Identitäts- und Identifikationsstiftend, flexibel und zeitgemäß: Showcase Factory für Rosink Objekteinrichtungen
48531 Nordhorn, Wehrmaate 9
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Westphal Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Wehrmaate 9, 48531 Nordhorn, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2024
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Westphal Architekten BDA planen Showcase Factory für Rosink Objekteinrichtungen
In Nordhorn haben Westphal Architekten BDA eine neue Produktions- und Verwaltungsstätte für den Objekteinrichter Rosink geplant und realisiert. Mit der neuen Wirkungsstätte direkt an der B 213 in Nordhorn hat das Büro Westphal für die Firma Rosink eine zeitgemäßen Produktionswelt, aber auch einen identifikationsstiftenden Arbeits- und Aufenthaltsort für die mehr als 65 Mitarbeitenden geschaffen. Für die Stadt Nordhorn bedeutet dieser Firmensitz zugleich eine signifikante Imagesteigerung.
Das traditionsreiche Unternehmen Rosink Objekteinrichtungen aus Nordhorn gestaltet seit mehr als 50 Jahren Firmenzentralen, Verwaltungsgebäude, aber auch Einrichtungen des Gesundheitswesens und legt daher besonderen Wert auf einen repräsentativen Unternehmenssitz, so dass sich die Geschäftsführung im Jahr 2017 dazu entschloss, einen nicht offenen Architekturwettbewerb zur Errichtung des neuen Produktions- und Verwaltungsstandortes auszuloben. Insgesamt 10 Büros waren hierzu geladen, Westphal Architekten BDA aus Bremen konnten sich seinerzeit mit ihrem Entwurf durchsetzen und erbrachten die Architekturplanung bis zur Leistungsphase 4.
Neue Lage verstärkt öffentliche Wahrnehmung
Für die mittelfristige Ausrichtung des Unternehmens mit seinen rund 65 Mitarbeitenden bestand erheblich vergrößerter Platzbedarf, am bestehenden Produktions- und Verwaltungsstandort war Rosink diesbezüglich zuletzt an seine Grenzen geraten. An der Wehrmaate (in direkter Nachbarschaft zur Maschinenfabrik von Rosink) konnte das Unternehmen schließlich ein Grundstück erwerben, welches die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Zielvorstellungen und weiteres Entwicklungspotential erfüllte. Das spitzwinklig nach Norden zulaufende Grundstück befindet sich direkt an der B 213 sowie in direkter Nähe zum Nordheimer Frei- und Hallenbad „Delfinoh“.
Showcase Factory
Unbedingter Anspruch an den neuen Unternehmenssitz seitens der Firma Rosink war es, ein wirksames bauliches Zeichen nach innen wie auch nach außen zu setzen. Dies ist den Architekt:innen von Westphal mit ihrer Showcase Factory gelungen und beginnt bei der Positionierung auf dem Grundstück. Der Neubau verläuft parallel zur Straße „Wehrmaate“ wie auch zur viel befahrenen B 213, so dass die Sicht auf den Neubau für Fahrzeuge, die aus dem Norden die Bundesstraße befahren, bereits in Gänze freigegeben ist. Dabei ermöglicht die großmaßstäblich gegliederte Fassade mit ihren Fassadeneinschnitten einen großzügigen Einblick in das Halleninnere.
Die ausdrucksstarken Fassaden stiften Identität und sorgen für Identifikation. Eloxiertes Aluminium-Trapezblech mit individueller Kantung hüllt die gesamte Produktions- und Verwaltungsstätte in ein champagnerfarbenes Kleid, das je nach Lichtsituation schimmert und changiert. Nichts stört dieses ausdrucksstarke Erscheinungsbild. Jede Tür, jedes Tor wurde bewusst und mit besonderer Liebe zum Detail platziert und so unauffällig wie möglich integriert.
Anthrazite Aluminiumfenster, die in der Verwaltung vorrangig als liegende Formate zum Einsatz kommen und teilweise geschossübergreifend über Blindfelder verbunden wurden, fügen sich harmonisch in das Fassadenbild ein. Im Bereich der Produktion betonen die großformatigen Pfosten-Riegel-Konstruktionen vor jedem neuen Sheddachabschnitt mit ihrer konisch zulaufenden Form die Hallendachkonstruktion einmal mehr.
Während der Verwaltungsbereich auf einem klassisch rechteckigen Grundriss mit zwei Geschossen und Flachdach daherkommt, zeichnet die unmittelbar angebundene Produktion, welche nach Süden hin in Reihe hinter die Verwaltung geschaltet ist, ein dynamischeres Bild – insbesondere durch die Sheddachkonstruktion, über welche unmittelbar und eindeutig gekennzeichnet wird, in welchen Gebäudeteilen sich die Produktion befindet. Dabei entwickelt sich das Sheddach aus der Konstruktion des Stützenrasters.
Eine offene Erschließungsachse, die auch zu Ausstellungszwecken und als Ort der Kommunikation dient, der so genannte Rosinkhof, verbindet Produktion und Verwaltung dabei zu einer starken Einheit, die jederzeit systemisch vergrößert werden kann.
Dialogisches Verhältnis
Ein dialogisches Verhältnis zwischen Produktion und Bürowelt prägt das Raumangebot und damit die gesamte innenräumliche Gestaltung. So haben die Architekten viel Wert auf die Entwicklung von Blickbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Funktionsbereichen gelegt. Das Verständnis von Mitarbeitenden beider Professionen wird auf diese Weise fundamental gestärkt. Die Innenraumkonzeption kommt mit flexiblen wie auch transparenten Strukturen, einer positiven Arbeitsatmosphäre und der Option, jederzeit auf wachsende wie auch schrumpfende Arbeitsbereiche reagieren zu können, daher. Die moderne Büroarbeitswelt setzt sich unter anderem aus Kombibüros, Coffee-Points, Kurzbesprechungszonen und High-Meeting-Points zusammen. Dabei ermöglicht die großzügige Verglasung stets den Blick in die umgebende Landschaft.
Nach Süden entwickelt sich eine raumhohe Verbindung über den Roskinkhof in die Produktion, in der die Anlagensteuerung nun vollständig digital in einem neuen Maschinenpark mit vernetzten und verketteten Maschinen erfolgt. Rosink verkürzt darüber die Durchlaufzeiten bei der Herstellung von Objekteinrichtungen enorm. An der Nahtstelle von Verwaltung und Produktion befindet sich ein großzügiger Aufenthalts- und Mehrzweckraum.
Simple Details mit großer Wirkung
In Bezug auf Nachhaltiges Bauen sind es bereits simple Details, die eine große Wirkung entfalten in der neuen Showcase Factory. So wurden die freien Dachflächen der Produktionshalle vollständig mit PV-Modulen belegt. Durch die Ausrichtung der Sheddach-Flächen Richtung Süden ergibt sich ein hohes Potential für solare Gewinne. Ferner gewährleistet die Sheddach-Technologie mit dem hohen Anteil transparenter Fassadenflächen eine maximale Tageslichtausnutzung. Das weitspannende Tragwerk erlaubt insbesondere in der Produktion eine langfristige Nutzungsflexibilität, so dass etliche Produktionsszenarien und einer späteren möglichen Umnutzung nichts im Wege steht.
Die Wärmeerzeugung erfolgt im Sinne des Kreislaufgedankens ausschließlich durch die Verwertung der produktionseigenen Holzabfallstoffe. So werden Abfälle vermieden und sinnvoll genutzt. In der Verwaltung erlaubt eine mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung außerdem eine effiziente Raumluftverbesserung ohne Lärmbelästigung durch die nahegelegene Bundesstraße.
Hof und Garten
Der Freiraum definiert aufgrund unterschiedlicher Funktionsansprüche folgende Qualitäten:
- Der Rosinkhof, über welchen Besucher:innen empfangen und Produkte präsentiert werden können. Als Herzstück des neuen Unternehmenssitzes ermöglicht er frühzeitig Einblicke in das Unternehmen wie auch für die Mitarbeitenden Ausblicke aus der Verwaltung und Produktion.
- Der Roskinkgarten, der sich unterhalb der gewachsenen Baumgruppe zwischen „Wehrmaate“, Zugangsweg und Gebäude befindet. Im Garten können Mitarbeitende ihre Pausen verbringen, aber auch Besucher:innen wird auf diese Weise bereits eine erste Idee des Unternehmens vermittelt.
Fazit
Über eine qualitätsvolle hochbauliche wie auch freiräumliche Gestaltung und eine durchdachte Innenraumgestaltung ist es Westphal Architekten gelungen, eine eigenständige Corporate Architecture mit hohem Wiedererkennungswert zu entwickeln, die den Ansprüchen der Firma Rosink gerecht wird und ihnen baulich Ausdruck verleiht.
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
65
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