeiten der Be- und Entlüftungsrohre der Hotelbäder in das gebogene Falzdach unter Berücksichtigung der zu gewährleistenden Längenausdehnung der Schare“ endet.
Ferner hätte sein Team eine Verladebrücke geschweißt, da sich ein Leiterlifter wegen der gerundeten Form nicht einsetzen ließ. Zudem hätten sie eine in der Seefahrt übliche Lotsenleiter verwendet, da diese, im Gegensatz zu Dachleitern, mit ihren recht tiefen Trittstufen für einen sicheren Stand der Dachdecker gesorgt hätte, und sich die Leiter durch die Stricke jedem Radius des Daches angepasst habe.

Patina von Anfang an

Diese innovativen Maßnahmen hätten den Gründern von RHEINZINK, das heute weltweit die Nr. 1 in Titanzink ist, sicher sehr gefallen. Schließlich hatten sie vor über 45 Jahren Neuerungen wie das Vorbewitterungsverfahren, auf dem auch die Ausführungsvariante prePATINA blaugrau des Sylter Luxushotels basiert, erfunden. Hierbei hat die Dachhaut vom ersten Tag die klassische zinktypische Blaugrau-Färbung (schiefergrau wäre ebenso möglich), die sich sonst durch eine natürliche Bewitterung erst im Lauf der Jahre einstellen würde. Diese Farbgebung ist aber keine oberflächliche Beschichtung und die positiven Eigenschaften von massivem Zink, wie die natürliche Patinabildung, bleiben erhalten – ebenso wie das absolut pflege- und wartungsfreie Titanzink selbst, das mit einer beispielhaften ökologischen Bilanz einen langlebigen nachhaltigen Baustoff darstellt, sei ergänzt.

In diesem Fall, am Wattenmeerstrand von Sylt, fügt sich das Titanzink, zusammen mit Stein und Holz, wie Architekt Huber sagt, „einzigartig in das Landschaftsbild ein.“ Also eine runde Sache an der Spitze Deutschlands!

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