Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Irminensteg Trier
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Trier, Architektur, Michael Wagner
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Trier, Architektur, Michael Wagner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Leitidee der neuen Fussgänger- und Radfahrerbrücke besteht darin, die beiden Stadtteile Trier Stadt und Trier West im Zuge der Reaktivierung der Westtrasse Trier – Luxemburg zu verbinden. Realisiert werden soll dieses Vorhaben zwischen dem Weltkulturerbe der Römerbrücke und der Kaiser Wilhelmbrücke auf Höhe des Irminenfreihofes zur direkten Anbindung der westseitig geplanten Bahnhaltestelle.
Beschreibung der Besonderheiten
Der Entwurf ist eine Anlehnung an den horizontal gespiegelten Momentenverlauf eines Dreifeldträgers und formt in Verbindung mit dem Betonschalentragwerk eine fließende Brückenskulptur über die Mosel.
Von den Ufern aus entwickelt sich die Schale nach oben und fasst den in Holz ausgeführten Geh- bzw. Radweg räumlich. Diese stetig ansteigenden Brüstungen bieten dem Fußgänger nun gleichermaßen Absturzsicherung und seitlichen Witterungsschutz auf den Brückenarmen. Ebenso beinhalten sie die Lichtführung, welche punktuell auf der Schalenoberfläche angebracht ist, mit ihr bis zu ihrem Hochpunkt ansteigt, und somit eine optimale Ausleuchtung im Inneren gewährleistet.
Nach Erreichen des Hochpunktes entwickeln sich die Schalenflügel nun weitaus drastischer wieder nach unten, wo sie die beiden Auflager auf der Insel bilden. Neben der primären Aufgabe die beiden Ufer miteinander zu verbinden, bietet sich dem Fußgänger nun in der Mitte der Brücke, im Kontrast zum gelenkten Blick auf den Brückenarmen, ein weitreichender Ausblick über die gesamte Umgebung. Seitlich angeordnete, tiefergelegene Decks ermöglichen mitsamt der vorgesehenen Sitzstufen ein längeres Verweilen auf der Brücke. Diese Plattformen sind ebenfalls in Holz ausgeführt und jeweils über zwei seitlich angeordnete Rampen und eine zentrale Treppe erreichbar.
Schalentragwerk
Eine Schale ist ein dünnes Flächentragwerk, das seine Steifigkeit aus der doppelten Krümmung bezieht. Hat die Schale eine ausreichende doppelte Krümmung in allen Bereichen, so werden Lasten quer zur Schalenfläche nur durch Normalkräfte (Druck bzw. Zug) und z.T. durch Schubkräfte in der Schalenfläche abgetragen.
Daher kann die Schale sehr dünn ausgelegt werden, wodurch sie sehr effizient wird. Effizienz wird in diesem Zusammenhang als Lastabtragung durch minimalen Materialeinsatz definiert. Im Gegensatz zu einer Platte, die mangels Krümmung die Lasten durch Biegung abtragen und hierfür eine gewisse Dicke aufweisen muss.
Herstellung und Montage der "Schale"
Zur Vereinfachung der Herstellung der Schale wird die Brücke aus 60 einzelnen Stahlbetonsegmenten zu je 5.00 m Breite, analog der Segmentbauweise von Hohlkastenbrücken, in einem Betonwerk hergestellt. Abmessungen und Gewicht der Segmente werden durch den Transport mit dem Schiff bzw. auf der Mosel begrenzt.
Die Stahlbetonfertigteile werden durch Spannstahl zusammengespannt und die Stossfugen vergossen.
Auszeichnungen
Sonderpreis "Preisgericht Irminensteg Trier 2014"
1. Preis "Concrete Design Competition 2013/14"
Sonderpreis "Hochschulpreise der Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz 2014"