Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2015
Huthpark Pavillon
60389 Frankfurt am Main, Probst-Goebels-Weg 17 ...
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: dreysse architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: dreysse architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Probst-Goebels-Weg 17 ..., 60389 Frankfurt am Main, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
12.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
966 m³
Bruttogrundfläche
375 m²
Nutzfläche
304 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Huthpark Pavillon, in den Formen der frühen Moderne 1929 errichtet, gehört zur Frankfurter Baugeschichte des 20sten Jahrhunderts. Der Entwurf von 1929 stammt von Eugen Kaufmann, einem Mitarbeiter Ernst Mays im damaligen städtischen Hochbauamt.
Der Pavillon liegt am Rande des Huthparks, der unter Aufsicht von Gartenbaudirektor Max Bromme 1912/13 fertig gestellt wurde. Er fügt sich in die leichte Hanglage des Parks ein. Nach Norden hin wird er durch ein rundes Schirmdach auf schlanken Rundpfeilern und einer Bastionsmauer mit Ausblick in den Park geprägt. Die Südseite des Gebäudes besteht aus einer zweigeschossigen Stahlbetonskelettkonstruktion.
Das denkmalgeschützte architektonische Kleinod stand lange Jahre leer und war dem Verfall preisgegeben. Ehemals als Unterstand mit Duschen für Sportler und Schulkassen nach dem Sportunterricht genutzt, hat die Stadt die Auflagen des Denkmalschutzes mit einer sinnvollen Nutzung kombiniert und verleiht nun dem Pavillon mit der Einrichtung eines Cafébetriebs neue Aufenthaltsqualität .
Gebäudekonzept
Der bisher freie Unterstand ist nach der Restaurierung entlang der ursprünglichen Dachkante verglast und zu einem beheizbaren Gastraum mit etwa 50 Sitzplätze umgebaut. Der sichelförmige Gebäudeteil nimmt im Erdgeschoss eine Bar, Nebenräume und eine behindertengerechte Toilette auf.
Im Untergeschoss befinden sich Küche, Lagerräume und öffentlich zugängliche Toiletten.
Sowohl die bastionsähnliche Terrasse als auch der terrassierte Außenbereich mit einer wassergebundenen Decke erweitern den Cafébetrieb im Sommer.
Das Gebäude besitzt eine tragende Betonskelettstruktur und ein Betondach, welche punktuell saniert werden mussten. Die Ausfachungen aus Mauerziegeln mussten im Untergeschoss komplett erneut werden. Die Außenwände erhielten unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes eine Wärmedämmung aus Klimasan-Dämmputz. Das Gebäude wurde komplett wärmegedämmt.
Sämtliche Oberflächen wurden aufgrund der Ergebnisse einer restauratorischen Untersuchung denkmalgerecht instandgesetzt und ergänzt. Die Bastionsmauer wurde mit Steinputz nach Bemusterung hergestellten Rezeptur saniert.
Nach Innenraumgestaltung und Einrichtung durch die Pächter wurde das Café am 31. Mai 2012 im Rahmen der Feier „100 Jahre Huthpark“ eröffnet.
Technische Austattung:
Niedrigtemperaturheizsystem (Brennwertsystem mit Warmwasserspeicher)
Lüftungsanlage als Wärmerückgewinnungszentralgerät
Fußbodenheizung im Gastraum
Beschreibung der Besonderheiten
Unter den besonderen Auflagen des Denkmalamts wurde der Pavillon zu einem geschlossenen Café umgebaut. Erschwerlich war die geringe Kopfhöhe des zentralen Raumes, der zum Gastraum umgeplant werden sollte. Hierfür musste das bisherige Bodenniveau um etwa 20 cm abgesenkt werden.
Die neu eingebaute Stahlglasfassade zur Schließung des ursprüglich offenen Rondells wurde komplett losgelöst vom Betondachkranz errichtet, um die denkmalgeschützte Ansicht des Pavillons nicht zu beinträchtigen. Die Stahlprofile wurden in die Konstruktion eingelassen um den Panoramablick in den Huthpark weiterhin offen zu lassen. Dieser ist nur durch die filigranen Senkrechten der Glasfassade strukturiert.
Eine besondere Herausforderung war auf so engem Raum die Ansprüche eines Café/Restaurants mit seinen Abläufen unterzubringen. Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Bereich - Gastraum mit einer Bar mit Speiseaufzug zur Küche im Untergeschoss. Dieser Bereich ist behindertengerecht ausgeführt. Die behindertgerechten Toilette hinter dem Gastraum wird über eine kleine Rampe erreicht.
Das gesamte Gebäude wurde Außen denkmalgerecht gedämmt mit einer Klimasan-Wärmedämmputzschicht mit 6 - 8 cm Stärke. Das sehr marode Betondach mit korrodierten Stahlträgern wurde komplett neu saniert, statisch ertüchtigt und ebenfalls gedämmt.
Die Innenräume wurden mit einem Kalk-Trass-Putz verputzt und nach den Farbangaben , die aus der restauratorischen Untersuchung hervorgingen mit Silikatfarbe gestrichen.
Die Bastionswand aus Steinputz war komplett mit Graffiti übermalt und wurde mit hochdruckreiniger abgedämpf. Es wurde durch die Steinmetzfirma Graf eine Betonwerksteinmischung (Steinputz mit entsprechendem Terrazzo) extra angemischt, bemustert und die Fehlstellen durch mehrschaligen Auftragen des Steinputzes ergänzt. Die Risse wurden konserviert. Die gesamte Steinputzfläche wurde danach komplett sandgestrahlt, mittels Handschleifmaschinen überschliffen und mit einer Schutzimprägnierung versehen.
Eine besondere Aufgabe war die technische Ausrüstung des Gebäudes in dem knapp 7,5 m² großen Technikraum im Untergeschoss unterzubringen. Hier befindet sich die Brennwert-Gasthermefür das Niedrigtemperaturheizsystem und das Wärmerückgewinnungszentralgerätfür die gesamte Lüftungsanlage, sowie sämtliche andere Anschlüsse und Verteilergeräte.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Strom
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