Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten
House for all
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Hochschule Nürnberg, Architektur, Thomas Michael
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
11.500 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ökumene und Neutralität - House for All
Da sich die Gemeinschaft der Gläubigen in einem stetigen Wandel befindet ist es wichtig, sich auch mit der Sakralarchitektur innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft zu befassen. Durch eine konfessionsübergreifende Nutzung der Räume könnte der Austausch der verschiedenen Gemeinden gestärkt werden. Vorhandene ökumenische Gebäude sind rar und gehen oft zaghaft mit der Thematik um. Wie weit man dabei gehen kann, und die Rahmenbedingungen einer solchen Nutzung sind Bestandteil dieser Arbeit. Der Ort ist also ein Hort für religiösen und kulturellen Austausch, an dem weit mehr als friedliche Koexistenz praktiziert wird. Dazu darf das Gebäude nicht an eine Konfession gebunden sein. Das Ziel ist nicht Gemeinsamkeiten vorzutäuschen sondern das friedliche Kennenlernen. Von House of One zu House for all.
Nutzung - Tagen Feiern Sport Lesen Musik Essen Tanzen..
Die scheinbare Abgeschlossenheit, wird heutzutage oft als besondere Qualität verstanden, das war jedoch nicht immer so. Ein Konzept, wie auch andere Nutzungen wieder ein wertvoller Bestandteil der sakralen Erfahrung werden könnten hat das Potential den Gottesdienst vielseitiger zu gestalten, und könnte auch die Schwierigkeiten eventueller Umnutzungen in der Zukunft weitgehend vorbeugen. Die besondere Herausforderung ist es, die Sakralität des Raums bei besonderer Nutzung zu wahren. Grenzen des Fanums zum Profanum waren stets einem Wandel unterlegen und wurden geschichtlich immer wieder neu gezogen. Begonnen hat der christliche Kult in profanen Gebäuden. Städtebaulich, sowie auf die Nutzungen bezogen besinnt sich das Gebäude darauf. Eine große Reihe verschiedener Nutzungen ermöglich es besondere Veranstaltungen zu feiern und auch im Alltag den Sakralraum einzuflechten.
Mit dem Verständnis des Sakralraums als Mediator zwischen weltlich und spirituell, kann dieser nie hermetisch abgeschlossen sein.
Städtebauliche Einbindung - keine Sonderposition
Betrachtet man die verschiedenen Haltungen, wie Kirchen städtebaulich eingesetzt sind, so fällt auf, dass die Bauten traditionell stets in einer Sonderposition liegen. Meist als zentraler Solitär oder als Kapellen etwas abseits in einer Landschaft eingebettet. Diese Exklusivität zu hinterfragen - in einer städtebaulichen Form beispielsweise - könnte bedeuten, diese Sonderposition des Sakralbaus im Sinne der Öffnung einzutauschen. Stattdessen kann der Gottesdienst im Alltag aufgewertet werden.
Als Relikt des Krieges und klaffende Wunde im Stadtraum trägt die Baulücke einen besonderen Symbolcharakter. Ein schlichter Abschluss der Blockrandbebauung erfüllte in diesem Fall nicht die Ansprüche. Ob Judentum, Christentum oder Islam, die religiösen Gebäude waren lange Zeit traditionsgemäß die größten oder höchsten Bauten im Stadtbild. Dieser Anspruch wird im Rahmen dieser Arbeit nicht dogmatisch gesehen. Wichtig ist, dass der besondere Charakter des Gebäudes durch eine Leidenschaft und Poesie vermittelt wird, und nicht durch eine etwaige übergeordnete Position. Zumal sowohl Erreichbarkeit und die Präsenz in der Baulücke an der Fürther Straße für dieses Projekt ideal sind. Der gestaltete Gebäudekörper nimmt die bestehenden Gebäudekanten nahtlos auf und schmiegt sich mit sanften Windungen an den Bestand.
Beschreibung der Besonderheiten
Sitze sowie Altar sind beweglich und ermöglichen eine flexible Raumnutzung.
Der Zugang zu den verschiedenen Utensilien für den Gottesdienst wird über einen separaten Eingang möglich, der auch einen Vorraum zum Sakralraum umfasst.
Als Sakralraum im Raum schwebt die Wolke zwischen den verschiedenen Funktionen, die mit ihr eine symbiotische Wirkung eingehen. Die Hülle besteht aus transluzentem Holz. Auch die Aussenfassade ist unkonventionell. Sie besteht aus zwei Schichten, der Inneren Tragstruktur, die ein trianguliertes Glas-Stahl Gerüst darstellt, und der äusseren Hülle, die aus mehrfach gekrümmten Profilgläsern besteht und den bewegenden Effekt eines Wackelbilds auf die Gebäudehülle anwendet.
Auszeichnungen
Vortragsreihe Brücke Köprü Nürnberg
M.A. Architektur
Schlagworte