Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2021
Hotel Werk 17
81671 München, Atelierstraße 7
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hild und K Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hild und K Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Atelierstraße 7, 81671 München, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Grundstücksgröße
5.851 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Entsprechend reagiert auch die Fassade des Hotels Werk 17 mit den Materialien Klinker und Beton auf die industriell geprägte Umgebung. Großformatige Ziegel wurden in Elemente aus eingefärbtem Beton eingelegt. Dies erlaubt es, sie wie in einem Lamellenvorhang geschuppt anzuordnen. Das Relief erzeugt ein lebendiges, weil je nach Sonnenstand und Perspektive wechselndes Bild aus Licht und Schatten. Eine Reminiszenz auch an die Lehmstadt München und die lebendigen Oberflächen ihrer historischen Ziegelbauten.
Das Gebäude wurde mit einer mehrschichtigen Fertigteilfassade errichtet. Diese Bauweise ist ausgesprochen rational, weil sie die klassischen Fertigungsschritte Rohbau und Fassade zusammenfasst und viele Prozesse ins Werk verlagert. Um Abläufe zeitlich zu optimieren, wurden die entsprechenden Elemente aus Tragschale, Dämmung und Sichtschale parallel zur Rohbauerstellung gefertigt. Neben den Fassadenelementen wurden auch Filigrandecken und -wände sowie die Bäder vorproduziert. Der Bauprozess bildete mit jedem Stockwerk quasi das fertige Haus ab und erforderte daher einen sehr sorgfältigen sowie technisch und organisatorisch anspruchsvollen Planungsprozess im Vorfeld.
Mit einer witterungsunabhängigen Realisierung und einem durchgängig hohem Niveau der Produktion bietet modulares Bauen bekanntermaßen viele Vorteile. Ästhetische Qualitäten zählte bislang wohl kaum jemand darunter. Hier gehen Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber neue Wege: Optisch entspricht die Fassade gewiss nicht dem Klischee des „Plattenbaus“. Vielmehr bestimmt die Präzision, in der die einzelnen Elemente gefertigt wurden, auch deren äußere Erscheinungsweise. Die schuppenartige Anordnung der Klinkerriemchen wäre in dieser Exaktheit vor Ort kaum zu realisieren gewesen. Sie zeugt inmitten der industriellen Fertigung von der handwerklichen Expertise des Herstellers, mit dem gemeinsam die Elemente entwickelt wurden.
Noch den bei dieser Konstruktionsweise unvermeidlichen Fugen gewinnt die Architektur einen ästhetischen Aspekt ab. Gliedert doch die Anordnung der Betonfertigteile die Ansicht des gestaffelten Baukörpers, der sich – dem Bebauungsplan folgend – über einem Sockelgeschoss mit nahezu quadratischer Grundfläche bis zum dritten Obergeschoss auf U-förmigem und darüber auf L-förmigem Grundriss abzeichnet.
Die über dreihundert Zimmer des betreibergeführten Hotels sind in sechs Obergeschossen angesiedelt. Im Erdgeschoss befinden sich Lobby, Einzelhandelsfläche und Kleingastronomie, in den drei Untergeschossen eine Tiefgarage mit rund dreihundertzwanzig Stellplätzen und zahlreichen Fahrradstellplätzen, welche an das in unmittelbarer Nachbarschaft zu errichtende Konzerthaus des Freistaat Bayerns angebunden sein wird. Auf den Dächern des Gebäudes wurden umfangreiche Biotope für Insekten und Vögel angesiedelt.
Auszeichnungen
Deutscher Ziegelpreis, Anerkennung
Schlagworte
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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