Architekturobjekt 59 von 69

Architekturobjekte


Infosys IT-Park in Hyderabad

Hyderabad, Indien

Mit freundlicher Unterstützung von REHAU Gebäudetechnik

Mit freundlicher Unterstützung von REHAU Gebäudetechnik

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hyderabad, Indien

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Beschreibung

Objektbeschreibung

Pionierprojekt in Indien
Infosys setzt auf Betonkerntemperierungssystem von REHAU


Indien ist der siebtgrößte Staat der Welt und neunmal größer als Deutschland. Seine Bevölkerung zählt über 1,2 Milliarden Menschen und wächst jedes Jahr um weitere 18 Millionen. Neben China gehört das Land zu den wirtschaftlichen Aufsteigern der vergangenen Jahre. Und auch Themen wie Greenbuilding oder nachhaltiges Wassermanagement sind längst dort angekommen.

REHAU ist bereits seit einigen Jahren in Indien aktiv. So hat das Unternehmen beispielsweise ein Konzept für effizientes Heizen und Kühlen in den Tropen/Subtropen erarbeitet und es aufgrund dieses Knowhows geschafft, den Infosys IT-Park in Hyderabad mit einer Betonkerntemperierung auszustatten. Im Endausbau werden dort mehr als 30.000 Mitarbeiter auf mehr als 200.000 Quadratmetern gekühlter Bürofläche arbeiten. Nicht nur der Komfort spielt dabei eine große Rolle, sondern es werden jährlich mehr als 200 Tonnen CO2 eingespart und die Umwelt nachhaltig entlastet.

Der Pionier der indischen IT-Industrie wächst
Das Unternehmen Infosys gilt als Pionier der indischen IT-Industrie. Seit den Anfängen in den frühen Achtzigerjahren in einem kleinen Wohnzimmer in Pune ist der Konzern bis heute auf rund 130.000 Mitarbeiter angewachsen. Zu seinen Kunden zählen beispielsweise Apple oder Microsoft. Während sich die Aktivitäten des IT-Dienstleisters bislang insbesondere auf Nordamerika erstreckten hat er nun auch Europa verstärkt im Blick. Diese Wachstumsstrategie erfordert hohe Investitionen und die Einstellung von etwa 30.000 neuen Mitarbeitern.

Um diese vielen Mitarbeiter auch räumlich unterbringen zu können, müssen neue Arbeitsflächen geschaffen werden. Hierbei spielen vor dem Hintergrund des heißen Klimas ausgeklügelte Gebäudetechnikkonzepte zur Kühlung eine bedeutende Rolle. Denn einerseits sollen die verbrauchsgebundenen Kosten für elektrische Energie für Kühlzwecke niedrig gehalten werden. Andererseits soll eine weitestgehende Unabhängigkeit vom instabilen Stromnetz Indiens erzielt werden, das für seine häufigen Stromausfälle bekannt ist.

Standort Hyderabad als Modellprojekt
Eine effiziente Lösung für diese Herausforderungen ist der Einsatz einer Betonkerntemperierung. REHAU, seit Jahrzehnten Spezialist auf diesem Gebiet, konnte dank seiner umfassenden Erfahrung in enger Zusammenarbeit mit Infosys diese Technologie am neuen IT-Campus in Hyderabad implementieren. Das Besondere: Während in einem Gebäudeteil die REHAU Systeme in Kombination mit einer kleinen unterstützenden Klimaanlage für eine Klimatisierung sorgen, wird der andere, baugleiche Gebäudeteil des symmetrisch angelegten Gebäudes unter Verwendung einer konventionellen Vollklimaanlage gekühlt. Ziel dieses in Indien einzigartigen Modellprojekts ist es, in einem laufenden Vergleich den Energieverbrauch und den thermischen Komfort der konkurrierenden Systeme direkt miteinander zu vergleichen.

Umfassende Betreuung vor Ort
Insgesamt wurden 70.000 Meter des RAUTHERM S Rohres aus dem Werkstoff PE-Xa in die massiven Betondecken integriert. Hierfür wurden vorgefertigte BKT-Module vor Ort unter fachmännischer Anleitung von REHAU hergestellt. Hierdurch konnten die ambitionierten Bauzeiten eingehalten werden. Verbunden wurden die Rohrleitungen mit der dauerhaft dichten und einfach zu verlegenden Verbindungstechnik Schiebehülse. Schließlich wurden die einzelnen Kühlkreise an REHAU Heizkreisverteiler mit Durchflussmengenmessern angeschlossen.

Um die in Indien noch relativ unbekannte Betonkerntemperierung erfolgreich einzusetzen, unterstützte Systemspezialist REHAU umfassend vor Ort. Neben umfassender Verlegeplanung stand vor allem die Betreuung und Anleitung der baulichen Umsetzung im Fokus. So war während der Betonierarbeiten stets ein REHAU Mitarbeiter auf der Baustelle, um für Fragen zur Verfügung zu stehen und in anspruchsvollen Situationen eingreifen zu können. Aber auch bei der wissenschaftlichen Betreuung stand REHAU in Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig hilfreich zur Seite.

Überzeugende Ergebnisse
Die vergleichende Leistung der beiden konkurrierenden Systeme wurde unabhängig durch die Technische Universität Braunschweig beurteilt. Es zeigte sich, dass durch den Einsatz der REHAU Betonkerntemperierung im Vergleich zur Vollklimaanlage der jährliche Energieverbrauch um 35 Prozent reduziert wird. Damit ergibt sich rechnerisch eine Einsparung von etwa 21.000 Euro pro Jahr. Im Hinblick auf den thermischen Komfort konnte ebenfalls die Betonkerntemperierung punkten: So empfanden die dort tätigen Mitarbeiter die Raumlufttemperaturen als kühler - obwohl in der Tat um 2° Celsius höher - als unter Verwendung der Vollklimaanlage. Dieser typische Effekt lässt sich darauf zurückführen, dass sich die Oberfläche des menschlichen Körpers in einem Strahlungsaustausch mit den großflächig kühlen Oberflächen der Gebäudestruktur befindet. Zudem sind lästige Nebenerscheinungen, wie Zugluft oder laute Geräusche ausgeschlossen.

Stolz auf diese Pionierleistung geht Infosys sehr offensiv mit dem Gebäudetechnikkonzept unter Verwendung der REHAU Betonkerntemperierung um. Neben der Präsentation auf Messen sollen die Ergebnisse der Messung über das Internet zur Verfügung gestellt werden, um weitere Konzerne und Firmen in Indien zur Verwendung dieser Technologie zu bewegen. Infosys jedenfalls hat bereits entschieden, bei weiteren Bauabschnitten in Hyderabad und Pune erneut auf die effiziente Technik aus dem Hause REHAU zu setzen.

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