Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Bestes Design
Jägerbau
6700 Bludenz, Herrengasse 27, Österreich
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Innauer-Matt Architekten ZT
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Innauer-Matt Architekten ZT
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Herrengasse 27, 6700 Bludenz, Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
8.932 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der neue, kleine Platz an der Herrengasse schreibt die Geschichte der typischen Abfolge von kleinräumigen Platzgefäßen in Bludenz weiter – der Haupteingang zur neuen Jägerbau Firmenzentrale wird klar definiert. Besucher und Gäste gelangen über den Haupteingang zum Empfangs- und Veranstaltungsbereich mit direkt angebundenem Hofzugang. Die raumhohen Verglasungen dieses gut proportionierten Raumes lassen sich zum Hof ganzflächig öffnen und bieten so Flexibilität für Firmenveranstaltungen aller Art. Die Decke dieses Raumes mit den über 300 Betonausspurrungen verweisen auf die Kompetenz des Unternehmens.
Im 1. und 2. Obergeschoss erstreckt sich eine offene Arbeitswelt auf der alle Abteilungen gleichberechtigt organisiert sind. Der charismatische, offene Innenhof mit den Ellipsen-förmigen Balkonzonen ist das pulsierende, helle Herz des Hauses. Sämtliche halböffentliche Räume wie Besprechungszimmer, und Teeküche und Aufenthaltsbereiche sind direkt dem Hof zugeordnet, während die Büroarbeitsplätze nach außen orientiert sind
Die zwei Turmgeschosse dienen nicht nur der Unterbringung der Geschäftsführung sondern auch dem gemeinschaftlichen Austausch der Belegschaft. Gemeinschaftsküche, Bar und Seminarraum mit Blick über die Stadt erweitern sich über eine Dachterrasse ins Freie die Raum zur Kommunikation und Entspannung bietet. Besucher des Fließengeschäfts gelangen über den ostseitigen Eingang zum flexibel einteilbaren Ausstellungsbereich – dieser Raum überzeugt mit Offenheit und Kommunikation zum Stadtraum.
Die klare Architektursprache und der direkte Ausdruck von Konstruktion und Materialität prägen die einfache und doch stimmungsvolle Semantik der neuen Firmenzentrale. Der rote Sichtbeton der Betonfertigteil - Fassade und Tragstruktur zeugt direkt von den handwerklichen Fertigkeiten der Firma Jäger Bau. Die spezielle Färbigkeit des gegossenen Betons und die mittels Arkaden subtil rhythmisierte Erdgeschosszone findet ihren Ursprung in den historischen Vorbildern der benachbarten Altstadt und interpretiert diese selbstbewusst und zeitgemäß. Die Lamellen der Obergeschosse lassen die Fassade durch ihre spielerische Anordnung je nach Wetter, Licht und Schatten unterschiedlich in Erscheinung treten.
Im Gebäudeinneren verdichtet sich die Strategie des "Edelrohbaus" und die Ausdruckskraft des Massivbaus wird dabei offenkundig. Das strukturell sichtbare Tragwerk aus färbigem, warmem Beton wird ergänzt durch geschliffene Terrazzoböden, Möbelartige Einbauten aus Eichenholz und akustisch wirksame Elemente. Dauerhaftigkeit und Atmosphäre als Grundlage einer zeitgemäßen, aneignungsfähigen Arbeitswelt bilden sich in Materialität und Struktur der Räume ab.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Erdgeschosszone wirkt offen und einladend in den Stadtraum verweist auf die öffentliche Bedeutung des Hauses im Stadtganzen von Bludenz. Im 1. und 2. Obergeschoss erstreckt sich eine offene Arbeitswelt auf der alle Abteilungen gleichberechtigt organisiert sind. Der charismatische, offene Innenhof mit den Ellipsen-förmigen Balkonzonen ist das pulsierende, helle Herz des Hauses und fördert das „Wir-Gefühl“ der gesamten Belegschaft. Sämtliche halböffentliche Räume wie Besprechungszimmer, und Teeküche und Aufenthaltsbereiche sind direkt dem Hof zugeordnet, während die Büroarbeitsplätze nach außen orientiert sind. Im 3. Obergeschoss sind großzügige Aufenthaltsbereiche für Mitarbeiter organisiert, die sich zu einer großen Dachterrasse mit Blick über die Stadt Bludenz und in die Bergwelt öffnet.
Nachhaltigkeit
Rechnerisch sollten Wärmeentzug (Heizperiode) und Kälteentzug (Kühlperiode) annähernd im Gleichgewicht sein, sodass über den Jahreszyklus betrachtet, sich die Erdreichtemperatur nicht wesentlich ändern sollte. Zu Kontrollzwecken wurde eine zusätzliche Messsonde bis in 60m Tiefe abgeteuft und die Erdreichtemperatur kontinuierlich vermessen.
Die Energie der Erdsonden wird über zwei große Wärmepumpen geleitet und damit sowohl eine konventionelle Fußbodenheizung als auch eine hypokauste Lüftung in der Decke (Betonkernaktivierung und Raumlüftung in einem) betrieben, die beide für Kühl- und Heizzwecke funktionieren. Der Strom für die Wärmepumpen wird über ein großflächige PV-Anlage im Haus hergestellt. Auf eine Außenbeschattung konnte weitgehend verzichtet werden, da die Beschattungswirkung der vorgehängten Fassade vorab über den gesamten Jahreszyklus modelliert wurde und absolut ausreichend ist.
Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit war einer der zentralen Gedanken bei der Materialwahl für das neue Gebäude. Gefärbter Beton, Terrazzo und Eiche überzeugen durch Gebrauchstauglichkeit, Stabilität und Robustheit. Die technische Expertise der Firma Jägerbau in der Betonanwendung garantiert eine materialgerechte und schonende Anwendung des Baustoffs, welcher aus dem nur 2 km entfernten, hauseigenen Betonwerk bezogen wurde.
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Objektdetails
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