Architekturobjekt 72 von 335
Nominiert für die Shortlist der Jury 2021

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2021


Hotel Werk 17

81671 München, Atelierstraße 7

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hild und K Architekten BDA

Die Fassade des Hotels reagiert mit den Materialien Sichtbeton und Ziegel auf die industrielle Umgebung. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Das Sockelgeschoss weist unterschiedliche Nutzungen auf. Großformatige Betonteile ermöglichen die entsprechende Flexibilität der Öffnungen. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

In den oberen Geschossen sind großformatige Ziegel in die Elemente aus eingefärbtem Beton eingelegt. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Sichtmauerwerk prägt auch das Innere des Foyers. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Das betreibergeführte Hotel bietet Platz für über dreihundert Zimmer. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Auf den Dächern des Gebäudes wurden umfangreiche Biotope für Insekten und Vögel angesiedelt. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Die Fugen zwischen den einzelnen Betonelementen gliedern die Ansicht des gestaffelten Gebäudes. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Dem Bebauungsplan folgend zeichnet sich der Baukörper über einem Sockelgeschoss mit nahezu quadratischer Grundfläche bis zum dritten Obergeschoss auf U-förmigem und darüber auf L-förmigem Grundriss ab. - Hotel Werk 17

© Michael Heinrich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hild und K Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Atelierstraße 7, 81671 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

03.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Hild und K Berlin GmbH

Kärntener Str. 8

10827 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 2636761-0

kontakt@hildundk.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Stefanie Jühling Landschaftsarchitektin

Bauerstraße 19

80796 München

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

BERK + PARTNER Bauingenieure GmbH

Balanstr. 69 b

81541 München

Deutschland

Fachplanung: Elektrotechnik

Ing. Wolfgang Spiegl GmbH Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung

Tassiloplatz 27

81541 München

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

PMI Dipl.-Ing. Peter Mutard Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik, Schall- und Wärmeschutz mbh

Hauptstraße 42

82008 München

Deutschland

Bauleitung (LPH 8)

baubar ingenieurgesellschaft mbH

Baaderstr. 56d

80469 München

Deutschland

Tel. +49 89 189506-0

mail@baubar.com

Bauherr

OTEC GmbH & Co. KG

Atelierstraße 1

81671 München

Deutschland

Bauleistung: Rohbau

Fritz Eichbauer Bauunternehmung GmbH

Posthalterring 7

85599 Parsdorf

Deutschland

Bauleistung: Fassade

Hemmerlein Ingenieurbau GmbH

Industriestraße 2

92439 Bodenwöhr

Deutschland

Architekturfotografie

Michael Heinrich Fotografie für Architekten

Hachinger Bach 27

81671 München

Deutschland

Tel. +49 89 6923409

mh@mhfa.de

Verwendete Produkte

DEUTSCHE ROCKWOOL

Außenwanddämmung

Steinwolle A1

GIMA Girnghuber

Fassadenbekleidungen

Bologna 490 x 200 x 35 mm

GIMA Girnghuber

Sichtmauerwerk

Bologna, 340 x 71 mm

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Grundstücksgröße

5.851 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein ehemals industriell genutztes Areal hinter dem Münchner Ostbahnhof fungierte mit seinen umgenutzten Lager- und Werkshallen für insgesamt mehr als zwanzig Jahre als Veranstaltungsgelände und Refugium für Künstler und Kreative. Im Anschluss an diese „Interimsphase“ wird das sogenannte Werksviertel nun einer Umstrukturierung unterzogen, die Wohnen und Arbeiten auf bisher einzigartige Weise mit Gastronomie und Kultur verbinden will. Auf dem Erhalt des besonderen Charakters des Ortes liegt dabei großes Augenmerk.
Entsprechend reagiert auch die Fassade des Hotels Werk 17 mit den Materialien Klinker und Beton auf die industriell geprägte Umgebung. Großformatige Ziegel wurden in Elemente aus eingefärbtem Beton eingelegt. Dies erlaubt es, sie wie in einem Lamellenvorhang geschuppt anzuordnen. Das Relief erzeugt ein lebendiges, weil je nach Sonnenstand und Perspektive wechselndes Bild aus Licht und Schatten. Eine Reminiszenz auch an die Lehmstadt München und die lebendigen Oberflächen ihrer historischen Ziegelbauten.
Das Gebäude wurde mit einer mehrschichtigen Fertigteilfassade errichtet. Diese Bauweise ist ausgesprochen rational, weil sie die klassischen Fertigungsschritte Rohbau und Fassade zusammenfasst und viele Prozesse ins Werk verlagert. Um Abläufe zeitlich zu optimieren, wurden die entsprechenden Elemente aus Tragschale, Dämmung und Sichtschale parallel zur Rohbauerstellung  gefertigt. Neben den Fassadenelementen wurden auch Filigrandecken und -wände sowie die Bäder vorproduziert. Der Bauprozess bildete mit jedem Stockwerk quasi das fertige Haus ab und erforderte daher einen sehr sorgfältigen sowie technisch und organisatorisch anspruchsvollen Planungsprozess im Vorfeld.
Mit einer witterungsunabhängigen Realisierung und einem durchgängig hohem Niveau der Produktion bietet modulares Bauen bekanntermaßen viele Vorteile. Ästhetische Qualitäten zählte bislang wohl kaum jemand darunter. Hier gehen Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber neue Wege: Optisch entspricht die Fassade gewiss nicht dem Klischee des „Plattenbaus“. Vielmehr bestimmt die Präzision, in der die einzelnen Elemente gefertigt wurden, auch deren äußere Erscheinungsweise. Die schuppenartige Anordnung der Klinkerriemchen wäre in dieser Exaktheit vor Ort kaum zu realisieren gewesen. Sie zeugt inmitten der industriellen Fertigung von der handwerklichen Expertise des Herstellers, mit dem gemeinsam die Elemente entwickelt wurden.
Noch den bei dieser Konstruktionsweise unvermeidlichen Fugen gewinnt die Architektur einen ästhetischen Aspekt ab. Gliedert doch die Anordnung der Betonfertigteile die Ansicht des gestaffelten Baukörpers, der sich – dem Bebauungsplan folgend – über einem Sockelgeschoss mit nahezu quadratischer Grundfläche bis zum dritten Obergeschoss auf U-förmigem und darüber auf L-förmigem Grundriss abzeichnet.
Die über dreihundert Zimmer des betreibergeführten Hotels sind in sechs Obergeschossen angesiedelt. Im Erdgeschoss befinden sich Lobby, Einzelhandelsfläche und Kleingastronomie, in den drei Untergeschossen eine Tiefgarage mit rund dreihundertzwanzig Stellplätzen und zahlreichen Fahrradstellplätzen, welche an das in unmittelbarer Nachbarschaft zu errichtende Konzerthaus des Freistaat Bayerns angebunden sein wird. Auf den Dächern des Gebäudes wurden umfangreiche Biotope für Insekten und Vögel angesiedelt.

Auszeichnungen

Deutscher Ziegelpreis, Anerkennung

Schlagworte

Hild und K, Hotel, München, Werksviertel, Klinker, Fertigteil

Objektdetails

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