Architekturobjekt 4 von 7

Architekturobjekte


Institutsgebäude für Kunst und Musik der Universität Augsburg

86135 Augsburg ‎, Universitätsstraße 2

Mit freundlicher Unterstützung von Sievert

Außenansicht - Institutsgebäude für Kunst und Musik der Universität Augsburg

© Quick-Mix

Der Eingangsbereich auf der untersten Ebene öffnet sich zum bestehenden Campus hin - Institutsgebäude für Kunst und Musik der Universität Augsburg

© Quick-Mix

Die große Anzahl an Fenstern machte das Aufbringen des WDVS sehr aufwendig. Mit besonderer Sorgfalt mussten die Detailarbeiten an den Fensterlaibungen durchgeführt werden - Institutsgebäude für Kunst und Musik der Universität Augsburg

© Quick-Mix

Viele Fenster und ein besonders feiner, strahlend weißer Putz sind die Hauptmerkmale der Wandflächen - Institutsgebäude für Kunst und Musik der Universität Augsburg

© Quick-Mix

Decke und Säulen im Eingangsbereich werden durch die metallische Farbgebung geprägt - Institutsgebäude für Kunst und Musik der Universität Augsburg

© Quick-Mix

Mit freundlicher Unterstützung von Sievert

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Universitätsstraße 2, 86135 Augsburg ‎, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauleistung: Fassade

Baris Malermeisterbetrieb

Donauwörtherstr. 128

86154 Augsburg

Deutschland

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Knoche Architekten

Holbeinstr. 29

04229 Leipzig

Deutschland

Tel. +49 341 870 99 080

info@knoche-architekten.de

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Michael Schmid Architekten GmbH

Provinostr. Gebäude B6

86153 Augsburg

Deutschland

Tel. +49 821 650701-0

info@michael-schmid-architekten.com

Architekt/Planer

Staatliches Bauamt Augsburg

Holbeinstraße 10

86150 Augsburg

Deutschland

Bauherr

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Salvatorstraße 2

80333 München

Deutschland

Verwendete Produkte

Sievert

Putz

Grundputze

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das neue Institutsgebäude der Universität Augsburg vereint die Lehrstühle für Kunst und Musik an einem Ort. Ein Ziel der Planer war es, einen architektonischen Rahmen anzubieten, der die Studierenden in ihrer Kreativität unterstützt. Der Baukörper wird durch Innenhöfe gegliedert und von einer strukturierten Lochfassade ummantelt, dabei öffnet sich das Gebäude zum Campus mit einem gläsernen Eingangsbereich als Hauptzugang. Um die klare gestalterische Linie auch auf die Fassadenoberfläche zu übertragen, legte das beauftragte Architekturbüro besonderen Wert auf eine sehr glatte Ausführung des weißen Putzes. Das erforderte nicht nur einen passenden Baustoff, sondern auch eine spezielle Putztechnik.

Mit dem Neubau des Institutsgebäudes für Kunst und Musik sind erstmals alle Einrichtungen der Universität Augsburg auf einem gemeinsamen Campus vereint. Für dieses Projekt hat der Freistaat Bayern 19,7 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm „Zukunft Bayern 2020“ in den Hochschulstandort investiert. Im Architekturwettbewerb des Staatlichen Bauamts Augsburg setzte sich der Entwurf des Leipziger Architekturbüros Knoche Architekten durch.

Die Kreativität fördernd: schlichte Architektur in harmonischer Umgebung

Das neue Gebäude liegt direkt am kleinen Universitätssee und der Entwurf nimmt die leichte Terrassierung des Geländes um den See herum auf. Die idyllische Lage direkt am Wasser soll den Studierenden dabei helfen, die Kreativität zu entwickeln, die als Grundlage ihrer Fächer gilt. Doch die doppelte musische Ausrichtung hatte nicht nur Auswirkungen auf die Auswahl des Standorts sondern auch auf die Architektur.

Ganz bewusst haben die Architekten einen flachen, ruhigen Baukörper geschaffen, der sich sowohl in das Gefälle der Landschaft als auch in das bestehende Fußwegenetz harmonisch einfügt. Prägend sind Dachlandschaft und eingeschnittene Innenhöfe einerseits und andererseits eine klar herausgearbeitete, weiße Fassade mit vielen regelmäßig angeordneten, schmalen aber geschosshohen Fenstern und einer sehr feinen Putzstruktur. Im Inneren werden die beiden Fakultäten klar getrennt, um eine gegenseitige akustische Beeinträchtigung soweit wie möglich zu reduzieren.

Die Fassade: eine nicht alltägliche Aufgabe

Das neue Institutsgebäude mit 3000 m² Fassadenfläche hielt eine besondere Herausforderung für das verarbeitende Unternehmen Baris Malermeisterbetrieb aus Gablingen-Lützelburg bereit. Denn im Vordergrund der Putzarbeiten stand der Wunsch der Architekten nach einer möglichst glatten Fassade auf rein mineralischer Basis. Anhand von Musterflächen zeigte sich schnell, dass die gewünschte, sehr gleichmäßige Putzstruktur einen speziellen Putz mit einem sehr feinen Korn erforderte. Zudem ließ sich nur über ein maschinelles Schleifen der Putzoberfläche der gewünschte Eindruck erzielen. Letztlich entschieden sich Planer und Verarbeiter anhand der Musterflächen für den SHG Renovier-Glättputz von quick-mix. In der Folge wählten sie auch für die weiteren Schichten des Fassadenaufbaus Produkte des Osnabrücker Unternehmens. Für eine zusätzliche Herausforderung sorgte die Kombination aus WDVS und der großen Anzahl an Fenstern, die zudem noch mit besonderen Detailanschlüssen der Bleche für die Fensterlaibungen versehen waren.

Wärmedämmung und Putz: Stabilität und Anmutung steheni m Vordergrund

Die Außenwände des Baukörpers wurden komplett aus Beton errichtet. Zur Wärmedämmung wurden darauf Dämmplatten der Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 041 aus Mineralwoll-Lamellen vollflächig verklebt und verdübelt. Die Lamellen stammen aus dem quick-mix Lobatherm- System und bieten durch eine beidseitige Beschichtung einen guten Haftgrund.
Hauptsächlich wurden Lamellen in einer Dämmstoffdicke von 240 mm verwendet. Da die Betonwände teilweise unterschiedlich stark waren, kamen jedoch auch Dämmstoffdicken von 220 und 260 mm zum Einsatz. Als Haftspachtel auf den Dämmplatten dient ein nicht wasserabweisendes Produkt, um einen möglichst sauberen Verbund zu gewährleisten.

Auf den aufgekämmten Spachtel wurde dann mit dem quick-mix MPS Faser-Massivputz eine besonders stoßfeste Putzvariante einlagig in 12-15 mm Stärke aufgebracht. Dabei soll der Massivputz nicht nur eine möglichst unempfindliche Grundlage für die sehr fein ausgearbeitete oberste Putzschicht bilden. Er kann durch seine hohe Masse auch entsprechend viel Feuchtigkeit aufnehmen, hält diese so von der Dämmung fern und schützt vor Algen und Schimmelbefall. Auf ein entsprechendes Armierungsgewebe brachten die Fachhandwerker dann den für die extrem feine Putzstruktur verantwortlichen SHG Renovier-Glättputz auf. Der Glättputz mit einer Körnung von 0-0,3 mm wurde mit ca. 4 mm Stärke aufgetragen und im Anschluss mit einem Schleifgerät maschinell geglättet.

Tests an den Musterflächen vorab zeigten, dass eine Glättung per Hand hier nicht zu der geforderten, extremen Gleichmäßigkeit geführt hätte. Durch den feinen maschinellen Anschliff jedoch entfernten die Spezialisten des Malermeisterbetriebs alle Riefen im Putz, so dass sich der gewünschte sehr feinkörnige und gleichmäßige Eindruck ergab. Die Architekten und das verarbeitende Unternehmen entschieden sich schließlich noch dafür, den mit viel Sorgfalt hergestellten Putz mit einer Imprägnier-Emulsion so gut wie möglich gegen Umwelteinflüsse zu schützen.

Ein bisschen Glamour schon im Studium

Einen glänzenden Akzent setzt der Putz im überbauten Eingangsbereich im unteren Geschoss. Hier zieht sich eine von Säulen gestützte Fläche über die gesamte Längsseite des Gebäudes auf der dem See zugewandten Seite hin. Auf den ersten Blick fällt der metallische Glanz der Deckenflächen, Säulen und der Pfosten-Riegelkonstruktion der Innen-Fassade ins Auge. Dabei kam ein speziell angefertigter Putz in Bronze-Metallic-Optik zum Einsatz, der eine Kratzputz-ähnliche Struktur aufweist. Er schafft einen harmonischen Übergang von der strahlend weißen Außenfassade über die metallische Decke im Inneren bis hin zu den ebenfalls bronzenen Säulen und der im passenden Farbton gehaltenen Pfosten-Riegelkonstruktion der inneren Fassadenflächen. Auch für die Deckenflächen wählten die Architekten den gleichen Wandaufbau wie für die Außenfassade. Allerdings kam hier kein Massivputz zum Einsatz. Genau wie für die restliche Fassade setzten sie aber auf einen komplett mineralischen Aufbau.

Bereit für das Studium

Das Ergebnis der zwischen April und September 2011 ausgeführten Putzarbeiten unterstreicht den klaren, geradlinigen Stil der Gebäudearchitektur. Mit dem Neubau des Institutsgebäudes für Kunst und Musik stehen der Universität Augsburg 4.300 m² zusätzliche Nutzflächen zur Verfügung. Aufgabe der Studierenden ist es nun, zu zeigen, dass die außergewöhnliche Architektur und die Lage direkt am kleinen Universitätssee tatsächlich die Kreativität fördert.

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