Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer
Institutsgebäude Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
82234 Weßling, Münchnerstr. 20
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: pier7 architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Münchnerstr. 20, 82234 Weßling, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
11.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
29.600 m³
Bruttogrundfläche
7.800 m²
Nutzfläche
4.200 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
14.500.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Beschreibung der Besonderheiten
Das Deutsche Raumfahrtzentrum in München erforscht unendliche Weiten und Informationen aus dem Weltall. Riesige Parabolantennen, Satelliten im Orbit. Höchst empfindliche Apparaturen zum Lauschen, Schauen, Aufzeichnen von Zeit, Bildern, Messungen. Alles wird gesammelt. Manches kommt bereits nützlich zum Einsatz, anderes wartet noch auf seine Bestimmung. In Zusammenarbeit mit dem DLR wurde bspw. das Tsunami-Frühwarn-System entwickelt. Jedenfalls findet an diesem Ort der Blick in die Zukunft statt. Raumschiff Erde geht auf Kurs.
Die Ausschreibung: Erweiterung.
Das alte DLR-Gebäude ist ein typischer Zweckbau: Bürokomplex mit Kernerschließung, alle 4 Meter eine Trennwand zum nächsten Büro, teilweise Umnutzung als Labors oder Forschungseinheiten. 2007 wird ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Aufgabe besteht darin, einen Erweiterungsbau zu entwerfen, der Alt und Neu möglichst verbindet. Man wolle trockenen Fußes von einem zum anderen Gebäude gelangen, möglichst einen Versammlungsraum für Veranstaltungen. Gewonnen hat das Team pier7-architekten aus Düsseldorf.
Die Motivation: Freiraum.
Bestand und Neubau sind immer provokante Begegnungen. Was nicht zusammenpasst, braucht Kontaktstellen, Verbindungen, den gemeinsamen Nenner. Das Konzept Zwischenraum schlägt Brücken von Alt nach Neu und umgekehrt. Auf verschiedenen Ebenen wird geforscht, finden Kommunikation, Lehre oder Veranstaltungen statt. - Zwischenraum ist 14 Meter hoch und 60 Meter lang. Darin schweben gläserne Kuben, deren Nutzung flexibel ist. - In der Forschung ist alles im Wandel, ein Gebäude sollte da möglichst offen sein für Veränderungen.?, kommentiert Alexander Pier den Entwurf. Ganz oben "blubbern" Glaskuppeln und belichten Zwischenraum mit Tageslicht. Besucher wie Nutzer erleben die Transformation von Funktion zu Inspiration jeden Tag neu: Raumerlebnis, Erlebnisraum, Freiraum.
Das Klima: Idealwerte.
Zwischenraum ist konsequent auf Effizienz konzipiert. Die Dreifach-Fassade ist Zukunftsmusik, setzt Werte um, die anderswo noch diskutiert werden. In der Erde findet ein Luftaustausch von 25.000 Kubikmeter statt. Dafür wurden 480 Meter Röhren mit einem Durchmesser von 1,20 Meter verlegt. Klimaschutz für Fortgeschrittene: Hier kann Luft im großen und effizienten Stil erwärmt oder gekühlt werden. Das Gebäude ist insgesamt Tageslichtoptimiert: Eine intelligente Tageslichtsteuerung realisierte den Anspruch: so viel Tageslicht wie möglich und so viel Kunstlicht wie nötig. Alle Geräte und Leuchten verbrauchen extrem wenig Energie.
Die Gestalt: Präzision.
Luftfahrt, Raumfahrt, jeder Millimeter zählt, Abweichungen: gegen Null. Die Oberflächen von Zwischenraum sind ein Zitat: Blanke, hoch glänzende Flächen, die wie Flugzeuge oder Raketen genietet sind. Großzügige Fensterbänder und regelrechte Fenster-Himmelsleitern gliedern und belichten von den Stirnseiten her. Transparenz symbolisiert die Flüchtigkeit der Materie, weitet den Blick in die Ferne. Je nach Anforderung oder Anlass transformiert - der Gebäudekomplex Zwischenraum - zur Empfangs- oder Veranstaltungsbühne.
Die Materialien: Konsequent.
Aluminium, Stahl, Beton, Glas, mehr braucht Zwischenraum nicht für Abwechslung auf allen Ebenen. Der konsequente Einsatz in Kombination mit der Präzision in der Verarbeitung verleiht Zwischenraum eine eigenwillige Persönlichkeit.
Architektur: pier7 architekten BDA
Fotos: Michael Reisch ©
Text: Pia-Nora Merle
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
625,25 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
383,60 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
18,70 kWh/(m²a)
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