Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2011
Iller - Wasserkraftwerk AÜW
87435 Kempten / Allgäu, Keselstraße 14 a
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Becker Architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Becker Architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Keselstraße 14 a, 87435 Kempten / Allgäu, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
12.208 m³
Bruttogrundfläche
2.869 m²
Nutzfläche
1.335 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ausgangspunkt der Entwurfsüberlegungen war die Versinnbildlichung der Wasserdynamik vom beruhigten Einlauf über das Aufwerfen und Hinabstürzen des Wassers im Bereich der Turbinen und das nach der Stromerzeugung wieder der Iller zugeführte Durchlaufwasser. Weitere Bilder lieferten die vom Flusslauf ausgewaschenen Gesteinsformationen in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerkstandortes mit Ihren teils bizarren Anmutungen. Die Konzeption sah vor, die beiden Endpunkte Krafthaus (mit Generatoren und Transformator) und Staubalkenwehr (mit Rechenreinigungsanlage) mit einer durchgängigen Gebäudehülle zu verbinden, die ungefähr in der Mitte unter dem historischen Stahlfachwerk - Bogen des Kabelsteges hindurchtaucht und damit als Bestandteil der Abfolge von insgesamt fünf unterschiedlichen Brückenkonstruktionen in Sichtweite vor einem Abriss bewahrt werden konnte.
Das weich geformte, amorphe Hüllvolumen schmiegt sich förmlich über die technisch bedingte Tiefbauanlage mit Ihrer ausgereiften Wasserkrafttechnik und bietet Raum für die vielfältigsten Assoziationen, die von `geschliffener Fluss - Stein` über `eingefrorene Welle` bis zu `gestrandeter Walfisch` reichen können; interessant dabei ist, dass fast jeder Betrachter seine eigene Metapher für das Bauwerk findet.
Beschreibung der Besonderheiten
Die in großen Teilen dreidimensional gekrümmte Stahlbetonschale - innenseitig mit sägerauhen Brettern geschalt und außenseitig mit einer kostengünstigen, bekiesten Spritzbeschichtung versehen - generiert je nach Wetter und Lichteinfall vielfältig changierende Oberflächenreflexionen und lässt das Bauwerk immer wieder anders in Erschienung treten. Auf ökologische Belange wie die Integration einer Fischtreppe wurde ebenso Wert gelegt wie auf eine luft- und körperschallminimierte Ausführung. Die Betriebsbeleuchtung im Kraftwerksinneren sickert nachts über Fugen und Ein- und Auslaufmäuler nach außen und bietet dem Flaneur eine eindruckvolle Inszenierung.
Trotz der Gesamtgröße ist ein sehr differenziertes, dienendes Gebilde entstanden, das sich einerseits an seine Umgebung angleicht, in seiner Ausformulierung jedoch als selbstbewusstes Bauwerk erfahren lässt und Teil einer geplanten `Erlebniswelt Wasserkraft` wird. Für die entsprechende öffentliche Frequentierung sorgt dabei mit Sicherheit der neue durchgängige Geh- und Radweg entlang der Iller, der entlang der ehemaligen Weberei am neuen Kraftwerk entlang führt und im Idealfall einen Impuls für die weitere Zuwendung der Stadt zu ihrem Fluss gibt.
Auszeichnungen
[blist] Deutscher Architekturpreis Beton 2011
pbb Architekturpreis 2010 (Deutscher Gewerbebaupreis)
Konstruktiv ? Lichtensteinpreis für nachhaltiges Bauen und Sanieren in den Alpen (Nominiertes Projekt) 2011
Deutscher Architekturpreis 2011 (Auszeichnung) [/blist]
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte