Hotel- und Tagungsanlage Schloss Montabaur
56410 Montabaur, Schlossweg 1
Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schlossweg 1, 56410 Montabaur, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das von dem Dernbacher Architekten Michael Graf entworfene Gästehaus „Coblenz“ fügt sich ganz harmonisch in das hügelige Gelände unterhalb der Mauern von Schloss Montabaur. Und auch in seinem Innern sollen Harmonie und Eleganz die Aufenthaltsqualität für die Gäste steigern: Sämtliche Zimmer sind mit hochwertigen Materialien wie Parkett und Glas sowie individuell entworfenen Möbeln und raumhohen Fenstern ausgestattet.
Elliptische Grundform prägt alle Gebäudeteile
Das erste „Aha-Erlebnis“ stellt sich schon beim Betreten des über alle Etagen offenen Atriums ein. Lichtdurchflutet wird dieser großzügige Innenhof durch die komplette Glasüberdachung sowie teils raumhohe Festverglasungen in der Fassade, die einen einzigartigen Blick auf Schloss Montabaur und die umgebene Landschaft des Westerwaldes gewähren. „Die elliptische Form zieht sich quasi durch alle ,Ringe’ des Gebäudes: Im Zentrum steht das elliptische Atrium. Dieses wird von den umlaufenden Hotelfluren durch eine komplexe Schall- und Brandschutzwand getrennt. Im äußeren Ring schließlich sind die Zimmer angeordnet, die aufgrund ihrer Position zur Gebäudeachse alle leicht unterschiedliche Raumgeometrien aufweisen“, erläutert Michael Koch, Geschäftsführer der G+K Trockenbau GmbH.
Für den Trockenbauer Traummaße: F 90 – 62 dB – G 30
Komplexe Herausforderungen warteten auf Michael Koch und sein Team insbesondere bei der Errichtung der bis zum Glasdach reichenden Atriumwand. Sie sollte nicht nur die Anforderungen an den vorbeugenden baulichen Brandschutz in F 90-Qualität erfüllen, sondern auch die dahinterliegenden Flure und Gästezimmer wirksam vor Geräuschen aus dem Atrium schützen – ein bewertetes Schalldämmmaß von 62 dB war gefordert. „Basis bildet eine auf beiden Geschossen circa drei Meter hohe Doppelständerwand, gefertigt aus den Schallschutzprofilen
,RigiProfil MultiTec’ und einer doppellagigen Beplankung mit der Schallschutzplatte ,Rigips Die Blaue’ sowie einer 2 x 60 mm dicken Mineralwolle-Einlage.“
Aufwändig sei die exakte Ausbildung der unterschiedlichen Radien gewesen: Auf rund 240 m² überwiegend gerader Wandfläche je Geschoss folgten knapp 180 m² in halbrunder Form. „In den beiden ,Spitzkehren’ der Ellipse, also dort wo die Radien besonders eng waren, haben wir mit sehr kleinen Plattenstreifen beplankt“, erinnert sich Michael Koch. Die wesentlich größere Herausforderung bestand allerdings in der Integration von mehr als 150 Öffnungen und Nischen, die teils Einbauleuchten, teils Glaseinbauten erhalten sollten. Durch sie wird sowohl Tageslicht vom Atrium in die Flurbereiche geleitet als auch die Wand optisch aufgelockert und für Transparenz gesorgt.
Bauleiter Markus Groß beschreibt die Details: „Die exakt vorgegebenen Öffnungen haben wir zunächst mit dem Ständerwerk realisiert, dann folgte die erste Beplankung mit der exakten Anarbeitung an die Aussparungen. Die zweite Beplankungslage aus ,Rigips Die Blaue’ haben wir anschließend komplett über die Nischen und Öffnungen geführt und erst nachträglich ausgeschnitten. So konnten wir für die zu verglasenden Öffnungen – alle im Format 300 x 300 mm – besonders saubere und risssichere Kanten erstellen.“
Um die Brandschutzqualität der Atriumwand nicht zu beeinträchtigen, wurden alle Aussparungen anschließend mit vorgefertigten Formteilen aus „Rigips Feuerschutzplatten RF“ ausgefacht, bevor das G+K-Team die spezielle G 30-Brandschutzverglasung von Vetrotech einsetzte. „Dank der engen Abstimmung mit unseren technischen Ansprechpartnern bei Rigips und dem Saint-Gobain-Schwesterunternehmen Vetrotech konnten wir unserem Auftraggeber hier eine geprüft sichere Lösung aus einer Hand anbieten“, so Groß weiter.
Anschluss der Atriumwand mit Formteilen
Während einige Mitarbeiter eine Sichtdecke aus glatten „Rigips Bauplatten RB“ unterhalb der das Atrium umlaufenden Galerie zwischen erstem und zweitem Obergeschoss abhängten, beschäftigte sich Markus Groß bereits mit dem zweiten „Knackpunkt“ im Atrium: „Der Anschluss der Atriumwand an die Glasdachkonstruktion wurde durch die Vorgabe erschwert, dass an den Aluminiumprofilen der Dachkonstruktionen keine Lasten befestigt werden durften. Aber auch hierfür haben wir gemeinsam mit Rigips eine zuverlässige und praktikable Lösung finden können. Zunächst wurden Spanten aus Holzwerkstoffplatten an den Wänden angebracht und an diese dann vorgefertigte Rigips-Formteile montiert. So haben wir einen sauberen und attraktiven Deckenanschluss geschaffen, ohne eine feste Verbindung zur Dachkonstruktion zu erstellen.“
Zurück zur „Ellipse“: Auch die langen Hotelflure bilden den gebogenen Grundriss ab und geben die Form über die den Gästezimmern zugewandten Trennwände an diese weiter. Die Flurdecken wurden freitragend nach Rigips-System FD20RB ausgebildet und mit „Rigips Bauplatten RB“ beplankt. Auch hier musste vor allem in den Ellipsenbereichen mit starker Krümmung mit sehr kleinen Deckensegmenten gearbeitet werden. Teilbereiche der Flurwände wurden darüber hinaus dreifach beplankt, um Nischen für beleuchtete Wandpaneele ausbilden zu können. Die Nischenkanten erhielten eine saubere Einfassung mit „Rigips AquaBead L-Trim“-Abschlussprofilen.
Die alle drei Geschosse durchlaufenden Versorgungsschächte mussten sowohl den vorgegebenen Brand- und Schallschutzanforderungen gerecht werden als auch die Biegungen der Flurwände mitmachen. Hier wurde die gewünschte Wandform mittels Trockenputz und Vorsatzschalenkonstruktionen hergestellt.
Gästezimmer laden ein zur Entspannung
Die optimal schallgeschützten Gästezimmer strahlen eine gleichermaßen ruhige wie moderne Eleganz aus. Dafür sorgen zum einen die edlen Materialien der Innenausstattung, zum anderen die hochwertig ausgeführten Wand- und Deckenflächen. Ein weiterer Blickfang sind die durch Glaswände von den Wohn- und Schlafbereichen abgetrennten Badezimmer. Alle Sichtdecken in den Gästezimmern wurden mit ungelochten „Rigips Bauplatten RB“ beplankt und circa 350 mm tief von den Stahlbetondecken abgehängt. Zur Aufnahme der Badezimmer-Glastrennwände wurden passgenau Glashalteprofile aus Aluminium in die Unterkonstruktion integriert und die Sichtdecken exakt angearbeitet.
Auch wenn das große lichtdurchflutete Atrium sicherlich das ästhetisch prägende Zentrum des neuen Gästehauses „Coblenz“ darstellt, hat die Jury der 10. Rigips Trophy 2015 I 2016 das Ausbauteam um Geschäftsführer Michael Koch und Bauleiter Markus Groß vor allem für die Gesamtleistung in diesem Bauvorhaben gewürdigt und mit der silbernen Trophäe in der Wettbewerbskategorie Trockenbau ausgezeichnet. Die optimal gemeisterten Herausforderungen, die sich aus der unkonventionellen Gebäudeform ergaben, der hochwertige Ausbau der Gästezimmer sowie die Einhaltung höchster Schall- und Brandschutzanforderungen trotz zahlreicher Öffnungen und Durchdringungen gerade in der Atriumwand machten die G+K Trockenbau GmbH aus Sicht der Bauexperten zu einem würdigen Gewinner. Ähnlich sahen es auch die Juroren der 10. Saint-Gobain Gypsum International Trophy, die dem Ausbau-Team am 3. Juni 2016 im Rahmen einer feierlichen Gala die begehrte Trophäe für den Gewinn in der Kategorie „Bildungsbauten, Pflegeeinrichtungen & Hotels“ überreichten.
Beschreibung der Besonderheiten
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