Architekturobjekt 576 von 910
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2017


Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

95685 Falkenberg, Burg 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth | Würzburg

Burg mit barrierefreiem Zugang durch den Weg im Fels - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

© ANDRE MUEHLING

Transformation Detail - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

© mju-Fotografie

Aufblick - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Weg im Fels - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Weg im Fels - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Aufgang zum Empfang mit Foyer und Café - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Museum - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Erschließung EG - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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WC im Gewölbe - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Gästezimmer Detail - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Gästezimmer Detail - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Zusammenspiel Gestern und Heute - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Eingang Konferenzzentrum - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Konferenzzentrum EG - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Konferenzzentrum OG Foyer - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Oberlicht im Konferenzzentrum OG Veranstaltungssaal - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Oberlicht im Konferenzzentrum OG Veranstaltungssaal - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Blick auf die Waldnaab und die umgebende Landschaft - Intarsien im Stein | Revitalisierung der Burganlage Falkenberg

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth | Würzburg

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Burg 1, 95685 Falkenberg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

12.2015

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Markt Falkenberg, vertreten durch den Ersten Bürgermeister Herbert Bauer über Verwaltungsgemeinschaft Wiesau

Marktplatz 1

95676 Wiesau

Deutschland

Architekt/Planer

Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth | Würzburg

Franz-Böhm-Gasse 2

95643 Tirschenreuth

Deutschland

Tel. 09631-7015-0

tir@bruecknerundbrueckner.de

Bauleistung: Rohbau

Wilhelm Bauer GmbH&Co. KG

Kohlgasse 1

92681 Erbendorf

Deutschland

Tel. +49 9682 92150

Bauleistung: Tiefbau

HTB Baugesellschaft mbH

Höcherbergstr. 233

66450 Bexbach

Deutschland

Tel. 06826/81060

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Markgraf GmbH & Co. KG

Dieselstr. 9

95448 Bayreuth

Deutschland

Tel. +49 921 297-0

info@markgraf-bau.de

Verwendete Produkte

Glashütte Lamberts Waldsassen

Fenster

mundgeblasenes Isolierglas

Malerei & Werbung Heinzl, Kondrau

Freskotransfer

Trinkerl Putz & Stuck GmbH

Putze

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

10.973 m³

 

Bruttogrundfläche

3.720 m²

 

Nutzfläche

2.100 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Von der imposant auf mächtigen Granitfelsen über der Waldnaab thronenden Burganlage Falkenberg mit ihrer wechselvollen Geschichte waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur Ruinen erhalten. Ihre heutige Gestalt verdankt die 1154 erstmals urkundliche erwähnte Burg Friedrich Werner Graf von der Schulenburg, der sie mit historischer Bausubstanz in den 1930er Jahren wieder auf- und ausbauen ließ. Der Graf war Diplomat im Dienst des Deutschen Reichs und von 1934 bis zur Kriegerklärung 1941 Botschafter in Moskau. Sein Wunsch, die Burg zu seinem Wohnsitz werden zu lassen, erfüllte sich nicht, der Widerstandskämpfer wurde im Zusammenhang mit dem Stauffenberg-Attentat vom 20. Juli 1944 am 10. November 1944 in Plötzensee hingerichtet.

Intarsien im Stein versinnbildlicht unsere architektonische Idee. Die Burg wurde in ihrem markanten äußeren Erscheinungsbild belassen. Die vorhandene Substanz wurde mit allem gebotenen Respekt vor der Geschichte sanft in zeitgemäße Architektur transformiert und technisch zukunftsfähig gemacht. Die Burgatmosphäre blieb spürbar erhalten. Aus vielen präzise gefügten, wertvollen Einzelteilen entstand wieder ein großes Ganzes. Schlichte Materialität, nur mit Kalk geputzte, wohltemperierte, beeindruckende Wände, Schiefer, Holz in seinen unterschiedlichsten Facetten und der allgegenwärtige Naturstein geben den Räumen ihre eigene Seele. Das Licht ist Teil der Räume. Die Blicke aus den Fenstern von Burg und Tagungszentrum zeigen Häuser im Dialog mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, mit dem Ort Falkenberg und den Menschen. Es sind einmalige Orte entstanden. Ein Weg im Fels, ein Burghof mit Raum für die Menschen, Flure und Brücken, welche Geschichten erzählen, Zimmer in alle Himmelsrichtungen, jedes eine eigene Intarsie, Säle mit Kaminfeuer und Sitzplätzen in den Wänden sowie ein Museum, das sich erinnert und lebt.

Werner Graf von der Schulenburg, Diplomat und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, der die Burg in den 1930er Jahren aus Ruinen wieder aufbauen lies, weist den Besuchern den Weg. An vielen signifikanten Stellen sind in der Burg Informationen aus tausend Jahren Burggeschichte aufbereitet und mit Hilfe innovativer, digitaler Freskotechnik direkt auf die Wände aufgetragen.

Die Räume sind spürbar befreit und haben sich zu einer neuen, einheitlichen Identität gefügt, ohne die Geschichte zu vergessen. Ganz im Gegenteil – den Besucher, der die Burganlage von oben über die alte Brücke oder vom Dorf aus über die neue, barrierefreie Aufzug- und Treppenanlage im Inneren des Felsens betritt, erwartet ein informativer Rundgang durch die Kulturburg. Er lernt auf vier Geschoßen die tausendjährige Geschichte der Burg und im neuen Museum das bewegte Leben des Grafen von der Schulenburg kennen. Daneben beherbergen Burg und Konferenzzentrum mehrere Veranstaltungs- und Tagungsräume für bis zu 120 Personen mit moderner Technik und Infrastruktur, ein Museumscafé, einen Biergarten sowie acht Doppelzimmer.

Beschreibung der Besonderheiten

Besonders hervorzuheben ist die wegweisende Erschließung der Burg. Neben den historischen Treppenhäusern fungiert ein Weg im Fels als neuer Hauptzugang vom Ort aus: Eine neue Treppenanlage und ein Aufzug, der die Burg barrierefrei erschließt und in einen aufwändig durch Sprengungen erweiterten früheren Brunnenschacht durch das Granitgestein eingefügt ist.

Ebenso besonders im Umgang mit denkmalpflegerischer Bausubstanz sind die neuen, mundgeblasenen, aber doppelt isolierten Fenstergläser, eine Innovation in Zusammenarbeit mit der Glashütte Lamberts und Glas Zange, nach historischem Vorbild. So gelang es dünne Isoliergläser in handwerklicher Manier und modernen Energiewerten in die historischen Fensterrahmen und -flügel einzupassen.

Die Fußabdrücke der Geschichte werden auch im Außenbereich der Burg sichtbar. So kamen im Rahmen der Sanierungsarbeiten archäologische Befunde aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zum Vorschein. Dass die mächtigen Buckelquader als eindrucksvolle Zeugnisse der frühen Burggeschichte wissenschaftlich aufbereitet und vor Ort erhalten bleiben müssen, stand außer Frage. Die archäologisch ermittelten Außen- und Innenkanten des imposanten Bergfrieds der stauferzeitlichen Anlage wurden mit Granitgroßpflastersteinen auf dem Boden sichtbar nachgezeichnet. Eine Schautafel liefert die notwendigen Erklärungen zur Entwicklung der Burganlage. Die frühe Baugeschichte der Burg Falkenberg soll so gewissermaßen als historischer Fußabdruck im Außenbereich der Burg erlebbar bleiben und dem Besucher vermitteln, auf welchem geschichtsträchtigen Boden er sich bewegt.

Für uns als Architekten sind die wunderbarsten Momente, wenn der Entwurf zu einem echten Lebensraum wird und die Menschen das Gebäude mit Herz und Verstand beleben und annehmen. Intarsien im Stein sind unser eingehaltenes architektonisches Versprechen für die Burg und den Ort Falkenberg.

Schlagworte

Revitalisierung, Burganlage Falkenberg, Burg Falkenberg, Sanierung, Modernisierung, Veranstaltungsbau, Konferenzzentrum, Museum, Weg im Fels, Brückner & Brückner Architekten

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