Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Innovationswerkstatt Borngasse 4
09599 Freiberg, Borngasse 4
phase 10 Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH , Kusch+Co DK Sachsen GmbH
phase 10 Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH , Kusch+Co DK Sachsen GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Borngasse 4, 09599 Freiberg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
11.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
2.560 m³
Bruttogrundfläche
56.736 m²
Nutzfläche
400 m²
Verkehrsfläche
60 m²
Grundstücksgröße
330 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
142.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
360.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Für das Team des Planungsbüros Phase 10 war ein innovatives und wegweisendes Gebäude zu errichten. Phase 10 – das sind Architekten und Ingenieure, die mit ihren Ideen andere begeistern wollen. Der Anspruch an das eigene Gebäude war um so höher.
Aus der Erfahrung der eigenen Planungsstrategien war dem Errichter bewusst, dass eine günstige Kostenbeinflussung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter/ Nutzer in den frühzeitigen Planungsphasen gewährleistet werden können. So fanden schon frühzeitig Meetings und Planungsbesprechungen im Inneren der alten Bausubtanz statt. Jeden Freitag gab es einen gemeinsamen Baurundgang. Terminseitig wurde der kritische Weg in einer Matrix aufgezeigt und wöchentlich aktualisiert. Eine Architektin hatte in allen Bauphasen bereits die Einrichtungsplanung im Visier.
Neben einer Nutzungsvariante mit einer partiellen Vermietung stand nach genauer Platz- und Bedarfsanalyse schnell fest, dass die benötigten Kapazitäten in Eigennutzung veranschlagt werden müssen. Somit wurden die Flächen optimiert, was u.a. den Einbau einer dritten Ebene mit Mittelbereich des neuen Bürotraktes vorsah. Der Eingangsbereich wurde großflächig und einladend gestaltet. In diesem Lösungskonzept sehen wir den offenen Charakter der Sanierung und setzen Zeichen in der Realisierung der innerstädtischen Bebauung in Freiberg.
In Punkto Energieeffizienz und Nutzungsspektrum wurden die Erwartungen weit übertroffen. Es ist uns neben der täglichen Arbeit gelungen, öffentliche Veranstaltungen mit einem breiten Publikumskreis im neu errichteten Innovationsgebäude in der Borngasse zu organisieren und durchzuführen. Der Kosten- und Terminrahmen wurde eingehalten.
Beschreibung der Besonderheiten
Im Bereich der Gebäudetechnik wurde eine optimale und ressourcenschonende Lösung konzipiert., in dem die Heizwärme durch eine vis-à-vis gelegene Nahwärmeinsel bereitgestellt wird.
Schon im Voraus wurde der Einsatz einer intelligenten Gebäudeautomation zur Steuerung der Heiz-, Licht- und Präsentationtechnik mittels mobilen Geräten geplant und durch den Einsatz der DALI-Technik kostengünstig integriert. Dieses System kann nicht nur Bereich von Neubauten Verbräuche und Nutzungsverhalten analysieren und steuern, sondern kann auch problemlos im Bereich der Sanierung von Bestandsbauten nachgerüstet werden.
Die Auswahl der Baumaterialien für die statische Ertüchtigung des Dachstuhls erfolgte streng nach ökologischen Gedanken. So wurden die historischen Balken nur partiell verschliffen und mit keiner lösungsmittelhaltigen Lasur versehen. Ebenso wurde mit dem neu errichteten Dachstuhl verfahren. Alle Holzbauteile sind hinterlüftet, jedoch nicht der Außenwitterung ausgesetzt. Somit besitzt der Dachstuhl als wesentliches Gestaltungsmerkmal eine herausragende Position in dem Gesamtbild der Architektur.
Baustubstanz im innerstädtischen Kern zu erhalten heißt vor allem, diese bezahlbar zu sanieren. Durch die offene Struktur wurden Kosten für Raumabtrennungen und Gebäudetechnik optimiert. Weiterhin gelang es durch intelligente und preiswerte Systembauteile die benachbarten Giebel mit in das energetische Konzept zu integrieren. Ein gelungener Kompromiss zwischen der Gestaltungssatzung der Stadt Freiberg und der notwendigen Funktionalität bieten auch die elektronisch per app steuerbaren Dachflächenfenster. Diese befinden sich abgewandt von der Hauptstraßenansicht im Hofteil des Gebäudes. Wirksam war auch die Unterstützung aller Mitarbeiter während der Sanierungsphase. So wurden u.a. mehrere work sessions organisiert, in denen z.B. die Mitarbeiter an der Verlegung der Unterdämmung und der Fußbodenheizung beteiligt waren.
Bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung des innovativen Gebäudes wurde auf die Einbindung von lokalen Fachfirmen und Unternehmen aus Sachsen geachtet. Der teilweise unter Denkmalschutz stehende Baukörper passt sich harmonisch in das bestehende städtebauliche Gefüge der Freiberger Altstadt ein, übernimmt vorhandene Strukturen und ergänzt und erweitert diese. Der Fassadenausschnitt ist dem „freien Berg“ gleichend und steht traditionell für die freigeistige Entwicklung und strahlt nach außen hin eine Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber unserer Umwelt aus.
Das lichtdurchflutete Gebäude bietet eine helle freundliche Arbeitsatmosphäre, alle Bereiche sind gut erreichbar und die Möglichkeit des Miteinander bei der Lösung von Planungsaufgaben ist im offenen Büro mustergültig gegeben. Der Sanitätrakt befindet sich ausschließlich im Erdgeschoss, somit Bewegungsabläufe klar definiert und Nutzungen strukturiert. Kostenoptimiert ist der innovative Nahwäreanschluss in Verbindung mit einem Vollwartungsvertrag durch den örtlichen Versorger. Auf die primärseitige Bereitstellung von Warmwasser wurde aus energetischen Gründen verzichtet. Lange Lebensdauer und günstige energiekosten sind durch den Einsatz von hochmodernen Lichtpanells erreicht worden.
Auszeichnungen
Freiberger Sanierungspreis 2015
Architekturpreis 2016 Stadt Freiberg
Nominierung Elisa Award 2016
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
115,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
85 %
Beleuchtung
15 %
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
23
Das Objekt im Internet
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