Heinze ArchitekturAWARD 2020: Teilnehmer
"Itakerhof" - Umbau eines Stadels zur Wohnung
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Wimmer Architekten GbR
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
12.2018
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.861 m³
Bruttogrundfläche
410 m²
Nutzfläche
300 m²
Verkehrsfläche
10 m²
Wohnfläche
220 m²
Grundstücksgröße
2.964 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
320.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Aus diesen Stilelementen scheint sich auch die Bezeichnung „Itakerhof“ überliefert zu haben. Im 19. Jahrhundert waren es mitunter italienische Wanderarbeiter, welche bei der Herstellung und Verarbeitung von Ziegeln beschäftigt wurden. Gegliedert ist dieser Einfirsthof in Wohnteil, Kuhstall und Stadel. In diesem nun umgebauten Stadel befand sich früher ein Futtersilo, ein Raum zur Herstellung von Steinmehl sowie Abstellflächen für die landwirtschaftliche Gerätschaften.
Nach Einstellung des landwirtschaftlichen Betriebes vor mehr als drei Jahrzehnten stand der Stadel ungenutzt leer, allmählich über das Dach eindringendes Regenwasser beschädigte zunehmend die Bausubstanz. Zahlreiche Holzbalken und -stützen waren dadurch zwischenzeitlich durch Feuchtigkeit zerstört und vom Schädlingsbefall angegriffen. Der kraftschlüssige Verbund zwischen der bis zu 12,50 m hohen Giebelwand zu den 8,50 m hohen Traufwänden war dadurch auf einer Länge von fast 16 m komplett unterbrochen.
Vordringliches Ziel war deshalb, das Gebäude dauerhaft zu sichern, ohne jedoch die intakten, stilbildenden Elemente dieses ehemals bürgerlichen Bauernhauses zu verfälschen.
Das Entwurfskonzept orientiert sich ebenfalls an der Vorgabe des respektvollen Umgangs mit dem Altbau, sowie behutsamer Ergänzung mit zeitgemäßer Architektur. Sämtliche Materialen wurden so gewählt, dass Sie dem Wesen des Bestandes entsprechen und gleichzeitig doch ihre Eigenständigkeit bewahren.
Oberflächen von Betonwänden und Decken wurden roh gehalten, das Bestandsmauerwerk nur in den Bereichen mit Kalkputz versehen, welche gleichzeitig auch der Bauteiltemperierung dienen. Neue Fenster aus Lärchenholz wurden in die bestehenden Öffnungen in Maßarbeit eingepasst. Der zementgebundene Sichtestrich passt sich ebenfalls in seiner Reduktion und Einfachheit dem Umfeld an.
Das Haustechnikkonzept unterstützt zusätzlich den sensiblen Umgang mit dem Bestand. Da die bestehenden Außenwände den heutigen Vorgaben an Abdichtungsnormen und Wärmeschutz nicht entsprachen, wurde hier in Anlehnung an die Denkmalpflege eine Bauteiltemperierung bei den Wandflächen ausgeführt. Durch die Temperierung der Außenhülle konnte auf aufwendige Abdichtungsmaßen bei den Außenwänden verzichtet werden. Für den kontrollierten Luftaustausch und zur Vorbeugung einer Belastung durch Radon wurden dezentrale Lüftungsanlagen verbaut.
Beschreibung der Besonderheiten
Wir suchten einen Baustoff, welcher in seiner Wirkung eigenständig und nüchtern ist und bei den örtlichen Gegebenheiten ideal war, um die Standsicherheit des Gebäudes wiederherzustellen.
Nach reichlichen Überlegungen haben wir uns für Beton entschieden.
Fundamente, Bodenplatte, Wandscheiben und Geschossdecken wurden aus Ortbeton erstellt.
Für die Stahlbetondecken wurden im Abstand von 50cm Auflagertaschen geschaffen. Hierbei konnten Großteils die bestehenden Auflager der entfernten Holzbalkendecke verbreitert und als Auflager verwendet. Durch diese Verzahnung der Stahlbetondecken mit dem Bestandsmauerwerk auf zwei Etagen konnten die Außenwände, ohne aufwändige Unterfangungs- und Rückverankerungsmaßnahmen wieder stabilisiert werden.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
110,00 kWh/(m²a)
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